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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns in Tiefschlaf versetzt haben? Meinst du nicht, daß sie es auch mit anderen versucht haben? Wäre es nicht möglich, daß einige Diktatoren sich eingebildet haben, sie könnten auf diese Weise die Zeit überlisten?"
    „Bestimmt, Py, aber die Ergebnisse waren wahrscheinlich nicht ermutigend."
    Wir schwiegen. Die Geschwindigkeit des Raumschiffs stieg weiter, je näher wir dem Schwarzen Loch kamen, das ursprünglich einmal einen unvorstellbar dichten Materiekern besessen hatte. Da von außen ständig neue Materiemassen in das Schwarze Loch gestürzt waren, hatten die in ihm konzentrierten Energien immer mehr zugenommen, bis sie schließlich zu groß geworden waren.
    Der Materieball war zersprengt worden und hatte mehrere Tunnel in andere Dimensionen geöffnet. Nun enthielt das Schwarze Loch absolut nichts mehr. Dennoch bestand es nach wie vor. Dennoch stellte es nach wie vor eine Gravitationsquelle größten Ausmaßes dar, die jegliche Materie in sich hineinriß, die in ihren Anziehungsbereich kam. Die Krümmung des Raumes war im Laufe von Jahrmillionen so stark geworden, daß sie sich nun aus sich selbst heraus nicht mehr aufheben konnte.
    Völlig ruhig sahen wir dem Sturz in das Schwarze Loch entgegen. Wir kannten keine Furcht vor dieser Naturerscheinung.
    Wir waren mit ihr vertraut. Sie gab uns Macht und Sicherheit, denn wir Spezialisten der Nacht besaßen die besondere Fähigkeit, fünf- und sechsdimensionale Energien nicht nur verstehen, sondern auch mit ihnen arbeiten zu können.
    Das machte uns den anderen Zgmahkonen überlegen.
    Die Diktatoren brauchten uns, wenn sie ihre Macht bewahren und ausweiten wollten. Ohne uns konnten sie die Dimensionstunnel in andere Galaxien nicht finden, sondern nur diejenigen, die wir ihnen bereits geöffnet hatten.
    Nun war Qwogg durch einen der anderen Tunnel in eine neue Galaxis vorgestoßen. Ich konnte mir nur schwer vorstellen, was ihn dazu veranlaßt haben konnte. Mittlerweile argwöhnte ich jedoch, daß Arautymen ihn nicht nur zu einem Erbberechtigten erheben, sondern zu einem dritten Diktator über ein drittes Konzilsvolk machen wollte. Wohin sollten wir uns wenden ?Ich hoffte, winzige Spuren seiner Fluchtlinie aufspüren zu können.
    Trelw gab mir ein Zeichen. Es wäre nicht nötig gewesen.
    Auch so wußte ich, daß wir das Schwarze Nichts erreicht hatten.
    Die Bildschirme waren leer. Das Schwarze Nichts reflektierte kein Licht, also konnte auch kein Bild in den Projektionsfeldern entstehen. Doch dieser seltsame Effekt, der beklemmend wirkte, weil man meinte, absolut blind zu fliegen, währte nur ein paar Atemzüge, dann tauchten wir in eine fremdartige Welt, die irgendwo zwischen den Dimensionen lag. Rote und gelbe Flammen schienen uns zu umzüngeln. Blaue und grüne Spirallinien schraubten sich aus ihnen hervor, rasten an uns vorbei und schienen uns auf einen violetten Kern zulenken zu wollen, der vielleicht den Mittelpunkt dieses ungeheuren Gebildes darstellte.
    Ich hatte Mühe, mich von diesen Eindrücken frei zu machen.
    Innerhalb kürzester Zeit mußte ich. eine Entscheidung treffen. Ich wußte, daß mich das Irrbild fünf- und sechsdimensionaler Energien umgab. Schon im nächsten Moment konnte alles viel anders aussehen, dann war die Chance vielleicht schon vorbei, Qwogg noch zu finden.
    Mir war, als könne ich ein gewisses System erkennen, zu dem die grünen und blauen Spirallinien gezwungen wurden. Sollten sie die Energieschatten darstellen, die das Raumschiff Qwoggs hinterlassen hatte?
    Kurz entschlossen erteilte ich meine Befehle. Trelw war offensichtlich froh, daß ich ihm die Entscheidung abnahm.
    Er reagierte. Die RATY veränderte ihren Kurs und stieß schon kurz darauf in eine sternenfunkelnde Galaxis hinaus, die mir völlig unbekannt war.
    „Ortung", meldete Wans. „Ein Raumschiff. Nur zwölf Lichtjahre von uns entfernt."
    Ich ging zu ihm und ließ mir den Ortungsreflex zeigen. Er war eindeutig, aber das Objekt erschien mir erstaunlich groß. Es konnte nicht das Raumschiff sein, mit dem Qwogg uns vor zwei Jahren vorausgeeilt war. Dennoch beschloß ich, näher heranzugehen. Vielleicht konnten wir die Spur unseres Bruders von dort aus weiter verfolgen.
    Trelw schaltete auf Überlichtantrieb um. Die RATY tauchte durch ein fremdes Kontinuum. Wiederum zeigten die Bildschirme nichts, woran wir uns orientieren konnten. Ich war derartige Belastungen nicht mehr gewohnt. Allzu lange war ich nicht mehr im Weltraum gewesen. Ich spürte einen quälenden Druck auf

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