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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Motiven tat, und das ist sogar richtig.
    Aber das ändert nichts an der Tatsache, daß er lange Zeit ein Erster Hetran war, der viel für das Konzil getan hat. Er hat mir oft imponiert."
    „Ihnen?" schnaubte Maylpancer. „Wer oder was kann Ihnen schon imponieren?"
    „Leticron zum Beispiel! Und ich warne Sie. Er ist angeschlagen und verrückt. Er ist ein Einsiedler mit schrulligen Ideen, aber das sollte Sie nicht dazu verführen, ihn zu unterschätzen. Er ist müde und spielt mit dem Gedanken an den Tod, aber er wird nicht abtreten, ohne uns ein ungewöhnliches Schauspiel zu liefern."
    „Eine schöne Grabrede!" spottete Maylpancer.
    „Ich hoffe, ich muß mir keine neue ausdenken - für Sie!" sagte der Verkünder der Hetosonen, bevor er sich abwandte und den Überschweren einfach stehenließ.
     
    3.
     
    Ronald Tekener, der sich Kalteen Marquanteur nannte, hockte auf dem Boden und lehnte mit dem Rücken an der Wand. Seine Blicke waren auf die Tür gerichtet, denn er spürte unwillkürlich, daß draußen in den Gängen etwas geschah. Seit ihrer Ankunft auf Titan und ihrer Unterbringung in diesem großen Raum mit seinen beiden Badenischen hatte sich niemand mehr um sie gekümmert.
    Vielleicht, dachte Tekener, würden sie Leticron auch hier auf dem größten Saturnmond nicht zu sehen bekommen. Es war möglich, daß er sich überhaupt nicht um die Gefangenen kümmerte, sondern diese Arbeit ein paar Untergebenen überließ.
    Tekener war sicher, daß dieser Raum beobachtet und abgehört wurde; es war ihm also unmöglich, mit den drei Multi-Cyborgs, die die Bewußtseinsinhalte von Tako Kakuta, Wuriu Sengu und Betty Toufry trugen, über seine Pläne zu sprechen. Das war zu riskant.
    Tekener hoffte, daß ihre wahre Identität noch immer nicht erkannt worden war. Demnach galten die Mucys als rebellische Überschwere und er selbst noch immer als Kalteen Marquanteur.
    In einem Verhör würden sie diese Version ihrer Herkunft jedoch nicht aufrecht erhalten können, schon gar nicht, wenn der Erste Hetran diesem Verhör persönlich beiwohnen sollte.
    Tekener war daher entschlossen, aus dem Gefängnis zu fliehen und die Initiative zu ergreifen. Er nahm an, daß der Zugang zu diesem Raum scharf bewacht wurde, deshalb konnte er nur mit Tako Kakuta, dessen Bewußtseinsinhalt sich im Körper von Kertan Tigentor aufhielt, aus diesem Gefängnis entkommen.
    Er richtete sich auf und ging zu den drei Männern am Tisch hinüber. Gegenüber diesen Mucys kam er sich jedesmal winzig vor, und er mußte sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, daß es nur äußerlich Überschwere waren.
    „Ich möchte wissen, wohin man uns gebracht hat", sagte er laut. Diese Worte waren für die verborgenen Abhöranlagen bestimmt.
    Die Mucys begriffen sofort, was ihr Mitgefangener vorhatte.
    „Wenn das Gerede der Männer auf Saturn richtig war, sind wir jetzt auf dem Saturnmond Titan", erwiderte Vross Barratill.
    Tekener stützte sich auf die Tischplatte.
    „Hoffentlich rücken sie bald damit heraus, was sie von uns wollen", fügte Ertyn Grammlond hinzu.
    Grammlond trug den Bewußtseinsinhalt von Betty Toufry.
    Tekener hatte schon oft darüber nachgedacht, wie die beiden das ertrugen: das körperlose Bewußtsein einer telepathisch begabten Frau im Körper eines Cyborgs, der einen Überschweren darzustellen hatte.
    Tekener sah Tigentor an, aber seine Blicke galten in Wirklichkeit dem Teleporter im Körper des Mucys.
    „Ich frage mich, ob wir hier jemals wieder herauskommen", sagte er bedeutsam.
    Tigentor schüttelte unmerklich den Kopf, ein Zeichen, daß irgend etwas nicht in Ordnung war.
    Tekener wußte, daß Sengu im Körper von Barratill auf den Gang hinausblicken konnte - durch die stählernen Wände des Gefängnisses.
    Aber Barratill konnte nicht darüber sprechen, was der Altmutant sah.
    Er gab jedoch Tekener ein unmißverständliches Zeichen, daß eine Flucht mit Hilfe des Teleporters im Augenblick nicht möglich war.
    Das konnte nur bedeuten, daß dieses Gefängnis auch energetisch abgesichert war.
    Grammlond nickte heftig: Betty Toufry hatte Tekeners Gedanken gelesen und bestätigte die Vermutung des USO-Spezialisten.
    Verdammt! dachte Ronald Tekener.
    Er fragte sich, ob das Errichten einer Energiesperre zu den Routinemaßnahmen gehörte und nur Zufall war, oder ob die Bewohner der Stahlfestung Titan Verdacht geschöpft hatten. Bei Leticrons Fähigkeiten war es denkbar, daß er die wahre Identität der Gefangenen erkannt und die entsprechenden

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