0724 - Geheimkonferenz der Rebellen
echter Akone und hat den Laren nicht sonderlich in sein Herz geschlossen. Oh ... ja, und noch etwas1 Das Abendessen nehmen Jajannu und der Lare in der Regel gemeinsam ein."
„Wann?"
„Um die traditionelle Zeit: Vierzig Minuten nach Sonnenuntergang."
Tifflor stand auf. „Vorzüglich!" lobte er. „Alles andere steht bereit?"
„Drei Fahrzeuge, Sir", bestätigte Franko. „An unauffälligem Ort geliehen, der Kennzeichen beraubt und mit zwanzig gut bewaffneten, schwarz maskierten Männern besetzt."
Tifflor trat zum Fenster und schaute in den blühenden Garten hinaus. „Erwarten Sie mein Signal ab zwanzig Minuten nach Sonnenuntergang!" befahl er.
Der Pilot salutierte und verließ den Raum.
*
Wenn in den Breiten von Akon-Paj die Sonne untergeht, wird es rasch dunkel.
Ypanqui-Thor, der den ganzen Nachmittag in unruhigem Grübeln verbracht hatte, bereitete sich auf die allabendliche Mahlzeit vor. Es war ihm schwergefallen, auf Jajannus Anblick fast den ganzen Tag über zu verzichten. Sie hatte ihn mehrmals wissen lassen, daß ein offizieller Besucher sich angemeldet habe. Der Lare aber war entgegen seiner sonstigen Gewohnheit im Gästehaus geblieben. Allerdings wollte er das Abendessen auf keinen Fall versäumen.
Er hatte sich vorgenommen, Jajannu ein Angebot zu machen. Sie sollte ihn auf einer Reise in seine Heimat begleiten. Den Urlaub, hoffte er, wurde Hotrenor-Taak ihm bewilligen Ypanqui-Thors Absicht war es, die Akonin mit der fortgeschrittenen Zivilisation des Laren-Reiches und mit dem Reichtum, dem Einfluß und der Macht seiner Familie zu beeindrucken.
Widerstand sie diesen Eindrucken, dann war sie wirklich nicht für ihn gemacht, und er wurde sie für immer aus seiner Erinnerung streichen.
In Gedanken versunken, schritt er den Pfad entlang, der zum Haupthaus führte Die Nacht war lau, und die Bluten dufteten. Da war vor ihm plötzlich ein merkwürdiges Geräusch zu hören, ein lautes, zorniges Drohnen, dann ein lauter Aufprall und ein gellender Hilfeschrei Ypanqui-Thor beschleunigte die Schritte.
Im Lichtkreis, der das Hauptgebäude umgab, sah er undeutlich die Umrisse dreier fremder Fahrzeuge. Männer rannten hin und her. Befehle wurden geschrien - auf Akonisch, wie er erkannte. Der Lare rannte jetzt. Er sah, daß die Männer maskiert waren Am oberen Ende der Auffahrt lagen reglos drei Roboter aus Jajannus Garde. Vier der Maskierten brachten einen schweren Gegenstand geschleppt und schoben ihn in eines der Fahrzeuge. „Halt...!" schrie Ypanqui-Thor mit sich überschlagender Stimme Die Männer ließen sich nicht stören. Die Motoren der Gleiter summten hell. Wie von der Sehne geschossen, stiegen die Fahrzeuge in die Hohe und glitten in die Nacht hinein davon Ypanqui-Thor eilte die Gleittreppe hinauf. In der Halle herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander. Ein halbes Dutzend Roboter lag, grotesk verrenkt, reglos am Boden. Hinter einer der Roboterleichen erhob sich soeben Jajannus Adjutant, mit verstörtem Gesichtsausdruck und erheblich derangierter Uniform „Was ist geschehen?'" fuhr der Lare ihn an. „Entfuhrt ...!" ächzte der Adjutant. „Entfuhrt... oh, gerechter Himmel!"
„Wer denn?1" schrie Ypanqui-Thor. „Die Exzellenz .. ?"
„Ja, die Exzellenz", jammerte der Adjutant.
Der Lare packte ihn bei den Schultern und schüttelte ihn. „Wohin?!" schrie er ihn an. „Weißt du, wohin ...?"
„Berge", ächzte der Adjutant. „Nordost... Sheymahin-Berge ..."
Ypanqui-Thor ließ ihn los. „Du sorgst dafür, daß die Ordnungsbehörde davon erfährt!" befahl er dem Uniformierten. „Ich nehme einstweilen die Verfolgung auf!"
Dann stürmte er hinaus. Der Adjutant aber verdrehte die Augen und sank bewußtlos zu Boden.
*
Eines mußte man dem Laren lassen - zu handeln verstand er. Innerhalb von zwei Minuten hatte er sein gesamtes Gefolge auf den Beinen. Die Tore der unterirdischen Garage fuhren surrend auf, und heraus schössen die drei Hochleistungsgleiter, aus denen Ypanqui-Thors Fuhrpark bestand. Sie bildeten eine dichtgeschlossene Formation und nahmen sofort Kurs nach Nordosten, auf die Sheymahin-Berge zu.
Die Gestalt, die in der Nähe des Hauptgebäudes hinter einem Gebüsch gekauert hatte, erhob sich, als das Geräusch der Gleitermotoren in der Nacht verschwunden war.
Geräuschlos bewegte sie sich die Treppe hinauf, durchquerte die Halle und betrat den Gang, der zu Jajannu Ar-Rhis Dienst- und Privatgemächern führte. Die Audienzhalle lag geradeaus.
Die letzte Tür
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