Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0717 - Das Ende von Balayndagar

Titel: 0717 - Das Ende von Balayndagar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
noch ändern, aber Rhodan kannte sich gut genug, um zu wissen, daß er sein Mißtrauen nur langsam ablegen würde. Vor zwei Tagen hatten die Kelosker noch versucht, die SOL für ihre Zwecke zu erobern.
    Rhodan dachte an ES. Welche Rolle spielte das Geistwesen bei diesen Ereignissen? SENECAS Behauptung, daß ES bei der Programmierung der Bordpositronik auf geheimnisvolle Weise mitgewirkt hatte, war sicher keine Erfindung. ES hatte also massiv in die Entwicklung eingegriffen.
    Bedeutete das, daß ES das eigentliche Ziel dieses Fluges kannte?
    Rhodan und die übrige Besatzung des Schiffes wollten die heimatliche Milchstraße erreichen - aber war das auch das Ziel von ES?
    Der Terraner erschauerte, wenn er daran dachte, daß die SOL vielleicht nur ein Spielball im Zusammenwirken unbekannter universeller Mächte war. War die zerrissene Menschheit dazu verurteilt, sich noch weiter auseinanderzuleben? Würde es keine geeinte Menschheit mehr geben?
    Rhodan fragte sich, ob es nicht besser gewesen wäre, auf der Erde im Mahlstrom zu bleiben und gegen die Aphiliker zu kämpfen. Sein Sohn hatte von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.
    Michael! dachte Rhodan. Wie mochte es ihm inzwischen ergangen sein?
    Ihm und Bully und allen anderen?
    Und wie sah es in der Heimatgalaxis aus?
    Lebten Atlan und Tifflor noch?
    Hatte die Menschheit in ihrem neuen Domizil in der Provcon-Faust überleben können?
    Rhodan verscheuchte diese melancholischen Gedanken.
    Sein Platz war hier.
    Und er mußte hier für das Überleben kämpfen.
     
    *
     
    Die mächtige Gestalt des Haluters schien die Zentrale der SJ-S 67 auszufüllen. Tolots Anwesenheit genügte, um den Eindruck entstehen zu lassen, daß es sich bei dem Diskus um ein sehr kleines Schiff handelte. „Suchen Sie sich einen Platz!" schlug Alaska vor. „Ich kann stehen!" erwiderte Tolot mit seiner dröhnenden Stimme. „Es macht mir nichts aus."
    Saedelaere sah ihn aufmerksam an, und ihn überkam der Gedanke, daß Tolot allmählich alt wurde. Für einen Terraner war es sicher schwer, Hinweise auf das Alter eines Haluters zu entdecken, aber Saedelaere kannte Tolot schon so lange, daß er sicher sein konnte, sich nicht zu täuschen.
    Irgendwann wird er von uns gehen! dachte Alaska. Die Menschheit wird einen ihrer zuverlässigsten Freunde verlieren.
    Tolot fühlte die Blicke des Terraners auf sich ruhen und grollte mißbilligend. „Worüber denken Sie nach?" wollte er wissen. „Über Ihr Alter!" erwiderte der Transmittergeschädigte wahrheitsgemäß. „Ich habe überlegt, wie alt Sie sind, Icho Tolot."
    Der Riese lachte leise. „Und zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?"
    „Ich glaube, Sie sind sehr alt!"
    Tolot wurde augenblicklich ernst. Vielleicht griff etwas von Alaskas Stimmung auf ihn über, vielleicht war es auch ein Thema, das ihm unangenehm war. „Das hört sich an, als wollten Sie mir Ihren Zellaktivator vermachen", sagte Tolot schließlich. „Wollen Sie ihn denn?"
    Tolot antwortete nicht gleich. Er schien nachzudenken.
    Als er antwortete, geschah es mit einer Gegenfrage. „Wollen Sie ihn hergeben?"
    Saedelaere grinste unter seiner Maske und bewegte dabei den cappinschen Organklumpen in seinem Gesicht. „Nein! Ich lebe noch nicht lange genug mit diesem Gerät, um seiner überdrüssig zu sein!"
    „Na also!" meinte Tolot lakonisch.
    Der Riese trug einen roten halutischen Kampfanzug. Alaska stellte unwillkürlich Vergleiche mit seinem eigenen, so unscheinbar aussehenden Anzug an. Der Anzug der Vernichtung hatte ihn zum letztenmal im Mahlstrom vor der Vernichtung bewahrt, als er zwei Terraner aus der Flotte der alten Lemurerschiffe gerettet hatte.
    Das Rätsel des seltsamen Anzugs war noch immer ungelöst. Aber Alaska empfand ihn in zunehmendem Maß als Belastung, denn eine untrügliche Ahnung sagte ihm, daß der rechtmäßige Besitzer dieses Anzugs noch am Leben war. Eigentlich hätte er dieses fragwürdige Geschenk des Cynos Schmitt niemals annehmen dürfen.
    Auch jetzt war der Anzug der eigentliche Grund, daß man ihn zusammen mit Tolot losgeschickt hatte: SENECA hatte am Anlaß seiner Wahl keine Zweifel gelassen.
    Ob SENECA etwas über dieses merkwürdige Kleidungsstück wußte? „Ich schlage vor, daß Sie Ihre grüblerische Phase ein andermal durchmachen", meldete sich Icho Tolot. „Jetzt sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Umgebung richten."
    Alaska nahm diese Rüge wortlos hin, denn sie war berechtigt. Die Space-Jet hatte zu beschleunigen begonnen und geriet dabei

Weitere Kostenlose Bücher