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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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müssen.
    Raskowski kramte ihn aus seiner Kitteltasche und öffnete das Schloss. Er wusste, dass die Tür beim Aufziehen knarrte, doch durch bestimmte Bewegungen konnte man die Lautstärke des Geräusches in Grenzen halten. Er musste nur vorsichtig genug sein.
    Schon sehr bald schlug ihm die warme Luft entgegen. Sie musste es sein, wenn bestimmte exotische Pflanzen und Blumen gedeihen sollten, an diesem Tag aber empfand er die Luft als widerlich und atemberaubend. Sofort spürte er die Beklemmungen. Wenn er durchatmete, schien die Luft nicht einmal seine Lungen zu erreichen.
    Vor ihm lagen die drei Beete, die seiner Ansicht nach gleichzeitig einen Wald darstellten.
    Nichts anderes hatte dieser immense Wuchs bewirkt. Es war ein gewaltiger Wald aus Pflanzen und mächtigen Blumen mit bunten, großen und prächtigen Blüten. Etwas völlig Unnatürliches, bei dem der Mensch zu einem Zuschauer degradiert worden war. Hier konnte er die Natur erleben, hier bekam er sie hautnah mit, aber es war eine Nähe, die selbst der Gärtner nicht mochte. Er akzeptierte sie nicht, er hatte Angst vor diesem dschungelähnlichen Wirrwarr.
    Diese Welt war ihm fremd geworden. Etwas verloren stand er vor der Tür und dachte darüber nach, welchen der drei Wege er nehmen sollte. Paul entschied sich für den mittleren. Möglicherweise auch deshalb, weil er dort die Orchidee aus der Erde hatte entnehmen lassen, und so etwas wie ein schlechtes Gewissen trieb ihn dorthin.
    Er ging langsam.
    Der Boden zeigte eine graue Betondecke, die nicht ganz eben war.
    Hin und wieder wies er Buckel oder kleine Mulden auf, die zu Stolperfallen werden konnten. Pflanzenreste bedeckten ihn teilweise.
    Wer nicht aufpasste, konnte auf dem Zeug leicht ausrutschen.
    Der betäubende Duft der Blumen verschlug ihm beinahe den Atem. Nie zuvor hatte er ihn so intensiv wahrgenommen. Nicht etwa, dass er sich darüber gefreut hätte, wie es vielleicht andere taten. Ihm kam dieser Duft, dieses Aroma eher betäubend vor, als wollte er den Menschen einlullen und seine Widerstandskraft lähmen.
    Wo steckte Willy Manson?
    Der Gärtner war von Natur aus klein und in diesem Dschungel leicht zu übersehen. Viele Pflanzen waren so gewuchert, dass sie mit denen anderer Beete zusammenwuchsen. Da bildete sich dann ein Tunnel, unter dem ein kleiner Mensch herschreiten konnte.
    Raskowski musste sich bücken.
    Dann hörte er Willy. Er redete, aber es war kein Mensch in der Nähe, mit dem er sich hätte unterhalten können. Also sprach er mit seinen Lieblingen.
    Raskowski blieb stehen und atmete tief durch. Zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, dass mit Willy Manson etwas nicht stimmen konnte. Dass sein Mitarbeiter den Verstand verloren hatte. Denn was er tat, war in den Augen des Chefs hirnverbrannt. Raskowski wollte Tacheles mit ihm reden und ihn aus seiner Welt herunterholen.
    Nach einigen Schritten war die Sicht besser geworden, er konnte Willy endlich sehen.
    Der kleine Gärtner mit dem grauen Haarkranz, der Stirnglatze und der Brille stand vor seinen Blumen. Er hatte sich umgezogen, trug eine blaue Jeans, ein Hemd und hatte vor seinen Körper eine braune Schürze gebunden.
    Ihm machte diese fürchterliche Luft nichts aus, im Gegensatz zu Paul Raskowski, der sie als immer schlimmer empfand und kaum noch atmen konnte. Er ging trotzdem weiter und bemühte sich nicht, besonders leise zu sein. Willy sollte ihn ruhig hören.
    Und er hörte ihn.
    Paul Raskowski merkte, wie sich der Körper des Gärtners spannte und sich Willy langsam umdrehte. Er tat es mit einer Bewegung, die Paul überhaupt nicht gefiel. Wer sich so bewegte wie Willy, der hatte etwas vor, der wusste bereits Bescheid, in dessen Kopf stand der Plan fest.
    Plötzlich bekam Paul Raskowski Angst…
    ***
    Willy Manson hatte sich umgedreht. In den letzten Sekunden hatte er genau gewusst, wer da kam, aber er hatte bewusst so getan, als wäre ihm nichts aufgefallen. Er schaffte es sogar, einen überraschten Ausdruck auf sein Gesicht zu zaubern.
    »Hallo, Chef«, sagte er, »auch hier?«
    »Ja, wie du siehst.«
    »Ist selten, dass Sie zweimal kommen.«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Kann ich mir denken. Welche denn?«
    Raskowski war von der Sicherheit seines Angestellten irritiert. Mit dem Daumen deutete er über die Schulter. »Ich wunderte mich darüber, dass du abgeschlossen hast.«
    »Klar, sorry, aber ich wollte allein sein.«
    »Weshalb?«
    »Ich muss mit ihnen reden, Chef. Ich muss mit meinen Lieblingen sprechen, um sie um

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