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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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zumindest versuchen. Wenn das nicht klappte, musste er sich eben etwas anderes einfallen lassen.
    »In Ordnung«, sagte er und kehrte langsam zu der Wiese zurück, die sich anstelle des Spukhauses ausbreitete.
    »Danke für die tolle Idee«, sagte Righty. »Ihr habt mir sehr damit geholfen. War wirklich nett von euch. Zum Dank werde ich euch auf Hochglanz polieren…«
    »Jetzt wird das Ding schon wieder frech«, murmelte Zamorra. »Bedanken werde ich mich, wenn's geklappt hat.«
    »Ach, bis dahin hast du doch längst wieder vergessen, von wem diese geniale Idee stammt«, murrte Lefty Zamorra beschloss, die beiden Stiefel künftig nur noch in Notfällen zu benutzen. Das Geplapper ging ihm auf die Nerven.
    Er betrat die Wiese und probierte den Vorschlag der Stiefel aus.
    Jäh wurde es hell!
    Aber es war eine Helligkeit, wie Zamorra sie nicht kannte. Er sah seine Umgebung wie einen doppelt oder dreifach belichteten Film. Da war die Wiese, da war aber auch das Haus wieder - und noch etwas anderes.
    Ein - Friedhof?
    Und da waren Personen.
    Eine lag am Boden. Sie flimmerte auf seltsame Art, schien ständig zwischen den drei verschiedenen Bildern hin und her zu schwingen. Zamorra konnte nicht genau erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau, oder überhaupt ein Mensch war. Erst recht konnte er nicht feststellen, zu welchem der drei sich durchdringenden Realitätsbilder diese Gestalt überhaupt gehörte.
    Die drei anderen Personen befanden sich eindeutig im Friedhofs-Szenario.
    Nicole!
    Und sie hielt ein Amulett in der Hand!
    Die beiden anderen waren nackt. Zamorra erkannte Gryf und Stygia!
    Sie standen Nicole gegenüber, näherten sich ihr jetzt langsam.
    Gryf und Stygia einträchtig beisammen… Es war unglaublich.
    Nicoles Verdacht stimmte also. Es musste der Gryf aus der Spiegelwelt sein! Denn der echte hätte sich niemals mit der Dämonin abgegeben. Dafür waren sie zu innig verfeindet.
    Aber was war mit Nicole? War sie nicht auch die Spiegelwelt-Doppelgängerin? Denn wie sonst sollte sie an das Amulett gelangt sein? Zamorra hielt seines doch in der Hand!
    Aber wenn dies die Doppelgängerin war, wo war dann die wirkliche, die echte Nicole?
    War sie etwa diese ständig flimmernde Person, die zwischen den drei Bildern hin und her wechselte?
    »Verdammt«, murmelte Zamorra. Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.
    Er konzentrierte sich auf den Friedhof - und war im nächsten Moment dort…
    ***
    Château Montagne, Spiegelwelt:
    Zamorra brauchte nicht lange zu überlegen, was zu tun war. Er konnte sich ausrechnen, wie seine Doppelgänger dachten und handelten. Sie hatten das Amulett zu sich gerufen, sie würden es für irgend etwas gebrauchen wollen. Vielleicht zur Verteidigung, zum Angriff oder wie auch immer.
    Er hatte natürlich längst mitbekommen, dass beide Amulette blockiert waren, wenn sie sich zugleich in einer der beiden Welten aufhielten. Die Praxis hatte es ihn vermuten lassen, die Theorie bestätigte es ihm.
    Viele Jahre lang hatte er mit den Möglichkeiten des Amuletts experimentiert, sodass eine solche Analyse ihm keine Schwierigkeiten bereitete. Und gerade in letzter Zeit arbeitete er weiter daran, neue magische Möglichkeiten herauszukitzeln. Er wusste nicht, was sein Doppelgänger über die Eigenschaften seines Amuletts herausgefunden hatte, aber er musste damit rechnen, dass der Bursche auch nicht gerade einer der sieben Dümmsten im Lande war…
    Also konnte Zamorra davon ausgehen, dass sein Doppelgänger oder die falsche Nicole Duval ihr eigenes Amulett nicht mit in diese Welt gebracht hatten. Es musste ihnen klar sein, dass sie hier nichts damit anfangen konnten. Allenfalls, um beide Zauberwaffen gleichermaßen zu blockieren. Aber da das Amulett gerufen worden war, funktionierte es also noch, womit jene Möglichkeit ausschied.
    Er bereitete einen kleinen Trick vor. Er wusste, dass er dabei sehr schnell sein musste.
    Er rief sein Amulett zu sich zurück!
    In den nächsten Sekunden, da war er sicher, würde sein Gegner es wiederum zu sich holen wollen. Diese wenigen Sekunden reichten Zamorra aber, das Amulett mit einem Zauber zu versehen, der für jeden, der sich gleich in der Nähe aufhielt, tödlich war.
    Blitzschnell wob er diesen Zauber, installierte ihn in der magischen Silberscheibe.
    Gleich musste sie wieder gerufen werden, und dann…
    ***
    Kurz vorher:
    Gryf ap Llandrysgryf, der sich Antoine Devere gegenüber unter dem Namen Landris vorgestellt hatte, trat Stygia entgegen. Er erkannte

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