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0724 - Geheimkonferenz der Rebellen

Titel: 0724 - Geheimkonferenz der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß der Schwarzhäutige einen Translator trug, der ihm die unvertrauten Worte der akonischen Sprache automatisch übersetzte. „Du störst mich nicht, Mithla Quinoo", antwortete die Exzellenz mit freundlichem Lächeln. „Ypanqui-Thor ist mein Freund und Berater. Während der Dienststunden befindet er sich ständig in meiner Gegenwart!"
    Es lag etwas in ihren Worten, das anzudeuten schien, daß Jajannu Ar-Rhi mit dieser ständigen Gegenwart des Laren nicht ganz so einverstanden war, wie sie glauben machen wollte. Mithla Quinoo versäumte es nicht, auf diesen Hinweis zu reagieren. Er streifte Ypanqui-Thor mit einem nicht gerade freundlichen Blick und wandte sich dann von neuem an die Exzellenz. „Ich weiß nicht", sagte er, „ob es im Sinne des Siedlungsrats von Thlaa ist, wenn ich in Gegenwart eines Fremden unsere Botschaft übermittle ..."
    In Jajannus großen, dunklen Augen blitzte es amüsiert auf; einen Sekundenbruchteil später jedoch hatte sie sich schon wieder völlig in der Gewalt. Mit leicht tadelnder Stimme antwortete sie: „Du darfst meinen Freund Ypanqui-Thor nicht einen Fremden nennen, Mithla Quinoo! Auf Beschluß des Großen Verkünders der Hetosonen steht er mir zur Seite und hilft mir bei den Regierungsgeschäften."
    Von neuem musterte der Mann von Thlaa den Laren. Als Bewohner einer weit abgelegenen Siedlerwelt, die der Aufmerksamkeit der Konzilstruppen bisher entgangen war, konnte Mithla Quinoo sich einen Seitenhieb leisten, der Ypanqui-Thor in aller Deutlichkeit wissen ließ, daß der Besucher von Thlaa wenig von ihm hielt. „Verzeih, Exzellenz", wandte Quinoo sich von neuem an Jajannu Ar-Rhi, „einem dummen Siedler von einer fernen Kolonialwelt. Aber weder ich noch meine Männer haben eine Ahnung, wer dieser Große Verkünder der Hetosonen ist und ob wir uns um ihn zu kümmern haben. Wir wissen dagegen ganz genau, was uns vom Siedlungsrat von Thlaa aufgetragen worden ist. Wir bitten dich daher um deine Erlaubnis, uns zurückzuziehen, und deine freundliche Nachsicht, wenn wir dich morgen, nach eingehender Beratung, noch einmal belästigen."
    Jajannu Ar-Rhi machte lächelnd die Geste der Zustimmung. „Die Erlaubnis ist erteilt. Und euer morgiger Besuch wird keine Belästigung sein. Ich freue mich darauf, die Botschaft von Thlaa zu hören ... wenn ihr mir sie wirklich übermitteln wollt.
    Ich bitte euch, meine Gäste zu sein. Eines meiner Besucherhäuser steht euch zur Verfügung. Mein Adjutant wird euch geleiten!"
    Sie gab Mithla Quinoo einen Wink näherzutreten. Quinoo gehorchte. Jajannu streckte die linke Hand über die Platte des Pults, Quinoo tat das gleiche. Jajannu berührte leicht seinen Handrücken. Das war die alte akonische Geste der Freundschaft. Der Mann, der sich Mithla Quinoo nannte, hatte sechzehn Jahrhunderte erlebt und war im Laufe vieler Generationen fast zum Stoiker geworden, den nichts mehr erschütterte.
    Dennoch überlief es ihn bei der zärtlichen Berührung wie ein Schauer.
    Als er sich abwandte, sah er den Blick des Laren haßerfüllt auf sich gerichtet.
     
    *
     
    Das Gästehaus war mit reicher Großzügigkeit angelegt und ausgestattet. Drei von Frankos Spezialisten überzeugten sich davon, daß die Räume abhörsicher waren. Aufgrund der Anwesenheit Ypanqui-Thors verstand es sich, daß sie nicht nur nach den verhältnismäßig primitiven Geräten der akonischen Abhörtechnik forschten, sondern auch nach den wesentlich unauffälligeren larischen Spionen. Erst als feststand, daß es nirgendwo geheime Mikrophone oder Kameras gab, erlaubte Julian Tifflor den Männern, sich zu unterhalten.
    Franko machte ein nachdenkliches Gesicht. Er war ein nicht einmal ganz sechs Fuß großer, aber ungemein stämmiger Mann. Er hatte den Rang eines Majors und war bei mehreren Aktionen, die Tifflor in den vergangenen Monaten und Jahren unternommen hatte, dabei gewesen. Julian Tifflor schätzte seinen Rat und seinen etwas grimmigen Humor. „Da haben wir uns mit herabgelassenen Hosen mitten in einen riesigen Ameisenhaufen gesetzt, Sir", lautete Frankos Diagnose der Lage.
    Julian Tifflor lachte unwillkürlich. „Der Lare ...?" fragte er.
    Franko wedelte mit der Hand. „Viel mehr als das, Sir", antwortete er. „Natürlich spielt der Lare die Hauptrolle. Aber da ist noch etwas ... eigentlich zwei Dinge, wenn man genau sein will."
    „Und die wären?"
    „Sie hatten keine Gelegenheit, Sir, diesen Ypanqui-Thor ständig im Auge zu behalten. Ich stand dagegen besser. Würden Sie glauben,

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