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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versuchte so, mehr zu erkennen.
    Im Nebel sahen die Bäume aus wie von Leichentüchern umwehte Skelette. Es herrschte eine bedrückende Stille. An der Kreuzung stoppte Dark für einen Moment. Um sein Haus zu erreichen, musste er nach rechts fahren. Das tat er nicht.
    Wie angewurzelt blieb er im Fahrzeug sitzen. Sein Gesicht nahm einen erstaunten Ausdruck an. Der Mund öffnete sich, über die Lippen drang ein stöhnender Atemzug.
    Das durfte doch nicht wahr sein, das war eine Einbildung, nein, das konnte es nicht geben!
    Dark hörte sich keuchen. Seine Lippen bewegten sich, er spürte den Schweiß am Hals, im Kopf den Druck, und plötzlich war der Wahn wieder da.
    Diesmal keine Einbildung. Er sah jetzt, was geschehen war, und es war grauenhaft.
    Vor ihm schaukelten die Leichen im Wind. Und sie glotzten allesamt in seine Richtung, auf den Wagen, als wollten sie mit ihren Blicken die Frontscheibe zerstören.
    Es war ein Irrtum, es konnte nicht wahr sein, das musste er sich einbilden…
    Tatsächlich nur einbilden?
    Wieder dachte er an die schrecklichen Bilder, an die Verfolgung, die ihm versprochen worden war.
    Man wollte ihn beglücken, all das, was er einmal erschaffen hatte, würde ihn besuchen.
    Die Gehängten gehörten auch dazu.
    Dark saß in seinem Wagen und hatte die Arme halb erhoben. Seine Hände hatte er gegen die Wangen gepresst. Er wollte die Schmerzen spüren, um herauszufinden, ob er auch nicht träumte.
    Er träumte nicht.
    Er spürte den Schmerz, und das wiederum sagte ihm, dass alles wirklich war. Die Gehängten gab es, die hingen vor ihm, sie bewegten sich im leichten Wind. Ihre Körper sahen aus, als wollten sie in den Nebel hineinschwingen, um sich daran festzuklammern. Ihre Gesichter waren bleiche Flecken, auf denen sich das Entsetzen abzeichnete.
    »O nein…«, keuchte der Schriftsteller. »Das darf nicht wahr sein!« Er schaute auf seine Knie, zwang sich zur Ruhe und zählte langsam bis zehn. Erst dann wollte er den Kopf heben und nachschauen, ob der Spuk noch vorhanden war.
    Er war es noch!
    Auch jetzt hingen sie dort. Schaukelnd, eingeklemmt in den Schlingen. Aus den Mündern ragten die Zungen hervor, die Augen waren verdreht, und einer von ihnen, der an einem der unteren Äste hing, schwang mit seinen Füßen dicht über dem Boden. Sogar dessen Beine pendelten.
    Dark stieg aus.
    Erst als er die Tür geöffnet hatte und der Nebel sein Gesicht wie feuchte Tücher traf, dachte er richtig darüber nach, was er eigentlich getan hatte.
    Es war aus einem Reflex heraus geschehen, ohne eigentlich zu überlegen. Er machte trotzdem weiter und verließ den Jaguar, seinen Blick starr auf die Gehängten gerichtet.
    Vier zählte er.
    Malerisch verteilt an den stärksten Ästen. Anzusehen wie ein schauriges Denkmal oder Gemälde.
    Dark schluckte. Er blieb stehen, legte eine Hand auf das Dach seines Wagens und freute sich darüber, dass der Jaguar kein Trugbild war, sondern existent.
    Er war den ersten Schritt gegangen und wollte auch den zweiten hinter sich lassen.
    Das heißt, er musste hin. Er wollte nachprüfen, was da stimmte und was nicht.
    Damion Dark war ganz allein. Er kam sich vor wie in einem fremden Land, er ging auf den mächtigen Eichenbaum zu, er schritt durch die Stille und lauschte seinen eigenen Tritten.
    Im Kopf spürte er ein Brausen. Irgendetwas steckte in seinem Schädel, das die eigenen Gedanken überlagert hatte. Er konnte ausschließlich nach vorn schauen, um sich dort die hängenden Gestalten anzusehen. Alles andere klappte nicht mehr.
    Er dachte an seine Geschichten, an all die schrecklichen Fantasien, die er als Horror-Autor zu Papier gebracht hatte und die ihn schon lange verfolgt hatten, aber nicht in dieser Intensität, als ob sie zur Wahrheit geworden wären.
    Hier spielte ihm die Fantasie keinen Streich, hier gaukelte ihm der Nebel nichts vor, die vier Gehängten waren echt.
    Er konnte sie sogar riechen.
    In ihrer Nähe war die neblige Luft von einem widerlichen Modergeruch geschwängert. Altes Fleisch stank so. Eine Masse, die allmählich faulte, verweste.
    Er schluckte.
    Noch zwei Schritte, dann hatte er die am tiefsten hängende Gestalt erreicht.
    Der Geruch nahm unerträgliche Formen an. Dark stand dicht davor, sich übergeben zu müssen.
    Er war da.
    Er griff zu - und er fasste ins Leere.
    Plötzlich waren sie alle weg. Der Nebel schien sie verschluckt zu haben, er hatte sie aufgelöst, und er hatte nur noch ein Erbe hinterlassen.
    Das war der Geruch…
    Dark stand da wie

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