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0713 - Roboter lügen nicht

Titel: 0713 - Roboter lügen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Position der beiden Roboter ein paar Meter weit am westlichen Hang der Bodenwelle empor.
    Und dann geschah das Unerwartete. So schnell, wie es nur Roboter können, fuhren Romeo und Julia die in ihre metallenen Leiber eingebetteten Waffen aus. Mit dröhnendem Fauchen entluden sich zwei schwere Blaster und sandten armdicke, glutende Energiebündel dicht über die Köpfe der Männer des Suchkommandos.
    In derselben Sekunde handelte auch Gucky. Die Lage drohte, ihm aus der Hand zu gleiten. Er durfte, was Romeo und Julia anbelangte, kein weiteres Risiko mehr eingehen. Ihre erste Salve war zu hoch gezielt. Wer mochte wissen, wohin sie bei der zweiten halten würden!
    Im Vergleich zu den schweren Waffen der Roboter erzeugte sein Strahler nur ein helles Zischen. Aber der Schuß war vorzüglich gezielt. Er traf die dürren Extremitäten des Roboterpärchens dort, wo sie aus dem metallenen Körper drangen. Romeo und Julia wurden nach allen Regeln der Kunst „gefällt". Krachend stürzten ihre von den Stelzenbeinen getrennten Körper zu Boden. Eine letzte Salve aus einem schweren Blaster fauchte donnernd in den Himmel. Dann lag das Roboterpärchen still, zwar noch längst nicht desaktiviert, aber für den Augenblick zumindest hilflos und ungefährlich.
    Aber es gab einen, der über Romeo und Julia wachte. Zur selben Sekunde gellten an Bord der SOL die Alarmsirenen.
     
    7.
     
    Es war nicht mehr als Zufall, daß die Alarmsirenen gerade in dem Augenblick verstummten, als Rhodan und Deighton den Kommandostand betraten. Nach dem schrillen Lärm der Sirenen hatte die plötzliche Stille etwas Überraschendes an sich, etwas Unwirkliches und Gefahrdrohendes. Sie war vollkommen: Die Leute, die sich im weiten Rund des Kontrollzentrums befanden, standen oder saßen starr und sprachlos.
    Eine der riesigen Bildflächen, die sonst während des Fluges das umgebende All zeigte, war aufgeleuchtet. Rot und blau strahlten die Initialen des Großrechners. SENECA gab zu verstehen, daß er derjenige war, der den Alarm ausgelöst hatte.
    Einer der Offiziere trat auf Rhodan zu.
    „Wir wissen nicht, was der Alarm bedeutet, Sir", meldete er.
    „Nach unseren Anzeigen liegt nirgendwo auch nur die Spur einer Unregelmäßigkeit vor."
    Rhodan schüttelte den Kopf. Sein Lächeln enthielt eine Nuance von Bitterkeit.
    „Dies ist eine andere Art von Alarm", beruhigte er den Offizier.
    „Womöglich sogar eine Kriegserklärung."
    Mit diesen Worten ließ er den Mann stehen. Den verblüfften Blick, der ihm folgte, bemerkte er nicht. In diesem Augenblick erwachte das Lautsprechersystem zum Leben. Von allen Seiten her drang SENECAS wohlmodulierte Stimme in die weite Halle des Kommandoraums. Der Rechner verstand es aufgrund seines Plasmazusatzes und seiner Programmierung, seinen Worten einen Unterton zu verleihen, der dem Sinn seiner Äußerung entsprach. Die Stimme des Computers klang zürnend und drohend zugleich.
    „Auf meine beiden Appendices, Romeo und Julia, ist ein brutaler Anschlag verübt worden. Gemäß den zwischen Ihnen und mir vereinbarten Vorschriften sehe ich mich veranlaßt, den zwingenden Gefahrenfall zu erklären. Die beiden Appendices sind, obwohl nicht physisch mit meinem Zentralkomplex verbunden, Teile meiner selbst. Ich muß aufgrund der jüngsten Vorkommnisse annehmen, daß auch meinem Zentralkomplex Gefahr droht. Die Regelungen, die im Falle zwingender Gefahr in Kraft treten, sind Ihnen bekannt. Ich melde mich wieder, wenn Anlaß besteht, den zwingenden Gefahrenfall aufzuheben."
    Das Lautsprechersystem schwieg, der Bildschirm erlosch. Die Menschen im Kommandostand sahen einander betreten an.
    Perry Rhodan stand mit vier, fünf raschen Schritten an der im Augenblick unbesetzten Konsole des Piloten und drückte die Ruftaste, die unter normalen Bedingungen augenblicklich die Verbindung mit SENECA herstellte. Diesmal jedoch leuchtete ein türkisfarbenes Warnsignal auf: Verbindung unterbrochen, signalisierte es.
    Rhodan richtete sich auf. Deighton, der ihn bestürzt und ratlos zu sehen erwartet hatte, war überrascht von dem spöttischen Lächeln, das um seinen Mund spielte.
    „Wie geht es jetzt weiter?" fragte Deighton.
    Rhodans Lächeln wurde intensiver.
    „Weißt du, wer sich das in diesem Augenblick auch fragt?"
    „Wer...?"
    „SENECA."
    „Ich fürchte, er wird schneller eine Antwort finden als wir", meinte Galbraith Deighton.
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Nein. Er hat die Regeln gebrochen. Es gibt keinen Gefahrenfall, in dem

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