0723 - Der Teufels-Autor
weiß ja, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ich - ich freue mich darüber…«
Seine Rechte knickte um, der Federkiel rutschte ihm aus den Fingern und blieb auf dem Buch liegen.
Dark schaute nach vorn.
Er hatte einfach das Gefühl, es tun zu müssen, und plötzlich bewegte sich etwas in der grauen Finsternis.
Es war groß, es war schwarz, es zischelte und schien aus dem Boden gedrungen zu sein.
Darks Lippen zuckten, als er lächelte. Die Erkenntnis traf ihn sehr schnell. Er freute sich, von diesem Wesen besucht zu werden, denn es war die Monstergestalt aus seinem ersten Kapitel, das er vor kurzem geschrieben hatte.
Es würde ihn verteidigen. Er würde seine Feinde verschlingen.
Auf einmal fühlte er sich besser. Durch seine Gestalt lief ein Ruck, er straffte die Schultern. Der alte Glanz war wieder in seine Augen zurückgekehrt.
Diesmal war er entschlossen, den Kampf aufzunehmen und nicht vorher aufzugeben.
Nur einen Sieger sollte es geben, und das würde er sein.
Damion Dark blieb hinter seinem Pult stehen. Die Tür sah er nicht deutlich, auch nicht die langen Schatten, aber sie waren da, und sie bewegten sich pendelnd wie die Arme eines Riesenkraken. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie sich verdreifacht hatten. Die unheimliche Macht aus seiner Geschichte war schon jetzt lebendig geworden.
Er wartete.
Die Schatten bewegten sich auch weiterhin, das mussten sie, denn nur so konnten sie wachsen. Es dauerte nicht einmal sehr lange, da hatten sie es geschafft, den gesamten Kellerraum unter Kontrolle zu bekommen, und sie drückten sich sogar der Decke entgegen.
Wer jetzt kam, der war verloren, der würde von ihnen gefressen werden.
Hoffentlich tauchte dieser Sinclair hier unten auf. Zuzutrauen war es ihm. Wenn ihm jemals jemand gefährlich werden konnte, dann war es dieser Mann.
Um sie zu hören, hätte er auf die Tür zugehen und sie öffnen müssen. Das traute sich Dark nicht. Es war auch nicht nötig, denn sein Gehör reagierte auf die geringste Kleinigkeit.
Da war jemand vor der Tür.
Deutlich hatte er die Schritte vernommen, zwar schleifend und vorsichtig gesetzt, aber vorhanden.
Dark spürte das Ziehen der fremden Haut in seinem Gesicht. Es juckte ihn, er strich darüber hinweg, er kratzte und merkte nicht, dass plötzlich die Haut unter seinem Fingernagel klebte.
Die Tür bewegte sich.
Die Klinke war bereits nach unten gedrückt worden.
Und die drei schrecklichen Monster drehten sich dem Eingang des Gewölbes entgegen…
***
Wir hielten beide noch die Schürhaken fest. Wer konnte wissen, wozu es noch gut war.
Ich hatte mich stärker abgesichert und mein Kreuz offen vor die Brust gehängt. In diesem Fall war es mein einziger Schutz vor den Kräften des Bösen.
Keiner von uns wusste, was uns erwartete. Wir mussten mit den schlimmsten Überraschungen rechnen, aber wir mussten diesen Autor zunächst einmal finden.
Bisher war uns das nicht gelungen, da irrten wir noch durch einen Keller, der größer war, als wir erwartet hatten.
Es gab größere und kleinere Gänge, wir hatten auch Türen gesehen, die allesamt offen waren. In den dahinter liegenden Räumen waren wir nicht fündig geworden.
Ein Vorteil jedoch lag auf unserer Seite. Es war das Licht. Wir brauchten nicht durch einen stockfinsteren Keller zu gehen und uns auch nicht auf Taschenlampen verlassen. Überall an der Decke leuchteten die kleinen Lampen, und in dem Keller gab es eigentlich keine finstere Ecke, in der jemand auf uns hätte lauern können.
Daran glaubten wir sowieso nicht. Wenn uns jemand erwartete, dann in einem der Räume.
Noch hatten wir längst nicht alle gesehen.
Wir waren auch weiterhin in dem breitesten Gang geblieben. Vom Ende der Treppe aus führte er in die Tiefe des Kellers, und mein Kreuz war es, das uns beiden den richtigen Weg wies.
Es erwärmte sich, was ich sogar durch den Stoff des Hemdes spürte. Ich blieb stehen. Hinter mir verstummten auch Bills Schritte, ich hörte auch keine Frage, sondern konnte mich konzentrieren.
Mein Blick fiel auf eine Tür. Sie genau schloss diesen breiten Gang ab, markierte das Ende.
Plötzlich war ich sicher, dass das Verhängnis hinter dieser Tür lauerte.
Sie sah aus wie ein grauer Schatten, den jemand auf das Mauerwerk gemalt hatte. Ich konnte nicht erkennen, ob es hinter der Tür hell war, denn es fiel kein Streifen in den Gang.
Lauerte Damion Dark in der Dunkelheit?
Zuzutrauen war es ihm. Und sicherlich hielt er noch einige Trümpfe in der Hand.
Ich klärte
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