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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Airam Lemak tobte wie irrsinnig und versuchte den Kreis zu durchbrechen! Es warf sich gegen die magische Barriere, versuchte sie nach oben springend zu überwinden. Aber Zamorra hatte den Kreis so geschlossen und gefirmt, dass er sich kegelförmig zuspitzte und dem Dämon keine Möglichkeit gab, nach oben zu entkommen.
    Grelle Entladungen tobten und zuckten. Lemak schien davon nicht im Mindesten geschwächt zu werden. Wieder und wieder warf sich der riesige Schädel gegen die Sperre, versuchte sie mit seinen Fangzähnen aufzureißen oder vernichtende Glut aus Augenhöhlen und Rachen dagegen zu schleudern.
    Zamorra bekam einen vagen Eindruck davon, was ihn erwartete, wenn diese Barriere zerbrach…
    Sein Amulett vibrierte bereits und erwärmte sich. Es zeigte schwarzmagische Energie durch die Sperre hindurch an! Airam Lemak versuchte bereits jetzt, mit seiner Magie nach Zamorra zu greifen und ihn zu vernichten!
    Dennoch führte er die Beschwörung konsequent bis zum Ende durch.
    Er wusste nur zu gut, was der Dämon wollte - er war sofort und verfrüht erschienen, um den Zaubermeister zu irritieren. Wenn Zamorra jetzt naiv genug gewesen wäre, die Beschwörung abzubrechen, im Irrglauben, alles sei erledigt, hätte durch die Unvollständigkeit des Höllenzwangs der Dämon eine gute Chance bekommen, aus dem Zauberkreis auszubrechen.
    Aber diesen Gefallen tat er dem Airam nicht.
    Als der Dämon merkte, dass sein Trick nicht zog, wurde er ruhiger.
    »Wos wöllst do?«, dröhnte seine Stimme in ultratiefem Bass. »Worum host do möch in moiner Ruhe göstört?«
    »Da kannst ruhig in normaler Stimmlage mit mir reden«, blaffte Zamorra ihn an. »Dass du dazu fähig bist, weiß ich aus April Hedgesons Träumen!«
    »Öch könne döse Pörson nöcht!«
    »Rede trotzdem normal mit mir!«, verlangte Zamorra. »Ansonsten tuts weh, Freundchen!« Er riskierte es sekundenlang, den Arm aus seinem eigenen Schutzkreis zu strecken und den magischen Symbolen um den Bannkreis des Dämons ein weiteres hinzuzufügen. Airam Lemak kreischte schmerzerfüllt auf.
    »Na also, es geht doch mit der hohen Stimme.« Zamorra grinste ihn zufrieden an.
    »Dafür werde ich dich zermalmen!«, brüllte Airam Lemak. »Du wirst tausend Tode sterben, tausend Jahre lang!«
    »Zu viel der Ehre. Ein solcher Aufwand ist an mich verschwendet. Also reg dich wieder ab und spitz die Ohren - ach, ich vergaß, du hast ja keine. Hör trotzdem zu, Knochenkopf.«
    »Du wagst es, mich zu beleidigen?«, dröhnte der Schädel. »Wer bist du, Wicht, dass du dir diese Frechheit erlaubst?«
    »Ach, nun halt endlich die Klappe! Du langweilst mich mit deinem Geschrei.« Zamorra fügte ein weiteres magisches Zeichen hinzu, das auf den Zauberkreis einwirkte und dem Dämon abermals einen schmerzhaften Nadelstich versetzte.
    Er dachte nicht daran, dem Dämon seinen Namen zu nennen. Wenn das Airam Lemak nicht von selbst erkannte, mit wem es hier zu tun bekam, gab es auch keinen Grund, ihm Informationen zu liefern. Es gab viele Dämonen, die allein durch den Namen des Zauberers Macht über diesen gewinnen konnten. Deshalb riskierten sie es auch untereinander nur in seltenen Fällen, ihre wirklichen Namen preiszugeben - die für Menschen ohnehin meist unaussprechlich waren. Vermutlich bestand Airam Lemaks wahrer Name aus einer Kette von Lauten, für deren Bildung ein menschlicher Kehlkopf nicht geschaffen war.
    »Ich habe dich gerufen, damit du eine Schuld begleichst«, fuhr Zamorra fort. »Du gewährtest einer Person namens Cayman Jones einen Verjüngungszauber. Er verlor ihn an eine Person namens April Hedgeson. Sie will diesen Zauber nicht. Er wurde ihr aufgezwungen. Also nimm ihn zurück.«
    »Ich kenne April Hedgeson nicht.«
    »Du lügst, Airam Lemak. Denn du erscheinst immer wieder in ihren Träumen, und in diesen Träumen habe ich dich gesehen! Also tu, was ich verlange. Du weißt, dass ich dich dazu zwingen kann.« Er grinste den Schädel an und zeigte ihm die magische Kreide. »Was du bisher fühltest, ist nichts gegen das, was ich mit dir noch alles machen kann.«
    »Woher kennst du diese Magie?«, keuchte der Dämon.
    »Woher weiß ein Fisch, wie man schwimmt?«
    »Nur wenige Menschenwichte kennen diese Zauberformeln und Symbole«, grollte Airam. »Du bist einer von ihnen - du musst der sein, den sie den Meister des Übersinnlichen nennen!«
    Zamorra ging nicht darauf ein.
    »Nun, wie ist es?«, fuhr er fort. »Fängst du bald an, den Zauber von April Hedgeson zu

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