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0727 - Jagd nach dem Leben

0727 - Jagd nach dem Leben

Titel: 0727 - Jagd nach dem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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alles? Gehört das zu deinem Versuch, die Verjüngung zu stoppen?«
    Zamorra nickte.
    »Und? Hast du etwas erreicht?«
    »Vielleicht«, sagte Zamorra. »Zumindest glaube ich, jetzt mehr zu wissen als vorher. Ich muss mir das zerstörte Zimmer noch einmal genauer ansehen.«
    Die beiden Frauen folgten ihm nach nebenan. Erschrocken sah April sich um. Nicole nahm Zamorra beiseite und flüsterte ihm zu: »Sie kann sich wirklich nicht mehr an ihre Albträume erinnern. Die sind scheinbar völlig gelöscht. Gut für sie. Auch gut für uns?«
    Sie hatte ihre Freundin einmal mehr telepathisch sondiert.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    Er hatte das Amulett wieder an der Halskette befestigt und nahm Nicole jetzt den Dhyarra-Kristall aus der Hand, aktivierte ihn. Er konzentrierte sich auf das, was er sehen wollte.
    Der Kristall machte es sichtbar.
    Ein eigenartiges Muster aus Linien und Punkten! Eingebunden in einen Kreis!
    »Das Sigill«, flüsterte Nicole. »Unglaublich! Ist es wirklich das, wofür ich es halte?«
    Zamorra nickte.
    Die einzelnen Zeichen des Sigills waren überall dort sichtbar, wo es Zerstörungen gab.
    »Schnell, aufzeichnen!«, forderte er. »Bevor es erlischt…«
    Nicole rannte los, um Papier und Stift zu holen. Dann bemühte sie sich, das seltsame Zeichen aufzuzeichnen.
    In der Tat verblasste es bereits, trotz der Dhyarra-Energie. Als Nicole den letzten Strich tat, verschwand es endgültig.
    »Und jetzt«, sagte Zamorra, »haben wir ihn!«
    ***
    Das Sigill wurde ebenfalls ans Château gefaxt. Es dauerte etwa eine Stunde, bis der Butler wieder anrief.
    »Tut mir Leid, Professor, aber zumindest in der ›Goethia‹ ist dieses Sigill nicht verzeichnet. Es ist also kein Dämon, der seinerzeit bekannt war. Was die andere Zeichnung angeht - es gibt keine Übereinstimmung mit erfaßten Bildern. Selbst bei sehr großer Fehlertoleranz nicht. Ich müsste also in den alten Büchern nachforschen.« .
    »Gönnen Sie sich erst mal eine Pause«, sagte Zamorra. »Wir versuchen über das Sigill an diesen Burschen heranzukommen.«
    Er legte auf.
    »Und wie möchten Euer Hochwohlgeboren das bewerkstelligen?«, fragte Nicole. »Wir kennen jetzt zwar das Sigill, nicht aber den Namen. Wie also willst du ihn anrufen? Mit welchen Formeln willst du den Höllenzwang ausüben?«
    Zamorra grinste. »Ich kenne einen, der wird uns das gern verraten - macht mal bitte jemand eine Fotokopie von der Sigill-Zeichnung?«
    Nicole ging wieder hinüber in Aprils Büro. Währenddessen kümmerte der Parapsychologe sich um die Engländerin. Er vergewisserte sich, dass sie die Aktion ohne weiteren Schäden überstanden hatte und dass der Erinnerungsverlust sich auf die Albträume beschränkte.
    »Ich denke nicht, dass ich so etwas ein zweites Mal erleben will«, sagte April bedrückt. »Es war furchtbar. Ich war nicht mehr ich selbst. Es war, als würde ich zweimal existieren. Und gleichzeitig, als wäre ich tot. Es… es war gar nicht gut.«
    »Aber es war unumgänglich«, verteidigte sich Zamorra.
    »Weiß ich doch. Und ich hoffe, dass zumindest die Träume nicht wiederkommen. Wenn du es jetzt noch schaffst, die Verjüngung zu stoppen…«
    »Wir kriegen das schon hin«, versicherte er. »Wir haben doch bisher alles geschafft - oder?«
    April zuckte mit den Schultern. »Weiß ich nicht. Ich war ja nicht immer dabei.«
    »Etwas mehr Optimismus bitte«, verlangte der Parapsychologe. »Wir sind immerhin schon ein paar gewaltige Schritte weiter als gestern!«
    Sie nickte. »Ich vertraue dir. Obgleich ich dich eigentlich erschlagen möchte…«
    Er zeigte ihr beide Handflächen. »Ich hatte und habe nicht vor, dich zu quälen.«
    »Auch das weiß ich. Aber unangenehm war es trotzdem. Was genau hast du jetzt eigentlich vor?«
    »Du könntest mal das Badewasser einlassen«, sagte er. »Die Kaltwasserleitung genügt.«
    ***
    Zamorra benutzte den Spiegel des Vassago.
    Er rief den Dämon Vassago an, ein Geschöpf der Hölle, das seit Ewigkeiten versuchte, diesem Umfeld zu entweichen und ins Licht erhöht zu werden. Deshalb diente er beiden Seiten - dem Bösen unter Zwang, dem Guten freiwillig. Doch bisher reichten seine Taten offenbar nicht aus, die Schicksalswaage zu beeinflussen und ihm eine Chance zu gewähren.
    Dennoch blieb er dabei.
    Und Zamorra nutzte das natürlich aus. Der Spiegel des Vassago hatte ihm schon oft wertvolle Informationen geliefert.
    Das sollte auch jetzt wieder passieren. Was dazu benötigt wurde, war eine glatte

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