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0713 - Roboter lügen nicht

Titel: 0713 - Roboter lügen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sozusagen mit ihnen verbunden. Deswegen fragte ich Vylma danach, ob sämtliche Teile der Oberfläche mit Schaltvorrichtungen besetzt waren. Es ist denkbar, daß das große Gadget weiter nichts als das Kernstück einer größeren Anlage ist, die eben aus dem Kernstück und ein paar angeflanschten Zusatzgeräten besteht."
    „Eine ziemlich abenteuerliche Vorstellung", kommentierte Gucky. „Welcher Funktion sollte diese Anlage dienen?"
    „Um das zu wissen, müßte ich die Denkweise der Kelosker durchschauen, und das wird, fürchte ich, keinem von uns in absehbarer Zeit gelingen."
    „Es scheint", gab Deighton an dieser Stelle zu bedenken, „daß die Kelosker kein Spezialistentum kennen - weder unter sich selbst, noch im Zusammenhang mit ihren Geräten und Maschinen. Auch diese Anlage, wenn es sie wirklich gibt, wäre also wohl in der Lage, eine Menge verschiedener Funktionen wahrzunehmen."
    „Eine Art Allzweckroboter", modellierte Rhodan weiter an dem Bild, das Deighton soeben zu zeichnen begonnen hatte.
    „Beweglich, energiereich..."
    „Halt!" unterbrach ihn Deighton. „Beweglichkeit ist der kritische Begriff! Die Droge, mit der Sunchex Olivier behandelt wurde, gibt es nur an zwei Stellen an Bord dieses Schiffes, nämlich in den zwei Zentrallazaretten. Damit erhebt sich erstens die Frage, woher das Gadget, wenn es wirklich der Täter war, wußte, welche Droge benötigt wurde und wo sie zu finden war..."
    „Von seinem Freund", fiel ihm der Mausbiber ins Wort.
    „Freund...?!" machte Deighton irritiert.
    „SENECA!"
    Deighton dachte einen Atemzug lang darüber nach.
    „Klingt plausibel", gab er sodann zu. „SENECA besitzt die Information. Man müßte sich nur überlegen, ob es einer keloskischen Maschine so ohne weiteres möglich ist, mit einem terranischen Computer Verbindung aufzunehmen. Gut. Bleibt immer noch die zweite Frage. Beide Lazarette werden sorgfältig bewacht. Das dient der Sicherheit der Kranken, die sich dort befinden, ebenso wie der Sicherheit der Drogen, die man im Lazarett aufbewahrt. Wie konnte es dem Gadget gelingen, dort unbemerkt einzudringen?"
    „Es versteht die Kunst, sich unsichtbar zu machen!" tippte Gucky wahllos.
    Deighton schüttelte den Kopf.
    „Es gibt eine Menge Geräte, die sich dadurch nicht irreführen lassen. Sie messen auf optischem Wege die Entfernung bis zu einem gewissen Fixpunkt, und wenn sich diese Distanz verändert, etwa durch das Auftauchen eines Deflektorfeldes, dann geben sie Alarm."
    Perry Rhodan musterte ihn aufmerksam.
    „Du hast eine Hypothese auf Lager nicht wahr?" fragte er den Freund.
    „Mir kam soeben eine fast fatale Idee", bekannte Deighton. „Die Wachmechanismen befinden sich in den Zugängen zu den Lazaretten. Wenn es jemand fertig brächte, ins Lazarett zu gelangen, ohne einen der Zugänge zu benützen..."
    Er vollendete den Satz nicht, sondern überließ es seinen Zuhörern, sich das Bild zu Ende zu malen.
    „Ein teleportierender Roboter?" fragte Gucky ungläubig.
    „So könnte man es nennen", antwortete Deighton. „Der Effekt wäre derselbe. Ich dachte an einen Transmitter, der sich selbst transportieren kann...!"
     
    *
     
    Am Abend dieses Tages wurden die Wracks der beiden Roboter, Romeo und Julia, an Bord gebracht. Das Robotpärchen stand über die eingebauten Kommunikationsmittel ohne Zweifel mit SENECA in Verbindung und wußte davon, daß der Rechner sich inzwischen von der Umwelt abgekapselt hatte.
    Dementsprechend verhielt es sich völlig starr und reagierte auf keine der Fragen, die man an es richtete.
    Gemäß Rhodans Taktik, SENECA fürs erste so zu behandeln, als gäbe es ihn überhaupt nicht, wurden die beinlosen Roboter in einem Ersatzteillager abgeladen und sich selbst überlassen.
    Inzwischen war Galbraith Deightons Theorie bezüglich des verschwundenen Gadgets dem Bordrechner der SZ-1 vorgelegt worden, aber der hatte nur geantwortet, er brauche zusätzliche Informationen, um den Fall bearbeiten zu können. Und da ihm zusätzliche Informationen niemand geben konnte, hing die Hypothese nach wie vor unheilschwanger in der Luft, und niemand wußte, ob er sie ernst nehmen solle oder nicht.
    Während der Nacht herrschte an Bord der SOL eine Art unsicherer Ruhe, ein Friede, der sich selbst nicht traute. Die Leute in den Messen und Kasinos unterhielten sich mit gedämpften Stimmen. Kaum einer von ihnen wußte, daß Perry Rhodan geäußert hatte, es liege etwas in der Luft. Es war ihr eigenes Empfinden, auf das sie reagierten. Die

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