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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewohnten prächtigen Anblick, und erst jetzt war zu erkennen, wie dick - oder dünn - sie eigentlich waren.
    Sie bestanden aus feinsten kosmischen Trümmerstückchen, die meisten nicht größer als Sandkörner, und zweifellos stammten sie von einem vor Jahrmillionen zerplatzten Mond des Saturn, der diese Trümmer eingefangen und zu den bekannten Ringen geformt hatte.
    Ihre Breite, von oben gesehen, war kaum abzuschätzen, sie betrug mehrere tausend Kilometer, während sie nur wenige tausend Meter dick waren. Ihr Schatten war auf der turbulenten Oberfläche der Atmosphäre deutlich zu sehen.
    Es war allgemein bekannt, daß die Ringe auch Trümmerstücke von beachtlicher Größe enthielten, was den Reiz der Jagd nur noch verstärkte. Eine Jagd zwischen Sandkörnern wäre uninteressant gewesen, denn wer konnte sich schon hinter Sandkörnern verbergen? Sicherlich kein Überschwerer.
    Asteroiden von Hunderten von Metern Durchmesser waren keine Seltenheit, und ihre Gravitationsfelder waren so schwach, daß ein Satz genügte, die Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen und abzutreiben.
    „Was ist, Grammlond?" unterbrach Tigentor das nachdenkliche Schweigen seiner beiden Gefährten. „Wo steckt Tekener denn nun?"
    „Schwer zu bestimmen, jedenfalls hat er die Ringregion noch nicht erreicht. Es scheint noch mehr Schwierigkeiten mit dem Gleiter zu geben. Die Behörden jedenfalls suchen noch immer nach ihm und den beiden anderen."
    Von unten her näherten sie sich dem inneren Ring, in dem die größeren Trümmerstücke beheimatet waren und in dem auch die meisten Jagden und Duelle stattfanden. Er bot die besten Möglichkeiten.
    Geschickt steuerte Tigentor durch die vorerst nur vereinzelt auftauchenden Felsbrocken hindurch, wobei er die Geschwindigkeit des Gleiters stark reduzierte. Die Höhe über der Oberfläche des Saturn betrug nun elftausend Kilometer.
    „Offizielle Neuigkeiten, Vross?"
    Barratill wiegte den Kopf hin und her.
    „Wie man's nimmt, Kertan. Ein Tourist behauptet, den gesuchten Gleiter entdeckt zu haben - also weiß man inzwischen, daß unsere Freunde mit einem Gleiter geflohen sind.
    Vielleicht hat man auch die Leichen der beiden Überschweren gefunden, an die Coresan dachte, als wir Siral ausfragten.
    Jedenfalls wird es kritisch."
    Grammlond gelang es nur selten, Kalteen-Tekeners Gedankenimpulse aufzufangen, und er konnte die Entfernung nicht bestimmen. Nur die Richtung, und sie wies in den inneren Ring hinein.
    Eine kleine Raumjacht näherte sich von der Saturnoberfläche her und gab Funkzeichen. Barratill antwortete und erkundigte sich, ob ein Notfall vorläge. Die Erwiderung lautete: nein! Sie waren auf der Jagd nach den entflohenen Sträflingen und waren ihnen näher, als sie vielleicht ahnten. Jedenfalls gaben sie keine weiteren Erklärungen mehr ab und wünschten „Viel Glück!"
    Dann tauchten sie im Ring unter.
    „Wenn da noch mehr von dem Abenteuer angelockt werden, geraten wir in Schwierigkeiten", stellte Barratill fest.
    „Kalteen aber auch", meinte Grammlond und esperte weiter.
    Sie passierten einen besonders großen Brocken, der schnell rotierend dahintrieb und größer als ein Zweifamilienhaus war.
    Seine Oberfläche war mit Kratereinschlägen bedeckt, aber es gab auch tiefe Spalten, die einem Flüchtling Unterschlupf geboten hätten. Aber wer versteckte sich schon auf einem Asteroiden von fünfzig Metern Durchmesser?
    Ein Verzweifelter, dachte Grammlond.
    Immer mehr solcher Trümmerstücke tauchten auf, aber da sich Tigentor mit dem Gleiter ihrer Geschwindigkeit anpaßte, bestand kaum die Gefahr einer Kollision. Sie schwebten langsam an ihnen vorbei und folgten so der Rotation des inneren Ringes.
    „Jetzt habe ich ihn wieder deutlich!" rief Grammlond plötzlich.
    „Scheint nicht alles in Ordnung zu sein!"
    „Was denkt er ?„fragte Tigentor.
    „Explosionsgefahr, mehr nicht. Jedenfalls befindet er sich bereits im Ring, mitten zwischen großen Trümmerstücken, Asteroiden. Ich glaube, er versucht, auf einem davon zu landen..
    „Warum denn das? Verdammt, Barratill, warum nehmen wir keine Funkverbindung auf?"
    „Und warum teleportierst du nicht einfach?" erwiderte Barratill.
    Schweigen.
    Dann wieder Grammlond, diesmal sehr aufgeregt: „Sie haben Energieausfall und nähern sich steuerlos einem großen Asteroiden innerhalb des Ringes. Die Geschwindigkeit ist zu groß. Eine sanfte Landung ist nicht möglich. Tekener will den Gleiter verlassen, er argumentiert mit den beiden anderen. Jetzt

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