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0711 - Die Psycho-Bombe

0711 - Die Psycho-Bombe

Titel: 0711 - Die Psycho-Bombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hielt den wertvollen Talisman in meiner Faust versteckt.
    Gegen Nico wollte ich ihn nicht einsetzen. Er war nicht allein, ich brauchte Cigam und Suko.
    Und beide kamen.
    Ich sah sie nicht, ich hörte sie. Es waren Schritte, die mich aufmerksam machten.
    Sie waren in der oberen Etage aufgeklungen, und es dauerte nicht lange, bis sie auch die Treppe erreicht hatten und ihre Echos auf den Stufen hinterließen.
    Dann tauchten beide auf.
    Suko als Kind ging vor. Cigam befand sich hinter ihm und hatte eine Klaue in Sukos Hals gedrückt, wobei er dessen Kopf nach unten drückte und ihm so eine demütige Haltung gab.
    Ich bebte vor Zorn, Nico aber freute sich. Er schaute den beiden entgegen und rief: »Ich habe ihn gefangen, Cigam. Er hat alles versucht, aber er hatte keine Chance. Da liegt er!«
    Cigam gab keine Antwort. Er ging weiter und ließ Suko auch nicht los. Sein Blick war einzig und allein auf mich gerichtet. Ich lag nicht mehr am Boden, hatte mich hingesetzt und schwankte dabei von einer Seite zur anderen, wobei ich hoffte, meinen Feinden eine genügend große Schwäche vorzuspielen.
    Nico hatte ich täuschen können, bei Cigam würde mir dies schon schwererfallen.
    Er hatte das Ende der Treppe erreicht und noch kein Wort mit Nico gesprochen. Er ließ auch Suko nicht los, im Gegenteil, er faßte so hart zu, daß der Junge aufstöhnte und sich sein Rücken noch mehr krümmte.
    Da sich beide nicht einig waren, hatte ich beschlossen, die Lage zu nutzen.
    Ich stand blitzschnell auf.
    »Suko!« schrie ich.
    Gleichzeitig brüllte Cigam etwas.
    Nico rannte auf mich zu.
    All dies geschah auf einmal. Doch es passierte noch etwas. Ich warf mein Kreuz auf Suko und Cigam zu, um dann mit einer geschmeidigen Bewegung die Beretta zu ziehen…
    ***
    Von einer Sekunde zur anderen änderte sich die Lage. Cigam erinnerte mich plötzlich an einen blauen Flammenteufel. Er hatte seine Hände so heftig und schnell von Suko gelöst, als wäre dessen Körper glühend heiß geworden.
    Dabei hatte Suko nur eines getan. Einfach das Kreuz aufgefangen und damit einen weißmagischen Schutzschild errichtet, gegen den die Hölle mit einfachen Mitteln nicht ankam.
    Ich hatte den Wunsch, daß sich Cigam auflösen würde, aber der Gefallen wurde mir nicht getan.
    Diese blauen, auch grauen Flammen durchschossen zwar seinen Körper, aber sie lösten ihn nicht auf, die schleuderten ihn nur weg.
    Er verpuffte in einer ebenfalls bläulichen Wolke, in der ich die dreieckige Fratze des Teufel schimmern sah und auch sein widerlich-dreckiges Lachen hörte.
    Dann waren beide verschwunden.
    Nur Nico blieb, der all das nicht fassen konnte. Er schrie nach Cigam, während er auf Suko zurannte. Seinem Gesicht und seinen Bewegungen war anzusehen, daß er ihn zu Boden schleudern wollte, daß er seinen Haß nur an ihm auslassen würde.
    Ich hielt mich zurück.
    Auch Suko brauchte ein Erfolgserlebnis. Als Nico auf ihn zurannte, tat er nur eines.
    Er hielt ihm das Kreuz entgegen.
    Nico hatte stoppen wollen, schaffte es aber nicht mehr, rutschte aus, dabei weiter vor und prallte genau gegen Sukos rechte Hand, in der sich das Kreuz befand.
    Nico brüllte!
    Ich drückte ihm die Daumen. Ich hoffte, daß Cigams Magie nicht stark genug gewesen war, um den Jungen zu töten, wenn er mit einer Gegenkraft in Berührung kam.
    Ja oder nein!
    Nein!
    Er taumelte zurück. Sein Gesicht war geschwärzt, alles an ihm war schwarz, als wäre er in einen Flammensturz geraten, der seine Haut völlig verbrannt hatte.
    Nico stürzte.
    Zugleich waren Suko und ich bei ihm. Wir schauten auf einen Toten, dessen Haut so geschwärzt war wie verkohltes Holz, und die auch so knisterte, als ich mit den Fingern darüber hinwegfuhr.
    »Mein Gott«, flüsterte Suko. »Er war doch noch so jung…«
    »Ja, das war er«, sagte ich mit einer bedrückten Stimme. »Er war noch viel zu jung. Aber darauf nehmen die Kräfte der Hölle keine Rücksicht, wie wir wieder einmal gesehen haben.« Ich legte ihm eine Hand auf die Schultern. »Komm, laß und gehen…«
    Beide verließen wir das Haus mit einem schlechten Gewissen und mit der Erinnerung an die Psycho-Bombe…
    ***
    Erst als wir meinen Leihwagen erreicht hatten, sprach Suko mich an.
    Er druckste ein wenig herum, schaute an sich herab, umklammerte den Stab und fragte: »Wie lange soll es noch weitergehen, John? Wie lange…?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Zweimal hast du es jetzt versucht. Beide Male hat es nicht geklappt. Hast du den Teufel grinsen

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