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0713 - Roboter lügen nicht

Titel: 0713 - Roboter lügen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der SOL gesprochen wurde.
    „Eigentlich hätte ich mehr Begeisterung erwartet", bemerkte Galbraith Deighton, auf den merkwürdigen Gesichtsausdruck des Freundes anspielend.
    „Die Begeisterung ist schon da", antwortete Rhodan, „zugleich aber auch die Sorge."
    Deighton war klar, was er meinte. Die beiden Roboter waren, wenn man genau hinsah, nicht wirklich selbständige Wesen. Sie waren bewegliche Verlängerungen des großen Roboters SENECA. Romeo und Julia zu fangen, war keine schwierige Aufgabe gewesen. Hundertmal schwieriger würde es sein, mit SENECAS Reaktion fertig zu werden.
    Der erste Schritt in die offene Fehde mit dem Riesenrechner war getan. Man mußte abwarten, wie er sich nun verhalten würde.
    Er schrak unwillkürlich zusammen, als die Alarmsirenen plötzlich zu heulen begannen. Er warf Rhodan einen fragenden Blick zu. Aber der zuckte nur mit den Schultern.
    Hatte SENECAS Rache schon begonnen...?
     
    6.
     
    „Das Signal ist plötzlich verschwunden, Sir!" sagte der Mann mit dem tragbaren Orter.
    Derjenige, den er „Sir" nannte, war eine Gestalt von etwa einem Meter Höhe, mit spitz zur Mundpartie zulaufendem Schädel und zwei dreiviertelrunden, von rostrotem Pelz besetzten Ohren. Die sondergefertigte Montur trug am linken Oberarm das Symbol des Mutantenkorps.
    „Das ist ein Zeichen dafür, daß wir ihnen ziemlich dicht auf die Pelle gerückt sind", antwortete das fremdartige Wesen mit heller Stimme „Wie genau sind unsere letzten Peilergebnisse?"
    Der Mann mit dem Orter studierte eine Reihe von Zahlen auf einem kleinen Stück Druckfolie, das auf einem Klapptisch vor ihm lag. Der Klapptisch war in die Wand des Mannschaftsgleiters eingearbeitet den „Mister Gucky", wie er von seinen Untergebenen genannt wurde mit seinem fünfzehnköpfigen Trupp zur Suche nach den beiden Robotern Romeo und Julia, verwendete.
    „Der Suchkreis hat einen Durchmesser von knapp einem Kilometer, Sir", lautete die Antwort auf Mister Guckys Frage.
    Der Mausbiber warf einen Blick auf die Landschaft, die der Gleiter in einer Höhe von wenigen hundert Metern soeben überflog. Das Bild der Gegend wurde durch einen kleinen, aber tief eingeschnittenen Flußlauf geprägt, der sich in zahlreichen Windungen durch ein Massiv von zwar niedrigen, aber schroffen und übrigens nicht bewaldeten Hügeln zog. In solchem Gelände war selbst ein Kreis Von einem Kilometer Durchmesser noch ein ziemlich sicheres Versteck für Geschöpfe, die dank ihrer Verbindung mit SENECA über die gesamte Schlauheit des Riesenrechners verfügten.
    Aber es blieb keine andere Wahl.
    „Wir landen", entschied Gucky. „Suchen Sie sich einen möglichst peripher gelegenen Landepunkt aus. Wir müssen den Umfang des Kreises abfliegen, um an geeigneten Stellen Meßstationen zu hinterlassen."
    Der Pilot gehorchte. Die entsprechenden Kursdaten wurden ihm von dem Mann mit dem tragbaren Orter vorgesagt. Daß Romeo und Julia keine anpeilbaren Streusignale mehr aussandten, konnte nur bedeuten, daß sie sich völlig desaktiviert hatten. Sie staken irgendwo dort unten im Dschungel und rührten sich nicht.
    Für Gucky und sein Suchkommando gab es zwei Möglichkeiten: entweder das bezeichnete Gebiet so haarfein abkämmen, daß die beiden Roboter auch in unbeweglichem Zustand gefunden wurden, oder eine derartige Aktivität entfalten, daß Romeo und Julia um die Sicherheit ihres Verstecks fürchteten und sich aus dem Staub zu machen versuchten, wobei sie unweigerlich wieder Streusignale ausstrahlen würden.
    Gucky war mehr als halb entschlossen, die letztere Methode anzuwenden. Bei der Unzugänglichkeit des Geländes hätte eine umfassende Suchaktion womöglich mehrere Tage in Anspruch genommen, und soviel Zeit gab es nach Ansicht des Mausbibers nicht. Die Lage der SOL und ihrer Besatzung erforderte, daß das Roboterpärchen so schnell wie möglich aufgebracht werde. Wer aber Romeo und Julia aufstöbern wollte, der mußte wenigstens ungefähr eine Ahnung haben, wo die beiden Maschinenwesen zu suchen waren. Denn das Roboterpärchen war schlau: Romeo und Julia würden bis zum letzten Augenblick im desaktivierten Zustand verharren und sich erst dann auf die Beine machen, wenn die Suchmannschaft ihrem Versteck wirklich bedrohlich nahe gekommen war. Man mußte die mechanische Konstruktion der beiden Roboter kennen, um zu wissen, daß sie keine besonders guten Kletterer waren. Auf den Gipfeln der steil ansteigenden Hügel brauchte man deshalb nicht nach ihnen zu suchen. Sie würden

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