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0723 - Kolonie der Cyborgs

Titel: 0723 - Kolonie der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blick zu, und als dieser zustimmend nickte, sagte er: „Helium, du weißt genau, daß wir deine Forderungen nicht annehmen können. Natürlich haben wir Verständnis für deine Einstellung und deinen Wunsch, Wonderfalger zu werden, aber ich sehe nur zu deutlich, daß ihr es nicht geschafft habt. Viele von euch sehen schlecht ernährt aus. Die primitiven Waffen reichen nicht aus, die Feinde dieser Welt erfolgreich abzuwehren. Die Natur hier hat euch noch lange nicht akzeptiert, und es würde Generationen dauern, bis es vielleicht geschähe. Aber ihr seid Cyborgs, und es wird nur eine einzige Generation von euch hier geben. Ihr seid schon lange nicht mehr vollzählig. Wo sind die übrigen? Wer wird sie ersetzen -und alle jene, die noch sterben werden? Glaubst du wirklich, noch vor deinem Tod ein echter Wonderfalger werden zu können?" Helium sah ihn finster an. „Was geht es euch an, ob es uns gelingt oder nicht? Wir haben es jedenfalls versucht. Und nun geht!"
    Tifflor ergriff noch einmal das Wort: „Seid vernünftig und zwingt uns nicht dazu, das große Schiff um Unterstützung zu bitten. Ihr wißt, welche Waffen es besitzt und was es damit anrichten kann. Ihr könntet vielleicht alle vernichtet werden ..."
    „Dann sterben wir als Wonderfalger!" unterbrach ihn Helium voller Stolz. Er gab den wartenden Cyborgs ein Zeichen. „Nehmt sie gefangen!"
    Der Überfall erfolgte so schnell, daß Tifflor nicht mehr dazu kam, den Strahler aus der Tasche zu holen. Er hätte ihm wahrscheinlich auch nichts genützt, denn die Übermacht war zu groß, etwa eins zu fünfzig. Ehe er richtig begriff, daß die Cyborgs ernst machten, sprangen ihn ein gutes Dutzend Mucys an und drückten ihn mit ihrem Gewicht zu Boden. Geschickte Hände durchwühlten seine Taschen und fanden Strahler wie Telekom.
    Auch das Armband mit dem zweiten Gerät nahmen sie ihm ab.
    Dann wurde er an Händen und Füßen gebunden und in eine Hütte geschleppt.
    Den anderen erging es nicht viel besser.
    Dr. Gernot und Leutnant Gene allerdings hatten Pech. Ihnen war es gelungen, die Strahler zu ziehen. Sie eröffneten das Feuer auf die anstürmenden Cyborgs und vernichteten einige von ihnen, ehe sie selbst von Pfeilen und Speeren durchbohrt und getötet wurden.
    Tifflor sprach nichts, als die anderen fünf Gefangenen in die Hütte gebracht und auf den Boden gelegt wurden. Zehn Cyborgs hielten Wache. Helium kam und setzte sich auf einen Holzstamm. Kühl und gelassen betrachtete er seine Gefangenen.
    „Ich könnte auch euch töten lassen", begann er selbstsicher, „aber lebendig seid ihr wertvoller. Wir werden auch die beiden kleinen Schiffe noch nicht zerstören, obwohl wir sie niemals benutzen werden. Ich bin gezwungen, neue Entscheidungen zu treffen."
    „Helium, du begehst einen großen Fehler", versuchte Tifflor, ihn um zustimmen. „Das große Schiff kann euch alle vernichten."
    „Und euch zugleich auch", sagte Helium unbeeindruckt.
    Elma Hermite schaltete sich ein: „Hör mir zu, Helium, ich will dir etwas erklären - oder es doch wenigstens versuchen. Ihr fühlt euch als Eingeborene dieser Welt, obwohl ihr erst sechzehn Jahre hier seid. Was sind schon sechzehn Jahre im Vergleich zu dem Zeitraum, den eine natürliche Evolution benötigt? Ihr seid fremd hier und ihr werdet es immer bleiben, wenn ihr euch nicht der Hilfsmittel moderner Technik bedient, um zu überleben.
    Wesen wie ihr hätten sich hier niemals von Anfang an entwickeln können. Ihr seid der Natur von Wonderfalg genauso fremd wie wir."
    „Wir sind Wonderfalger!" beharrte Helium auf seinem Standpunkt.
    Tifflor sagte: „Geben Sie es auf, Elma! Er ist zu stur. Sie sind alle zu stur. Die Sache wird wohl Major Serganow endgültig regeln müssen."
    Helium stand auf und verließ die Hütte. Die zehn Wachtposten blieben.
    In der SPINNING WHEEL begann Major Serganow langsam nervös zu werden. Vor drei Stunden hatte er Dr. Hattings kurzen Funkspruch aufgefangen und ahnte ungefähr, was geschehen war.
    „... Cyborgs überfallen. Gernot und Gene tot. Alle anderen wohlauf, werden durchsucht. Man wird meinen Telekom bald ..."
    Das war alles gewesen. Den Rest konnte sich der Major zusammenreimen.
    Cyborgs hatten Terraner überfallen! Das war geradezu skandalös! Man durfte sich das nicht gefallen lassen, sondern mußte die Rebellen zur Räson bringen.
    Aber wie?
    Wenn er die Siedlung unter Strahlenbeschuß nahm, wurden auch die Gefangenen davon betroffen, und wenn er die Narkosestrahlung einsetzte, konnte

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