0727 - Jagd nach dem Leben

bedeckten dadurch noch größere Flächen des Schädels!
    Damit stieg der Grad seiner Verletzungen erheblich an!
    Und das Amulett fügte ihm ständig weitere hinzu!
    Trotzdem versuchte er, zur Tür hereinzukommen!
    Aber er schaffte es nicht.
    Er wurde zurück getrieben. Die ständigen Einschläge der Amulett-Blitze machten ihm immer mehr zu schaffen.
    Nicole setzte nach. Jetzt war sie im Vorteil. Sie wollte dieses Monstrum, das Zamorra möglicherweise schwer verletzt hatte, vernichten!
    Immer wieder feuerte das Amulett seine silbernen Blitze auf den Dämon ab. Plötzlich stand der Schädel in hellen Flammen. Die Glut, die in ihm loderte, explodierte förmlich und wandte sich gegen ihn selbst. Der Schädel flog auseinander. Glühende Trümmerteile rasten in alle Himmelsrichtungen davon, lösten sich in Aschepartikel auf, noch ehe sie den Boden wieder berühren konnten.
    Ein entsetzlicher, durch Mark und Bein gehender Schrei ertönte, unwahrscheinlich laut und durchdringend. Er musste Dutzende von Kilometern weit zu hören sein.
    Dann war es vorbei…
    ***
    Zamorra richtete sich auf. Jede Bewegung schmerzte, aber er war sicher, dass er zumindest keine Gehirnerschütterung davongetragen hatte. Und wohl auch keinen Knochenbruch. Aber vermutlich würde sein Körper sich in ein paar Stunden rundum ziemlich grün und blau verfärben…
    Was zum Teufel war geschehen?
    Das Amulett war fort!
    Also hatte Nicole es zu sich gerufen ! War sie in Gefahr?
    Er hörte das Brüllen und Toben des Dämons, der das Haus angriff. Da konnte er sich denken, was geschehen war. Nicole hatte das einzig Richtige getan, indem sie das Amulett rief , damit es gegen den Dämon eingesetzt werden konnte. Aber warum hatte sie nicht ihren Dhyarra-Kristall genommen?
    Er zuckte die Schultern und stöhnte leicht auf. Die Bewegung tat weh.
    Aber er konnte jetzt nicht einfach hier stehen bleiben und abwarten. Er musste etwas tun, musste eingreifen und Nicole unterstützen! Wo war sein Dhyarra-Kristall? Er hatte ihn verloren, als der Dämon ihn packte und hochschleuderte.
    Er sah den blau funkelnden Sternenstein nur ein paar Meter entfernt liegen.
    Mit ein paar Schritten erreichte er ihn, bückte sich mühsam und hob ihn auf.
    Da explodierte am Haus der Dämon!
    Verdammt!
    Jetzt würde Zamorra ihm eine ganz bestimmte Frage nicht mehr stellen können…
    ***
    »Welche Frage ist das?«, wollte Nicole wissen, als Zamorra die Treppe erreichte und sich nach den Überresten des Dämons umschaute, diese aber nicht fand. Alles war zu Asche zerfallen und vom Winde verweht.
    Das Airam Lemak war vernichtet. Ausgelöscht für alle Zeiten.
    Damit auch der Zauber?
    Zamorra hoffte es, trotz der gegenteiligen Behauptung des Dämons.
    Nicole schloss Zamorra in ihre Arme, schmiegte sich an ihn. Er stöhnte verhalten.
    »Vorsicht«, warnte er. »Da tut einiges weh. Du wirst mich in der nächsten Zeit sehr vorsichtig behandeln müssen.«
    »Immerhin lebst du noch«, erwiderte sie. »Ein Grund zum Feiern. Aber zurück zu der Frage.«
    »Welche Beziehung zwischen Airam Lemak und Cayman Jones bestand«, sagte er. »Das hatte mir dieser verdammte Schädel noch nicht verraten.«
    »Aber er hätte dich umgebracht.«
    Zamorra nickte. »Ich habe ihn unterschätzt. Verdammt, so etwas gibts doch gar nicht, dass ein Dämon tatsächlich aus dem Bannkreis ausbricht. Okay, Typen wie Lucifuge Rofocale hätte ich es zugetraut, aber mit ziemlicher Sicherheit nicht mal Asmodis. Der hier aber hats geschafft, hat mich einfach ausgetrickst…«
    Er löste sich aus Nicoles Umarmung und lehnte sich an die Wand. »Ich brauche ein wenig Ruhe«, sagte er. »Es war alles in allem doch etwas stressig.«
    Er merkte jetzt, wie sich Erschöpfung in ihm ausbreitete. Jede Beschwörung war anstrengend, das lag in der Natur der Sache. Sie forderte körperliche und geistige Kraft. Beides hatte Zamorra hier in einem unerwartet hohen Maß geben müssen.
    »Was ist mit dem Verjüngungszauber?«, wollte April wissen.
    Zamorra bemühte sich, ruhig zu bleiben und sich nichts anmerken zu lassen.
    »Ich denke, das ist alles in Ordnung«, erwiderte er.
    »Du denkst? Du weißt es also nicht genau?«
    »Der Dämon ist tot, ja?«, gab er zurück. »Nicole wird dir erklären können, was das bedeutet. Mir platzt beinahe der Schädel, und ich bin fix und fertig. Ich brauche ein paar Stunden Ruhe, selbst wenn die Welt untergeht. Danach stehe ich für Fragen wieder zur Verfügung, d'accord ?«
    »He, nun schnapp nicht gleich