Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0710 - Hetzt den Drachen!

0710 - Hetzt den Drachen!

Titel: 0710 - Hetzt den Drachen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
seiner Heimat abgeschnitten war, wohl wissend, dass noch viele Jahrzehnte vergehen konnten, ehe er andere seiner Art wiedersehen würde.
    Der Butler nickte vor sich hin. Ja, er würde mit Fooly darüber reden. Nicht jetzt, nicht morgen, irgendwann, wenn sich eine passende Gelegenheit ergab.
    Gemächlich rollte der BMW 740i durch das Dorf, auf das Häuschen der Familie Lafitte zu.
    ***
    Jack trat zwischen den Blumen hervor und sah sich in dem Dom um.
    Seine magischen Sinne registrierten etwas. Er konnte es nicht genau lokalisieren. Es war, als hätte sich etwas Dämpfendes über ihn gesenkt, das ihn von außen nach innen und von innen nach außen durchleuchtete. Alles in ihm kribbelte. Sorgfältig sah er sich um und entdeckte magische Zeichen um die Blumen herum. Die Zeichen kannte er nicht, aber er spürte, dass nicht sie es waren, die ihn sondierten.
    Ansonsten konnte er nichts Auffälliges entdecken. Keine Spur von Mawra. Nur die Blumen standen in der Mitte, und über ihnen gleißte ein helles Licht, wie es Jack noch nie gesehen hatte. Es war eine Kugel, die Helligkeit verströmte. Sie war nicht wie das Zyklopenauge. Sie war heller, grell und schmerzte am Anfang in den Augen. Doch nach kurzer Zeit hatte er sich an diese Helligkeit gewöhnt und sie machte ihm nichts mehr aus.
    Wieder schickte er seine geistigen Fühler aus, um nach Mawra zu suchen.
    Er fragte sich, warum sie nicht gewartet hatte. Sie hätte doch wissen müssen, dass der Hexer mit allen Mitteln versuchen würde, hinter ihr herzukommen. War sie vielleicht auf einen Gegner gestoßen, der sie nun entführt hatte?
    Rings um sich konnte Jack jedoch nichts entdecken, das auf einen Kampf hingedeutet hätte.
    Ganz schwach konnte er sie nun entdecken. Er wusste nun, dass sie lebte, er konnte auch die Richtung erkennen, in die sie sich bewegt hatte. Es schien ihr gut zu gehen.
    Jack atmete erleichtert auf.
    Aber er hatte auch noch etwas anderes gespürt. Etwas, das ihm fremd war. Es musste mit Magie zu tun haben. Es schien ihn abzutasten. Langsam und vorsichtig, um dann von ihm abzulassen.
    Aber was immer es auch war, für Jack ging davon keine Gefahr aus.
    Im Moment drohte weder ihm noch Mawra Unbill. Wo immer sie sich beide auch gerade befanden, es schien kein DUNKLES SECHS zu sein.
    Jack ließ Mawras Bündel auf den Boden gleiten.
    Immer noch wusste er nicht, wie der Transport mittels der Blumen genau funktionierte.
    Eine seiner Überlebensregeln hieß: Sichere immer den Rückweg.
    Welches der Worte hatte ihn hierher versetzt? Das musste er nun genau herausfinden.
    Er stellte sich also wieder zwischen die Blumen und begann die Worte von Mawras Satz von hinten nach vorne aufzusagen. Aber diesmal erfolgte kein Transport.
    Dann begann er mit den Worten Kombinationen zu bilden, in der Hoffnung, dass es dann funktionierte.
    Aber wieder erfolgte kein Transport.
    Ging er vielleicht von etwas Falschem aus? Waren es doch nicht die Worte, die den Transport einleiteten, sondern etwas anderes? Etwas, das vielleicht mit den Worten einherging?
    Jack grübelte. Was war es, was mit den Worten getan werden musste? Was geschah, während er die Worte sprach?
    »Ich habe mich gerade gefragt, was du tust, wenn dein Drache kein Drache ist. Wenn er ein Wesen mit Krokodilschnauze ist, mit Kulleraugen, dickem Bauch, nicht besonders groß, grünbraun gescheckter Schuppenhaut, dreieckigen Hornplatten vom Kopf…«
    Jack sprach die Worte langsam und bedächtig aus und stellte sich dabei eben dieses Wesen vor, das mit den Worten beschrieben wurde. Ein Transport fand statt und schleuderte Jack zu anderen Regenbogenblumen.
    ***
    »Amazone ruft Cheri! Egal was du gerade tust. Lass es! Treffpunkt in zehn Minuten im Folterkeller.«
    Nicole beendete den Rundruf und fuhr den Rechner herunter.
    Mehrere Stunden hatte sie sich damit beschäftigt, alte, ungemein wertvolle und ungemein seltene Schriften in Buch-, Rollen- und Tafelform einzuscannen, kurz zu überfliegen, mit Querverweisen zu versehen und dann als Datei zu sichern.
    Arbeiten also, die sonst immer liegenblieben oder auf später verschoben wurden.
    Dabei hatte ihr ein neues Gerät geholfen, das Olaf Hawk vor einiger Zeit angeschleppt und an den Rechner gekoppelt hatte.
    »Das Ding haben ein paar Deutsche erfunden«, hatte er gesagt. »Damit kann man Bücher einscannen, ohne das sie ganz geöffnet werden müssen. Sozusagen im Stehen. Knapp 90 Grad genügen als Öffnungswinkel. Also ideal für euch, da ihr doch etliche uralte Schinken

Weitere Kostenlose Bücher