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0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit

Titel: 0412 - Ein Grab aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Meine Rechte stieß vor.
    Es ging da um Bruchteile von Sekunden. Ich musste alles genau timen, und der kalbgroße Bluthund stieß sich ab, kaum dass er das Zucken meiner Hand bemerkt hatte.
    Ich war auch nicht langsam, sogar den berühmten Sekundenbruchteil schneller als das gefährliche Tier. Dicht unter der Schnauze drang die Klinge in seinen breiten Hals, deshalb schnappte das Maul ins Leere. Ich hörte noch ein Knirschen und anschließend das gefährliche Jaulen des gewaltigen Tieres, das noch einmal hochzuckte, bevor es schwer getroffen zusammensank.
    Der letzte Vorgang hatte sich innerhalb weniger Sekunden abgespielt, und mit meiner Reaktion hatte ich nicht nur den Bluthund überrascht, auch seine Herrin, Manon Medoque.
    Ich wollte noch einen Schritt weitergehen und den toten Hund durch einen Tritt dem Killer mit der Beretta entgegenschleudern, als ich einen verzweifelten Schrei vernahm.
    »Joooohnnnn!«
    Gerald Gress, mein Begleiter und von Beruf Reporter, hatte ihn ausgestoßen.
    Er lebte! Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er bewegungslos neben den Füßen des Killers Jean gelegen. Er war von dem Kerl niedergeschlagen worden, doch das hatte ich nicht gesehen.
    Erst jetzt schaute ich zu ihm.
    Und ich sah, dass er mit einer Hand den Knöchel des Schießers umfasst hatte und kräftig daran riss.
    Das verkraftete auch ein Kerl wie Jean nicht. Schon als er abdrückte, ruderte er mit den Armen. Der peitschende Klang der Beretta hallte wie der Fanfarenstoß des Werwolf-Herolds durch den Raum, aber die Kugel erreichte mich nicht. Sie jagte auch in keinen anderen Körper, sondern schräg in die Decke, wo sie stecken blieb.
    Dann fiel er.
    Durch den Thronsaal des Schlosses flutete rotes Licht. Als mir der Mann entgegenkippte, sah ich noch die Überraschung und den Schrecken auf seinem Gesicht, danach knallte er hart auf den Steinboden, und ich hörte ihn erstickt schreien.
    Ob vor Wut oder Schmerz, wusste ich nicht. Jedenfalls hatte ihn mein Begleiter außer Gefecht gesetzt, und ich startete wie ein Sprinter.
    Wenn ich jetzt noch etwas aus dem Feuer reißen wollte, musste ich schnell sein, denn gegen die Übermacht der Werwölfe hatte ich nicht den Hauch einer Chance. Auch Gress stand auf den Beinen. Er blickte mir entgegen und sah, wie ich in die Nähe des Killers Jean kam, der sich aufrichtete, mir sein blutverschmiertes Gesicht zeigte und auf mich anlegte.
    Aus dem Lauf heraus trat ich zu. Es war ein gezielter Karatetritt, den mir mein Freund Suko beigebracht hatte. Am Handgelenk wurde der andere erwischt. Die volle Wucht des Treffers riss nicht nur seinen Arm in die Höhe, sie schleuderte ihm auch die Beretta aus den Fingern, und das genau hatte ich gewollt.
    Schnell bückte ich mich. Ich bekam meine Beretta zu fassen und kreiselte mit ihr im Anschlag herum. Es wäre besser gewesen, sofort zu fliehen, aber ich dachte an Gress, meinen Lebensretter.
    Die Werwölfe, zwölf an der Zahl, hatten sich an einem langen Tisch gegenübergesessen und Manon Medoques Verwandlung vom Menschen zur Bestie miterlebt.
    Nun standen sie angriffsbereit, sie warteten auf das Kommando ihrer Anführerin.
    Das erfolgte noch nicht.
    Nur einer versuchte es. Der so schwer getroffene Bluthund. Er schleppte sich mit allmählich schwindenden Kräften weiter und hinterließ dabei eine rote Spur auf dem Boden.
    Wiederum stieg die Spannung. Okay, einige Kugeln steckten im Magazin der Beretta, damit konnte ich ein paar Bestien vernichten, aber was war mit den anderen?
    Konnten mein Dolch und das Kreuz sie schaffen?
    Das Risiko war mir einfach zu groß, deshalb wollte ich mich zurückziehen und das Schloss erst einmal verlassen. Vielleicht konnte ich den zwölf Bestien irgendwo eine Falle stellen, in die sie hineinliefen. Zu den zwölf Bestien kamen Manon Medoque und der Herold, er war der Ahnherr der Medoque, mit dem praktisch alles begonnen hatte. Durch sein Auftauchen war ich an die Loire gekommen. Gress, ein Reporter, hatte sich mit Bill Conolly, einem guten Freund von mir, in Verbindung gesetzt, und der wiederum hatte dafür gesorgt, dass ich nach Frankreich flog.
    In Medoque, so hieß auch das Dorf, war uns dann der Herold begegnet. Zunächst als Unsichtbarer, dann sichtbar, als ich ihn mit dem Kreuz berührte.
    Die Spur hatte uns in Manon Medoques Schloss geführt, wo die Besitzerin versuchte, die Rolle der im Zwischenreich existierenden Königin der Wölfe zu übernehmen. Und sie hatte Lupinas Segen erhalten. Ihre Projektion war durch den

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