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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wiederkommen, können Sie Willy sprechen.« Sie drehte sich um und wollte weiterarbeiten. Ich hatte etwas dagegen. »Einen Moment, Mrs. Raskowski.«
    Der Klang meiner Stimme schien ihr nicht gefallen zu haben. Jedenfalls hatte ich sie aufgeschreckt. Sie drehte sich wieder um.
    Den Ausweis hielt ich in der rechten Hand. »Wir sind nicht zum Spaß hier, sondern dienstlich.«
    Die Frau schluckte. »Polizei?«
    »Ja.«
    Sie hatte Mühe, sich zu fangen. »Nun ja, dann müssen Sie wohl mit ihm reden.«
    »Das meine ich auch.«
    »Er ist im dritten Treibhaus, im letzten, wenn Sie vor den Häusern stehen. Mein Mann ist bei ihm.«
    »Danke.«
    »Und was wollen Sie von Willy? Hat er was ausgefressen? Wollen Sie ihn verhaften? Das – das geht nicht. Er ist ein guter Gärtner. Er ist der Beste von allen. Wir sind auf ihn angewiesen. Sie können ihn nicht einfach wegholen.«
    Ich winkte ab. »Was Ihren Mitarbeiter angeht, so müssen Sie schon uns überlassen, wie wir mit ihm umgehen oder nicht. Aber wie gut ist Willy Manson denn? Ist Gärtner nicht einfach Gärtner?«
    »Nein, das sicherlich nicht.«
    »Sondern?«
    »Wenn Sie diesen Beruf wählen, Mister, dann müssen Sie eine bestimmte Beziehung zu ihm haben. Sie müssen ihn lieben, sie müssen eine Beziehung zu den Pflanzen aufbauen. Wenn nicht, sollten sie irgendwo einen Job am Fließband annehmen.«
    »Das ist bestimmt richtig, Mrs. Raskowski. Und Ihr Mitarbeiter hat diese Beziehung zu Pflanzen?«
    »Der bestimmt.«
    »Können Sie da deutlicher werden?«
    Sie schaute mich spöttisch an. »Sagen Sie bloß, das interessiert Sie?«
    »Sonst hätte ich nicht gefragt«, erwiderte ich sanft.
    »Nun ja«, sagte sie. »Willy ist ein Phänomen. Der könnte selbst eine Pflanze sein, so gut kann er mit den Pflanzen umgehen. Wir haben einen idealen Mitarbeiter gefunden. Mein Mann sagt immer, dass Willy Manson grüne Hände hat. Unter seinen Fingern gedeihen unsere Pflanzen prächtig. Ich habe sogar erfahren, dass er sie hin und wieder streichelt. Er spricht mit ihnen, er singt ihnen etwas vor, denn er geht davon aus, dass auch Pflanzen eine Seele haben. Sie merken genau, wenn man sie liebt, verstehen Sie das?«
    »Ja, ich kann es mir vorstellen. Dann ist Willy ein Phänomen.«
    »Richtig. Er liebt nicht nur seinen Beruf, er liebt vor allen Dingen seine Freunde. Nicht grundlos nennt er sie alle seine Lieblinge. Er ist wirklich einmalig.«
    »Dann sind wir gespannt darauf, mit ihm reden zu können.«
    »Aber ich warne Sie, Mister.« Sie hatte ihren Zeigefinger erhoben.
    »Holen Sie ihn bitte nicht weg. Wir brauchen Willy. Er hat sich ja keines Verbrechens schuldig gemacht.«
    »Das ist wahr.«
    »Weshalb wollen Sie dann mit ihm sprechen?« Die Blumentante ließ nicht locker.
    »Es geht um eine Zeugenaussage.«
    Mit dieser Antwort hatte ich sie beruhigt. Sie nickte uns zu. »Es ist das dritte Treibhaus. Dort lassen wir Willy schalten und walten. Er kennt auch keinen Feierabend. Willy ist glücklich, bei seinen Lieblingen sein zu dürfen.«
    »Und Sie freut das?«
    Mrs. Raskowski hob die Schultern. »Ob uns das freut, kann ich nicht genau sagen. Jedenfalls haben wir nichts dagegen. Meinem Mann allerdings ist das schon unheimlich. Ich habe heute kurz mit ihm gesprochen. Er war bei Willy, um eine Orchidee zu holen, die eine Kundin bestellt hatte. Wenn es nach Willy gegangen wäre, hätte er die Blume nicht verkauft. Er wollte einfach nicht. Für ihn sind die Blumen Lebewesen. Das betont er immer und immer wieder.«
    »Danke sehr.«
    »Wenn Sie dann meinen Mann sehen«, sagte Mrs. Raskowski, als sie uns zur Tür brachte, »sagen Sie ihm bitte, dass ich ihn hier gebrauchen kann.«
    »Machen wir.«
    Sie blieb in der Tür stehen und schaute uns nach. Als wir außer ihrer Hörweite waren, fing Suko an zu sprechen. »Das ist doch nicht normal«, sagte er.
    »Wen meinst du damit?«
    »Ihn, Willy Manson.«
    »Da hast du Recht. Aber es gibt eben Menschen, die ein besonderes Verhältnis zur Natur haben.«
    »Dagegen habe ich auch nichts. Nur wenn es Tote gibt, werde ich sauer.«
    »Frag mich mal, Suko…«
    ***
    Willy war wieder allein, und Willy fühlte sich gut.
    Im Prinzip war er ja nicht allein, denn ihn umgaben seine zahlreichen Freunde und Lieblinge. Er hatte das Gefühl, als wären sie traurig, weil eine aus ihrer Mitte fehlte. Und Willy ging davon aus, dass er sie trösten musste.
    Aus ihrer Mitte war eine brutal herausgerissen worden. Und er hatte dies letztendlich zu verantworten, was ihm in

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