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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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sofort, dass sie nicht aus seiner Welt stammte. Die Narben an ihren Flügeln bewiesen es.
    »Du hast den Weg also ebenfalls entdeckt«, sagte er.
    »Den Weg zwischen den beiden parallelen Welten, nicht wahr? Wo alles umgekehrt ist…«
    »Nicht alles«, sagte der Spiegelwelt-Gryf. »Aber das, was für Wesen wie uns von Bedeutung ist, bestimmt. Was willst du hier?«
    »Was wohl?«, lachte sie auf. »Dasselbe wie du in meiner Welt! Du warst doch dort, nicht wahr?« Kurz bedauerte sie, dass er Calderone nicht begegnet war. Es hätte sie schon interessiert, was die beiden Männer sich zu sagen hatten.
    Mit Gryf war noch etwas hierher gekommen. Eine menschliche Gestalt, die auf rätselhafte Weise flimmerte. »Was ist das?«, fragte die Dämonin.
    »Nimm ihn als mein Geschenk«, sagte Gryf großzügig. »Eigentlich wollte ich ihn für mich, aber ich denke, ich brauche seine Substanz noch nicht. Du aber wirst sie benötigen.«
    »Warum?«, stieß Stygia hervor.
    »Dieses Tor ist nicht gut«, sagte Gryf. »Ich habe es eingehend untersucht, von allen Seiten. Es ist instabil. Wenn es zu kollabieren beginnt, brauchst du zusätzliche Substanz, weil das Tor sie dir seinerseits zu entziehen versucht. Ich habe mich schon gestern gestärkt, und ich sehe jetzt, dass ich noch genügend davon in mir trage. Du aber nicht. Also bediene dich ruhig. Du kannst dich ja bald revanchieren.«
    »Warum bietest du mir dieses Geschenk an? Willst du dich meiner Dankbarkeit versichern?«
    »Dankbarkeit?« Gryf lachte. »Dämonen kennen keine Dankbarkeit. Nimm dies Menschlein als dein Opfer, das dich stark genug macht. Aber die Stärke wird nicht ewig anhalten, vergiss das nicht.«
    »Sicher nicht«, sagte Stygia und fragte sich, was er gemeint hatte, als er davon sprach, das Tor von allen Seiten untersucht zu haben. Besaß es mehr als zwei Seiten?
    »Wir bekommen Besuch«, sagte Gryf plötzlich - und verschwand - in einem nebulösen Etwas neben der Welt…
    ***
    Jetzt:
    ...wusste Stygia, wovon der Druide, der hier eindeutig die dunkle Seite der Macht bevorzugte, gesprochen hatte. Das Tor verband nicht nur zwei Welten miteinander, sondern noch eine dritte. Deshalb war es instabil.
    Wie es entstanden war, wie lange es noch existierte - konnte niemand sagen. Aber so lange es Bestand hatte, saugte es Kraft in sich hinein. So war es zu den eigenartigen Phänomenen gekommen, die zuerst Reporter und in der Folge Professor Zamorra angelockt hatten, dessen verhaßte Gefährtin jetzt hier erschienen war.
    Stygia war davon ausgegangen, Duval kaltgestellt zu haben. Doch jetzt spürte sie plötzlich die Nähe starker magischer Energie.
    Amulett-Energie!
    Stygia schnellte empor, wirbelte zu Duval herum. Auch Gryf erhob sich jetzt, deutlich verärgert über die Störung. Duval wich langsam zurück. In der Tat war es ihr gelungen, den lähmenden Bann zu sprengen, den Stygia über sie gelegt hatte.
    »Nein«, zischte Stygia. »Das hast du dir wohl so gedacht! Einfach verschwinden, wie? Aber nicht ohne meine Erlaubnis! Und die bekommst du nie!«
    Nicole hob das Amulett zur Abwehr.
    In genau diesem Moment verschwand es!
    Stygia triumphierte. Duval war wieder waffenlos! Sie konnte erneut gebannt werden. Gryf dagegen wollte sie immer noch töten, und er griff sie sofort an!
    Es war der Augenblick, in dem auch Zamorra erschien. In der einen Hand ein brennendes Feuerzeug, in der anderen sein Amulett!
    Stygia stieß Gryf zur Seite. Sie sprang Nicole an, um sie als Geisel gegen Zamorra zu benutzen. Aber der war noch etwas schneller, kam ihr in den Weg, und die Feuerzeugflamme, die trotz der rasenden Bewegung nicht erlosch, streifte die Dämonin!
    Die schrie wütend auf. Es war weniger das Feuer, das sie störte, auch nicht der Schmerz, sondern einfach die Tatsache, dass Zamorra ihr schon wieder in die Quere kam!
    Gryf setzte seine Druiden-Magie ein. Dabei nahm er auf Stygia keine Rücksicht. Er richtete die Magie wahllos gegen jeden in seiner Nähe.
    Er wollte töten…!
    ***
    Im gleichen Augenblick, in dem Zamorra auf dem Friedhof materialisierte, erlosch die Kraft seines Amuletts. Das war der beste Beweis dafür, dass er sich in der Spiegelwelt befand, zugleich aber auch sein größtes Handicap. Denn nun konnte er die einzige magische Waffe, die er bei sich hatte, nicht mehr benutzen.
    Stygia und Gryf gingen sofort zum Angriff über. Zamorra schaffte es zwar, Stygia mit der Feuerzeugflamme zu verletzen, aber das half ihm und Nicole auch nicht weiter.
    Dass es die echte

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