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0726 - Halias Höllenreiter

0726 - Halias Höllenreiter

Titel: 0726 - Halias Höllenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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die metallene Dienstmarke. Also auch ein Kriminalbeamter.
    Das Gesicht des unangemeldeten Besuchers zeigte nackte Angst.
    Der Chefinspektor knallte den Hörer auf die Gabel. »Lucien! Was fällt Ihnen ein, hier unangemeldet hereinzuplatzen?«
    »Verzeihung, Monsieur! Es ist nur… Diese Knochenreiter, von denen die Zeugen gesprochen haben…«
    »Was ist mit Ihnen?«, schnappte Courtois.
    »Sie greifen schon wieder an! Wir haben einen dringenden Hilferuf von einer Funkstreife…«
    ***
    Kalitempel, Rue des Cascades, Paris, Frankreich
    Professor Zamorra behielt die Nerven.
    Abgesehen von einem leichten Ziehen in der Magengrube hatte er die Teleportation gut überstanden.
    Eben war er noch im Dienstzimmer von Chefinspektor Courtois gewesen, nun befand er sich in einer Art Tempelraum, der offenbar der Zerstörer-Göttin Kali gewidmet war.
    Außer der Statue der grässlichen Gottheit erblickte er eine Person, die ihm bekannt vorkam.
    Asha Devi.
    Plötzlich musste Zamorra wieder an Nicoles Verdacht denken. Seine Lebensgefährtin war davon ausgegangen, dass die indische Polizistin ihr eigenes Süppchen kochte.
    »Ist das hier dein Hotelzimmer?«, spottete Zamorra und machte eine raumgreifende Handbewegung. »Die Pariser Hotellerie hat doch wirklich nachgelassen…«
    »Hör auf mit dem Unsinn!«, zischte Asha Devi und funkelte ihn an.
    »Ich mache keinen Unsinn. Eben habe ich noch friedlich bei Courtois gesessen, als ich plötzlich hierher geschafft wurde. Und zwar ungefragt, wie du sicher am besten weißt.«
    »Es musste sein«, erwiderte die Polizistin knapp. »Manchmal muss man etwas tun, auch wenn man nicht dahinter steht.«
    Während sie diese Worte sprach, begann Asha Devi damit, sich auszuziehen!
    Es verging keine Minute, bis sie Sari, Jogginghose, T-Shirt und Unterwäsche abgelegt hatte.
    Splitternackt stand sie nun vor Zamorra in dem merkwürdigen Tempelraum.
    Der Dämonenjäger musste zugeben, dass Asha Devi wirklich gut aussah. Lange, wohl geformte Beine, ein knackiger Po, flacher Bauch, steile Brüste, seidige, haselnussfarbene Haut.
    Da gab es nur ein Problem.
    Ihn interessierten außer Nicole Duval keine anderen Frauen. Seine Lebensgefährtin war - in jeder Hinsicht - so fantastisch und atemberaubend, dass er noch nicht einmal auf den Gedanken gekommen wäre, sie zu betrügen.
    »Was soll das, Asha?«
    »Bist du schwer von Begriff?« Sie umarmte ihn, drückte ihren erregenden Körper gegen seinen. »Wir tun es gleich hier, auf dem Tempelboden! Dann haben wir es hinter uns!«
    Zamorra zog die Augenbrauen zusammen. Sanft, aber bestimmt, machte er sich von der Inderin los.
    »Ich glaube, wir müssen mal was klären, Asha. Ich will überhaupt nicht mit dir schlafen.«
    »Meinst du vielleicht, ich will mit dir schlafen?«, fragte die Polizistin aggressiv.
    »Es sieht ganz so aus.«
    »Ja, Zamorra! Aber nur, weil die Göttin darauf besteht. Es ist notwendig, um Halia zu vernichten!«
    Asha Devi berichtete mit knappen Sätzen von Kalis Prophezeiung.
    »Unsere Vereinigung muss also sein, um Halia besiegen zu können?«, vergewisserte sich Zamorra.
    Die Inderin nickte heftig.
    »Warum fragen wir nicht die Göttin selbst?«, schlug der Dämonenjäger vor. »Sie wird wohl am besten wissen, wie sie ihre Worte gemeint hat.«
    Ein dunkles, zynisches Lachen erklang.
    Die Statue der Vernichter-Göttin schien vor Energie zu vibrieren.
    »Du bist wirklich schlau, Zamorra! Ich hatte die Vereinigung eurer magischen Energien gemeint, und nichts anderes. Das Amulett und die Gebetsmühle müssen gleichzeitig eingesetzt werden, um mit ihrer geballten Kraft Halia zu vernichten. Denn meine Dienerin wird stärker mit jedem menschlichen Leben, das sie auslöscht…«
    Erneut ertönte ein widerliches Gelächter.
    Asha Devi kochte vor Wut.
    »Warum hast du dann zugelassen, dass ich mich vor Zamorra ausziehe?«
    »Um dich zu ärgern«, erwiderte die Zerstörerin eiskalt. »Und um dich zu demütigen. - Das bist du doch gewöhnt, nicht wahr?«
    Die Polizistin drehte Zamorra und der Statue den Rücken zu und begann sich in Windeseile anzuziehen. Der Dämonenjäger glaubte, sie einmal kurz aufschluchzen zu hören.
    Er konzentrierte sich inzwischen diskret auf die grauenvolle Statue.
    Zamorra hatte sich zunächst gewundert, dass sein Amulett nicht auf Kalis Magie reagierte.
    Aber obwohl die Göttin für Tod und Zerstörung stand, war sie nicht eigentlich schwarzmagisch.
    In der indischen Götterwelt waren die Gegensätze aufeinander angewiesen

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