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0726 - Krematorium der Angst

0726 - Krematorium der Angst

Titel: 0726 - Krematorium der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geworden. Deine Seele hätte sich irgendwann einen neuen Körper gesucht und ihn auch gefunden.«
    Ich nickte nur. Grund zu einem Zweifel hatte ich nicht. »Aber ich habe das Kreuz!«
    Der Rote Ryan zeigte ein spöttisches Lächeln. »Ist es ein Allheilmittel?«
    »Nein…«
    »Siehst du. Es wirkt gegen bestimmte Magien, aber nicht gegen alle. Das wirst du immer wieder erleben, und ich wünsche dir, daß dann jemand in der Nähe ist wie ich.« Er hob die Hand, lächelte mir zu, dann drehte er sich um und verschwand.
    Mich ließ er fassungslos zurück.
    Ich wischte über meine Stirn. Plötzlich hatte ich das Gefühl, ersticken zu müssen. Der Geruch von kalter Asche, vermischt mit dem alter Leichen, umgab mich.
    Ich drehte mich um, sah den Ausgang und handelte sehr schnell. Mit Riesenschritten durchmaß ich die trennende Distanz. Meine Füße hämmerten auf dem alten Gitterrost.
    Ich sprang hinaus.
    Genau vor die Füße der beiden Toten!
    Ein Mann und eine Frau. Sie lagen da mit ganz starren Gesichtern, in denen sich noch der Schmerz der letzten Sekunden ihres Lebens abzeichnete. Die Flammen waren verloschen, ihr Leben ebenfalls, denn es war mit dem Feuer verbunden gewesen.
    Ich entdeckte auch meine Beretta und steckte sie gleich ein. Erst in diesem Augenblick erinnerte ich mich wieder. Jemand hatte den Vorhang vor meinem Gedächtnis zurückgezogen.
    Daß ich dabei eine Gänsehaut bekam, war nur allzu natürlich. Wenn ich daran dachte, wie haarscharf ich einer schrecklichen Umwandlung und auch Vernichtung entgangen war, wurde mir ganz anders. Ich war nach Liverpool gekommen, um das Höllenfeuer zu stoppen.
    Mir war es nicht vergönnt gewesen. Dafür dem Roten Ryan. Wieder einmal hatte mir jemand anderer das Leben gerettet. Beim letzten Fall war es Harry Stahl gewesen, der Kommissar aus Leipzig.
    Wie würde es in Zukunft sein?
    Mir fiel Suko ein, der sich in Paris verkrochen hatte. Wäre er bei mir gewesen, hätten wir den Fall zu zweit bestimmt ganz anders angehen können. Es wurde Zeit, daß er zurückkehrte und sich aus dem Einfluß der Weißen Hexe Yannah löste.
    Ich hob die Schultern und ging auf den Ausgang zu. Die Schwärze des ehemaligen Industrieviertels nahm mich auf. Mochte die Gegend noch so verkommen sein, mir gefiel sie plötzlich. Ich fühlte mich so, als wäre ich zum zweitenmal geboren worden.
    Das wiederum gab mir den dazu nötigen Mut, die neuen und auch alten Probleme in Angriff nehmen zu können.
    Mit langen Schritten bewegte ich mich auf mein neues Ziel zu. Ich fand den Leihwagen an derselben Stelle. Niemand hatte ihn aufgebrochen, und als ich startete, sah die Welt schon wieder ganz anders für mich aus. Ich bekam Lust auf ein Bier.
    Ein gutes Zeichen…
    ENDE

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