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0714 - Attacke der Doppelgänger

0714 - Attacke der Doppelgänger

Titel: 0714 - Attacke der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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auf und öffnete das Cockpit. »Den Rest des Wegs müssen wir zu Fuß gehen.«
    Einige Minuten stiegen sie schweigend über die kahlen Felsen, dann sagte Ewigk: »Werden alle Anführer da sein?«
    »Zumindest haben alle zugesagt. Wieso fragst du?«
    »Weil ich möchte, dass jeder hört, was ich zu sagen habe.«
    Murat nickte und sah ihn an. Es fiel ihm immer noch schwer, nicht zusammenzuzucken, wenn er in das verhasste Gesicht des ERHABENEN blickte.
    »Und was wirst du sagen?«, fragte er.
    »Das wirst du gleich hören.«
    Die Worte klangen hart, aber Ewigk lächelte, während er sie sagte. Murat dachte daran, dass er einmal der ERHABENE gewesen war und es vermutlich nicht nötig hatte, einem ranglosen Ewigen irgendetwas zu erklären.
    Sie erreichten den Vorsprung. Murat presste seinen Dhyarra-Kristall gegen das Kraftfeld und streckte einladend die Hand aus. Dann folgte er Ewigk in die künstliche Höhle. Er grinste, als ein Raunen durch die versammelte Menge ging. Es war eine Sache, von einem Doppelgänger des ERHABENEN zu hören, aber eine ganz andere, ihn vor sich zu sehen.
    »Habe ich zuviel versprochen?«, fragte er rhetorisch.
    Einer der Ewigen trat vor.
    »Das ist unglaublich«, sagte die dunkle Stimme, die Murat bereits vertraut war. »Sie sind ein exaktes Ebenbild des ERHABENEN. Was ist mit dem Machtkristall? Können Sie ihn benutzen?«
    Ted Ewigk zog den Kristall aus der Gürtelhalterung. »Er ist ebenso echt wie ich.«
    Er sah sich in der Höhle um und nickte sichtlich beeindruckt. »Kraftfelder, Störsender und Verteidigungsanlagen. Sie haben sich viel Mühe gegeben.«
    »Ja«, antwortete einer der Ewigen. »Die Arbeit langer Jahre steckt darin.«
    Ewigk lächelte. »Dann ist es besonders bedauerlich, dass alles umsonst war.«
    Er zögerte nur eine Sekunde, so als wolle er sicherstellen, dass jeder im Raum begriff, wer er wirklich war.
    »Nein…«
    Murat spürte, wie seine Knie unter ihm nachgaben. Seine Hand griff nach dem Kristall, aber es war bereits zu spät.
    Das letzte, was er in seinem Leben sah, war ein grellweißer Feuerball; das letzte, was er hörte, das Rauschen seines kochenden Blutes; und das letzte, was er dachte…
    Alles umsonst.
    ***
    Ted Ewigk, der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN, stieg über die leeren Schutzanzüge der toten Rebellen hinweg. Ihre Körper waren zerfallen, als sie hinübergingen , um nie wieder in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Zufrieden verließ er die Höhle. Mit einem einzigen Schlag hatte er seine Probleme beendet.
    Er dachte an seine Überraschung, als er Nicole Duval am Treppenabsatz gesehen hatte und an die Erkenntnis, dass sie glaubte, in ihrer Welt zu sein, obwohl sie in Wirklichkeit längst in seine übergewechselt war.
    Eigentlich hatte er sie nur aus einer Laune heraus begleitet, hatte abwarten wollen, bis sie, Zamorra und der falsche Seneca zusammen waren, um sie dann zu töten. Dass so viel mehr daraus geworden war, erfüllte ihn mit Genugtuung.
    Mit der Vernichtung der Anführer war auch die Rebellion zerschlagen. Das Fußvolk zählte nicht, war nur Kanonenfutter, das nicht selbstständig denken konnte. Von ihnen hatte er keinen Widerstand zu erwarten.
    Ewigk kletterte über den Vorsprung nach unten und trat auf das Plateau. In seiner Position konnte er sich erlauben, den Leistungen der Rebellen Respekt zu zollen. Sie hatten viel erreicht und waren ein ständiger Dorn in seinem Fleisch gewesen. Aber das war jetzt vorbei - und wenn Ewigk so etwas wie Dankbarkeit gekannt hätte, wäre dieser Dank an Nicole Duval gegangen, die ihm den Triumph erst ermöglicht hatte. Trotzdem würde er sie töten, wenn er ihr das nächste Mal begegnete.
    Er aktivierte sein Helmmikrofon. Hoch über dem Planeten schwebte ein getarntes Jagdboot, das er bei dem kurzen Abstecher zu seiner Villa in Rom alarmiert hatte. Es war ihm seitdem gefolgt und hatte dafür gesorgt, dass er nie wirklich in Gefahr gewesen war.
    Jetzt kam es endlich zum Einsatz, um auch das letzte Überbleibsel der Rebellion zu vernichten.
    »Zerstört das Schiff!«, befahl der Erhabene.
    ***
    Ich bin gut drauf, dachte Professor Zamorra.
    Scarths Anruf hatte ihn genau zum richtigen Zeitpunkt erreicht. Gerade eine Stunde zuvor hatte er eine selbsternannte weißmagische Hexe geopfert, die er bei einer Esoterikmesse aufgegabelt hatte. Sie hatte sich begeistert über seine »Aura« geäußert und ihn gefragt, ob er vielleicht schon einmal im alten Mesopotamien gelebt habe, so wie sie auch.
    Sie hatte erst

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