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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehört einfach dazu. Der Kamin hier war über Eck gebaut worden. Er befand sich dem Ende der Treppe gegenüber.
    Es loderte kein Feuer darin, aber er wurde benutzt, das war an den grauen Ascheresten zu sehen.
    Und es gab auch das entsprechende Werkzeug.
    Unter anderem Schürhaken, die an ihrem unteren Ende abgeflacht waren und deshalb die Funktion von Stemmeisen durchaus übernehmen konnten. Ich nahm einen Schürhaken in die Hand und warf Bill das schwere Ding entgegen.
    Er fing es auf. »Eine gute Idee.«
    »Versuchen wir es gemeinsam«, sagte ich und schnappte mir einen zweiten Haken.
    Bill stand schon an der Tür und suchte nach einer Stelle, wo er einhaken konnte. »Sieht nicht gut aus, John«, kommentierte er.
    »Zu zweit schaffen wir es.«
    Wir fanden aber keine Lücke, in die die Enden der Schürhaken gepasst hätten. Diesen Spalt mussten wir uns erst schaffen.
    Beide stießen und drückten wir gegen das Holz. Ich hörte es knirschen und splittern.
    Plötzlich saß der Schürhaken meines Freundes fest. Über Bills Gesicht huschte ein hartes Grinsen.
    »Okay, ich habe es, John. Versuche du, weiter unten anzusetzen. Die Tür schließt nicht mehr so dicht.«
    Ich folgte seinem Rat. Er hatte sich nicht geirrt. Auch ich konnte mir einen Spalt schaffen, in den ich das flache Ende des Schürhaken schob.
    »Alles klar?«
    »Ja, Bill!«
    »Dann los!«
    Gemeinsam drückten wir gegen die Tür. Wir setzten dabei sehr viel Kraft ein, gingen allerdings auch gefühlvoll vor, weil wir nichts zerstören wollten.
    »Gut, gut!« flüsterte der Reporter, als er das erste Knacken hörte. Er hatte direkt unter dem Schloss angesetzt und drückte das Stemmeisen weiter vor.
    Es dauerte trotzdem ziemlich lange, bis wir es geschafft hatten. Mit einem letzten Knirschen brach das Türschloss aus dem Holz, dann war die Bahn für uns frei.
    Mit einem mächtigen Tritt schleuderte Bill Conolly die Tür so weit auf, dass sie fast bis gegen die andere Wand schwang. Das dabei entstehende Geräusch hallte in den Keller hinab, was mir wiederum nicht gefiel. Ich sagte es auch Bill.
    »Sorry«, murmelte er und wischte sich den Schweiß mit dem Handrücken von der Stirn.
    Ich trat mit dem Fuß einige Splitter zur Seite und schaute auf die ziemlich breite Treppe, die hinab in unbekannte Gefilde führte.
    Kein Laut war zu hören. Der Keller oder die Räume dort, unten schienen leer zu sein.
    Ich schaute Bill an, der noch immer sein Stemmeisen festhielt und die Schultern hob. »Entgegen kommt uns keiner, John. Ich nehme an, dass wir da unten die Gäste sein sollen.«
    »Sein sollen ist gut.«
    »Kannst du dir vorstellen, was ein Typ wie dieser Damion Dark da unten macht?«
    Ich verzog den Mund. »Womit beschäftigt sich ein Schriftsteller schon? Mit Schreiben.«
    Bill lachte leise. »Dann meinst du also, dass er an seinem neuen Roman arbeitet?«
    »Möglich ist alles«, sagte ich und betrat als Erster die breiten Treppenstufen…
    ***
    Ich hatte mich nicht geirrt. Damion Dark schrieb tatsächlich. Er kümmerte sich um nichts mehr, schien in einen Rausch geraten zu sein.
    Die Sätze flossen nur so aus seiner Feder, und die blutige Schrift füllte schon mehr als zwanzig Seiten. Alles andere kümmerte ihn nicht, er schrieb, was ihm ein anderer in den Federkiel diktierte, und er sah wahrlich nicht so aus, als wollte er sehr bald eine Pause einlegen. Ihn hatte die fremde Fantasie überrollt und würde ihn so leicht nicht mehr loslassen.
    Damion Dark war ein Besessener geworden. Er hing tief gebeugt über dem Pult, manchmal atmete er schnaufend aus oder holte saugend Luft. Seine Augen glänzten fiebrig. Was ihm da aus dem Federkiel floss, würde alles bisher von ihm Geschriebene übertrumpfen. Da war keine Steigerung mehr möglich. Da konnte er selbst seinen ersten großen Bestseller vergessen. Sein Gesicht war angespannt, die Lippen zusammengepresst. Wenn er Luft holte, allein durch die Nase.
    Die Kerze spendete genügend Licht. Jedes einzelne Wort konnte er gut lesen.
    Rot wie Blut stand es auf dem Papier…
    Und er schrieb weiter.
    Schnell und rasch, er setzte die Gedanken, die ihm eingegeben wurden, sofort in die Tat um, auf seinem Gesicht malten sich die Gefühle ab.
    Wild und entschlossen sah er aus. Er durchlebte die Geschichte mit all ihren grausamen und negativen Seiten. Er sah das Geschriebene bildhaft vor sich, wie aus den Tiefen eines mit Nebel gefüllten Kraters plötzlich die langen Hälse der schwarzen Ungeheuer erschienen, sie über den Rand

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