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0710 - Hetzt den Drachen!

0710 - Hetzt den Drachen!

Titel: 0710 - Hetzt den Drachen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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also zu meiner vollen Größe aufgerichtet, aber in der Zwischenzeit muss wohl der Tisch über mich gerutscht sein, jawohl. Ich hab gar nicht gemerkt, wie ich ihn umgeworfen habe, ehrlich!«
    Butler William schüttelte den Kopf.
    »Und das soll ich dir glauben, Mister McFool? Was wird nur Mademoiselle Nicole sagen, wenn sie diese Chaos sieht? Das rosafarbene Kissen mit dem Harlekin war eines ihrer Lieblingskissen.«
    »Waschmaschine?«, versuchte Fooly von seiner Verfehlung abzulenken.
    »Der Bezug des Kissens ist aus echter chinesischer Seide. Nein, Mister McFool, da gibt es nur eine Möglichkeit«, sagte William und stapfte auf den Kissenhaufen zu.
    Sorgfältig suchte er jeden Glaskrümel zusammen, schüttelte die Kissen aus und reichte sie dann Fooly. »Handwäsche!«
    »Handwäsche?«, fragte Fooly verdutzt und betrachtete seine vierfingrigen Krallenhände.
    »Also, ich weiß nicht so recht…«
    »Keine Sorge, Mister McFool. Daran habe ich gedacht. Ich habe für solche Fälle extra ein paar dicke Industriegummihandschuhe besorgen lassen. Reißfest, säure- und hitzebeständig und garantiert Drachenklauengeeignet, da ich einen der Fingerlinge habe entfernen lassen.«
    Foolys Unterkiefer klappte nach unten. Rhett und die Lafitte-Kinder taten unbeteiligt.
    »Und nun zu dir, Sir«, William drehte sich zu Rhett um. Erschrocken zuckte dieser zurück.
    Er wüsste natürlich, dass er eigentlich der Dienstherr von Butler William war, doch William hatte Lady Patricia Saris auf seiner Seite, die nun einmal seine Mutter war. Also hatte sich William gefälligst nicht von Rhett um den Finger wickeln zu lassen. Was dieser auch nicht zuließ. Zumindest nicht sehr oft.
    »Ich möchte dich darauf aufmerksam machen, dass ich dieses - nun, Chaos dürfte wohl etwas milde ausgedrückt sein - auch deiner Frau Mutter melden muss, und sie wird darüber bestimmt nicht erfreut sein. Außerdem ist es schon spät, und ich muss dich und die Kinder darauf aufmerksam machen, das es Zeit wird, sich zu verabschieden.«
    »Schon? Das kann doch gar nicht sein«, rief Ivonne Lafitte. »Wir sind doch gerade erst gekommen.«
    »Nun, mit Verlaub, kleine Lady, aber dein gerade liegt schon vier Stunden zurück.«
    »Aber heute ist Samstag!«, versuchte auch Joaquin aufzutrumpfen.
    »Natürlich ist heute Samstag, aber als ich die kleine Lady und dich abholte, musste ich eurer Mutter versprechen, euch beide pünktlich um 18 Uhr 30 nach Hause zu bringen. Wie ihr sicher wisst, pflege ich solche Versprechen zu halten.«
    »Darf ich mit?«, fragten Rhett und Fooly gleichzeitig.
    William sah beide der Reihe nach an, wie sie vor ihm standen, beide die Unschuld in Person. Dann sah er zu Ivonne Lafitte, und sein hartes Butlerherz schmolz dahin.
    Schon seit er Ivonne kannte, konnte er ihr keinen Wunsch abschlagen.
    Er seufzte.
    »Eigentlich wollte ich Mademoiselle Nicoles Cadillac…« Die Kinder jubelten auf.
    »…nehmen«, fuhr der Butler trotzdem unerschrocken fort.
    »Doch da Mister McFool mitfährt, werden wir wohl den BMW von Monsieur nehmen.«
    Nicole Duval hatte jedem Tod und Verdammnis geschworen, der es wagte, Fooly in ihrem '59er Cadillac mit roter Ledersitzpolsterung mitzunehmen.
    »Och!«, murrten die Kinder einschließlich Fooly.
    »Wir brauchen es ihr doch nur nicht zu sagen«, versuchte es Fooly.
    »Nein!«, blieb William hart.
    »Amazone ruft Cheri! Egal was du gerade tust. Lass es! Treffpunkt in zehn Minuten im Folterkeller.«
    Nicole Duvals Stimme klang verzerrungsfrei aus dem Lautsprecher der Visofon-Anlage, die fast jeden bewohnten Raum des Châteaus über die Computeranlage miteinander verband. Der kleine Bildschirm am Terminal blieb dunkel.
    Trotzdem war Fooly bei den ersten Worten zusammengezuckt. Ihm war so, als hätte Nicole Duval zuerst etwas anderes sagen wollen. Sollte sie mitbekommen haben, was hier abgegangen war?
    »Ihr macht euch reisefertig, und ich hole den Schlüssel des BMW. Wir treffen uns in der Eingangshalle«, sagte William und schob sich an Fooly vorbei. Unter der Tür drehte er sich noch einmal um. »Und, Mister McFool, die Handwäsche ist nicht aufgehoben. Sie wird nur zeitlich etwas verschoben.«
    Fooly seufzte.
    ***
    Wohin war Mawra verschwunden? Und warum? Und wie?
    Jack versuchte die vergangenen Minuten Revue passieren zu lassen.
    Dort, wo er gerade stand, ließ er sich im Schneidersitz nieder, legte seinen Stab über die Oberschenkel und versenkte sich in eine Art Halbtrance. Einen Teil seines Seins richtete er

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