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071 - Die weisse Wölfin

071 - Die weisse Wölfin

Titel: 071 - Die weisse Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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über seine Lippen.
    Er hatte sich nicht in einen Wolf verwandelt, sondern war zu einem Wolfsmenschen geworden. Keuchend sprang er auf Jennifer Jennings zu, die jedoch geschickt auswich. Eklund krachte zu Boden, richtete sich aber gleich wieder fauchend auf.
    Das Mädchen gab wieder einen lauten Zischlaut von sich, und der graue Wolf an ihrer Seite ging auf Eklund los.
    Die beiden Kämpfenden versperrten mir den Weg zu dem Mädchen. Sie trat einige Schritte zurück, und ihr Gesicht bekam Farbe, als sie dem Kampf Eklunds mit dem grauen Wolf zusah.
    Eklund packte den Wolf und drückte mit beiden Pranken zu.
    Jennifer Jennings wandte sich ab und verschwand um die Biegung des Ganges. Ich konnte ihr nicht folgen, das kämpfende Paar verstellte mir den Weg.
    Für mich gab es eigentlich keinen Zweifel, wer den Kampf gewinnen würde. Der graue Wolf war kein Werwolf. Er war ein ganz gewöhnliches Tier und konnte Eklund sicher nicht töten.
    Eklund schleuderte schließlich den Wolf gegen die Wand. Das Tier krachte zu Boden und brach sich das Genick. Dann richtete Eklund sich auf und starrte mich an.
    Sein Schädel war nun völlig mit einem dichten Pelz bedeckt.
    „Nun zu dir!“ keuchte er.
    Seine Worte waren fast unverständlich.
    „Auf diesen Augenblick habe ich mich schon lange gefreut“, zischte er. „Ich werde dich jetzt töten, Bruder. Und dann nehme ich mir Jennifer vor.“
    Er ging auf mich los. Ich wich einen Schritt zurück und schleuderte ihm die Wolfsblume ins Gesicht. Er stieß einen Schrei aus, als die Tonblume seine Stirn traf. Die Blume hatte sich in seine Stirn gefressen. Er versuchte sie mit beiden Pranken abzureißen, was ihm auch nach einigen Anstrengungen gelang. Er schleuderte die Tonblume zu Boden, und sie zerbarst in Dutzende Stücke. Blut rann aus der Stirnwunde und tropfte auf seine Wangen.
    Ich wich noch einen Schritt zurück, stand breitbeinig wie ein Boxer da und hielt den silbernen Brieföffner so, daß die Spitze nach oben wies.
    Er sprang. Ich war darauf gefaßt gewesen trat einen Schritt zur Seite und der Brieföffner bohrte sich durch den Rücken in sein Herz. Eklund stieß einen durchdringenden Schrei aus. Das Silber zeigte Wirkung. Die Konturen seines abscheulichen Gesichts zerflossen, ein Großteil der Haare fiel aus. Das Silber würde seinen Körper langsam zersetzen. Alles, was von ihm übrigbleiben würde, war ein Haufen Staub.
    Die Haare fielen jetzt büschelweise aus, doch ich hatte keine Zeit, mich weiter um Eklund zu kümmern.
    Ich rannte zu den Stufen. Phillip bewegte sich leicht. Er war aus seiner Erstarrung aufgewacht.
    Die Musik brach ab, und ich hörte laute Entsetzensschreie.
     

     

Miß Pickford war es gelungen, sich unauffällig unter die Gäste zu mischen. Das heißt, es wurden ihr schon gelegentlich befremdete Blicke zugeworfen. In ihrem altmodischen hochgeschlossenen Kleid wollte sie gar nicht zu den anderen Gästen passen. Der Großteil hielt sie für eine Bedienstete.
    Sie sah sich rasch im großen Salon um. In der Mitte stand ein riesiger Tisch, auf dem sich in großen Silberschalen die erlesensten Köstlichkeiten befanden.
    Sie schritt zielstrebig durch den großen Saal, schenkte den Gästen keine Beachtung und nahm auch kaum die kostbare Ausstattung des Raumes wahr. Sie wollte an ein Telefon. Durch eine große Tür strömten immer mehr Gäste in den Saal.
    Sie wandte sich nach links, öffnete einige Türen und fand schließlich ein Zimmer, das wie ein Büro eingerichtet war. Auf dem Schreibtisch stand ein Telefon.
    Erleichtert setzte sie sich hinter den Schreibtisch und wählte die Nummer der Villa in der Baring Road.
    Winter meldete sich.
    „Ist der O.I. da?“ fragte sie. „Hier spricht Miß Pickford.“
    „Ja“, sagte Winter.
    „Ich muß ihn sprechen. Ganz dringend!“
    Fünf Sekunden später meldete sich der O.I. Mit vor Erregung überschnappender Stimmer erzählte Miß Pickford dem Geheimdienstmann von Jennings und den Wölfen, die auf die ahnungslosen Gäste losgelassen werden sollten.
    Der O.I. versprach, sofort die Polizei von St. Albans zu verständigen. Er selbst wollte mit einigen Agenten in einem Hubschrauber nach St. Albans kommen.
    Miß Pickford legte den Hörer erleichtert auf, wischte sich den Schweiß von der Stirn, stand schwankend auf und trat auf den Korridor hinaus. Es waren etwa zehn Minuten vergangen, und Hunter hatte gesagt, daß sie in fünfzehn Minuten los schreien sollte.
    Sie mischte sich wieder unter die Gäste, durchquerte den

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