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0723 - Kolonie der Cyborgs

Titel: 0723 - Kolonie der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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führte zu nichts, sie verwirrte nur die Standpunkte.
    Als sie sich endlich zur Ruhe niederlegten und Smithern und Gene in ihr Boot zurückgekehrt waren, lag Huan noch lange wach. Als er dann einschlief, graute schon der Morgen.
    Julian Tifflor verließ als erster das Boot und wartete, bis die anderen nachgekommen waren. Erwartungsvoll blickten sie zum Waldrand, aber dort rührte sich nichts. Die Cyborgs kamen nicht, um ihnen ihre Entscheidung mitzuteilen.
    „Es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als zu ihnen zu gehen", schlug Tifflor vor. „Wenn sie auf den Gedanken kommen, wir hätten vielleicht Angst vor ihnen, können wir gleich einpacken. Laßt die Strahler nicht sehen. Auch von den Funkgeräten müssen sie nichts wissen. Redet so wenig wie möglich."
    Er ging weiter, die anderen folgten ihm.
    Vorsichtig drangen sie in den Wald ein und hielten sich dicht beieinander, um nicht überrascht zu werden, falls die Cyborgs auf den ungeheuerlichen Gedanken kamen, sie zu überfallen.
    Aber das geschähe zum erstenmal, seit es Cyborgs gab.
    Ohne Zwischenfall erreichten sie nach achthundert Metern den Rand der Lichtung, auf der die Hütten standen. Tifflor hielt unwillkürlich an, als er die „Wonderfalger" erblickte, die sie schweigend erwarteten. Gut verteilt standen sie rings um die Lichtung, mit Speeren und Bogen bewaffnet. Ihre Mienen drückten finstere Entschlossenheit aus.
    Mehrere hielten sich in der Mitte des so gebildeten Kreises auf.
    Einer erhob sich nun von seinem Lagerfeuer und schritt gravitätisch auf sie zu. Es mußte Helium sein.
    Tifflor gab seinen Begleitern einen Wink, ihm zu folgen, dann ging er dem Cyborg entgegen, der nicht bewaffnet war. Er entsann sich einer ähnlichen Situation, die schon so lange zurücklag, daß er Ort und Zeit nicht mehr mit Sicherheit bestimmen konnte. Damals war er mit einem terranischen Explorer auf einer unbekannten Welt gelandet und hatte sich primitiven humanoiden Lebewesen gegenübergesehen, die sie zwar wie Götter empfingen, dann aber wie Feinde behandelten.
    Trotzdem war es nach langen Verhandlungen gelungen, in Frieden von Ihnen zu scheiden. Es hatte großen diplomatischen Geschicks und einer Menge frommer Lügen bedurft.
    Doch jetzt war es ein wenig anders. Die Cyborgs wußten um ihre Herkunft, und sie kannten die Raumfahrt. Sie waren zivilisiert, wenigstens sollten sie es sein. Ihnen konnte man keine Märchen erzählen.
    Helium war stehengeblieben.
    „Wir haben die Entscheidung getroffen", sagte er ohne Begrüßungszeremoniell. „Ihr werdet unsere Welt verlassen und nie mehr zurückkehren. Jetzt und sofort!"
    Tifflor schätzte, daß es mindestens achthundert Cyborgs waren, die sie nun einschlossen. Und sie kamen allmählich näher. Die Lage wurde bedrohlich.
    In Tifflor regte sich so etwas wie Widerstand. Es widerstrebte ihm, von Androiden Befehle entgegenzunehmen, von Geschöpfen, die ihre Existenz der menschlichen Intelligenz zu verdanken hatten.
    Auf der anderen Seite war er sich des psy-chologischen Problems durchaus bewußt.
    „Überlegt es euch noch, wir lassen euch Zeit", erwiderte er schließlich. „Euer selbständiges Handeln ist gegen das ursprüngliche Programm, es kann uns alle in Schwierigkeiten bringen."
    „Eure Schwierigkeiten gehen uns nichts an. Wir haben selbst genug davon, und wir werden mit ihnen fertig. Ohne eure Hilfe."
    Er sah Tifflor forschend an, dann glitt so etwas wie Genugtuung über seine Züge. „Willst du damit sagen, daß ihr eure Schwierigkeiten ohne uns nicht meistern könnt?"
    Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, wenn Tifflor in diesem Augenblick eine Notlüge gebraucht und behauptet hätte, genauso wäre es. Aber er brachte es einem Mucy gegenüber nicht fertig. Er schüttelte den Kopf.
    „Natürlich schaffen wir es ohne euch, darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, daß wir keine Rebellion dulden. Ihr hattet einen Auftrag, den ihr nicht erfülltet. Deshalb wird euch niemand zur Rechenschaft ziehen, aber man wird euch neue und andere Aufgaben stellen. Ihr müßt die Wahnidee fallenlassen, Wonderfalger geworden zu sein. Morgen wird das große Schiff landen, das jetzt noch um den Planeten kreist, und euch aufnehmen. Bereitet euch darauf vor."
    Helium schien nicht überrascht zu sein. Wahrscheinlich hatte er diese Aufforderung erwartet. Er sah zu seinen Cyborgs, ehe er antwortete: „Wir werden hierbleiben! Ihr werdet unsere neue, eigene Welt ohne uns verlassen."
    Dr. Huan warf Tifflor einen fragenden

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