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0729 - Die Bestien von Las Vegas

0729 - Die Bestien von Las Vegas

Titel: 0729 - Die Bestien von Las Vegas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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dass Zamorra nicht absehen konnte, wie sich die hier bereits wirkenden Kräfte mit der des Dhyarras vertragen würden. Auch daraus konnte im ungünstigen Fall noch größeres Unheil resultieren.
    Nein, es war besser - im Augenblick jedenfalls -, Fletcher Strongtree das Feld zu überlassen. Er schien immerhin zu wissen, was zu tun war.
    Hinterher allerdings würde Zamorra einiges von ihm wissen wollen!
    Mit diesem Vorsatz lenkte er den Mini-Van durch den Sturm und den Hügel hinab.
    ***
    Der Sturm beschränkte sich auf den Hügel. Als probten apokalyptische Mächte hier im Kleinen schon einmal den Weltuntergang…
    Zamorra und Nicole warteten in einiger Entfernung im Wagen, sahen dem Toben der Gewalten um den Hügel zu, wie andere nachts in die Wüste hinausfuhren, um Meteoriten zu beobachten.
    »Man könnte also sagen, der kollektive Geist der Kojoten fühlte sich von dem Standbild eines schakalköpfigen Götzen bedroht«, schöpfte Nicole aus jenem Wissen, das ihr ebenso wie Zamorra inmitten des tobenden Geistersturms zuteil geworden war.
    »So ungefähr«, meinte Zamorra. »Die Kojoten sahen ihr Revier in Gefahr und riefen den Großen Geist um Hilfe an. Der wiederum befahl dem ruhelosen Geist eines Toten und stellte ihm einen frisch geschaffenen weiteren Geist als ausführendes Instrument zur Verfügung - Ben Yellowhorse, der zu diesem Zweck erst einmal sterben musste.«
    »Aber die Schakalstatue war nicht gefährlich, nicht magisch. Das Ankh war die Wurzel des Übels«, wandte Nicole ein.
    »Das wussten die Kojoten nicht, oder sie konnten nicht differenzieren. Vergiss nicht, sie sind trotz allem nur Tiere. Sie wollten jeden tot wissen, der damit in Verbindung gekommen war -die beiden Arbeiter aus dem Luxor, dich… Obwohl das Kreuz an sich vielleicht nicht einmal gefährlich war. Möglicherweise wurde es irgendwann und irgendwo einmal für obskure Rituale missbraucht und gab nur deshalb diese Strahlung ab.«
    »Und Strongtree…«
    »Er verlangsamt und besänftigt mit der Trommel den Herzschlag der aufgebrachten Geister - oder den von Mutter Erde selbst.« Zamorra zuckte die Schultern. Sie wussten zwar manches, aber längst nicht alles.
    »Seltsam…«, fand Nicole.
    Zamorra tippte sich an die Stirn. »Aber so steht es geschrieben.«
    Drüben um den Hügel ließ das Stürmen nach. Zamorra startete den Wagen und fuhr zurück.
    Als sie die Kuppe erreichten, herrschte Windstille. Staub senkte sich träge, dabei groteske Figuren und Schemen bildend.
    »Doktor Strongtree?«, rief Zamorra schon beim Aussteigen.
    Keine Antwort.
    Sie suchten ihn. Und fanden nichts.
    Fletcher Strongtree war verschwunden.
    Ebenso wie Ben Yellowhorses Leiche…
    ***
    »Doktor Strongtree lässt sich entschuldigen. Er bedauert es sehr, unserer Tagung nicht länger beiwohnen zu können, aber er musste einer dringenden privaten Angelegenheit wegen leider abreisen.«
    Damit erklärte einer von Fletcher Strongtrees Assistenten vor versammelter Gästeschar am nächsten Tag das Fernbleiben des Kongress-Organisators.
    Eine Erklärung, mit der sich offensichtlich jeder begnügte.
    Außer Professor Zamorra und Nicole Duval. Doch sie verloren kein Wort darüber. Anderen gegenüber jedenfalls nicht…
    »Ich wüsste zu gern, was der Bursche zu verheimlichen hat«, sagte Nicole, als sie später allein mit einer Flasche Champagner auf ihrem Zimmer waren.
    »Und warum er uns überhaupt zu dieser Veranstaltung und damit in sein Dunstfeld eingeladen hat, wenn er doch etwas vor uns zu verbergen hat«, wunderte sich Zamorra und schenkte die Gläser auf dem Badewannenrand nach.
    »Na, vielleicht begegnen wir ihm ja wieder einmal.«
    Eine Weile genossen sie das Prickeln des Champagners und des Wassers.
    »Als Strongtree auf dem Hügel auftauchte, mit dem Kreuz in der Hand…«, begann Nicole nachdenklich.
    »Ja?«, fragte Zamorra, als sie nicht weitersprach.
    Nicole lächelte, ein bisschen verunglückt. »Ich weiß, dass es verrückt ist, aber da hatte ich den Eindruck, keinen Menschen zu sehen, sondern einen…« Sie ließ das letzte Wort unausgesprochen, als fürchte sie, damit einen Fluch heraufzubeschwören.
    »Ja«, pflichtete Zamorra bei, »das ist verrückt, aber ich hatte den gleichen Eindruck.«
    »Aber das kann nicht sein. Sonst hätte das Amulett doch reagiert.«
    »Hmhm«, machte Zamorra brummig, »nein, das kann nicht sein.«
    Wie eben so vieles, das sie schon gesehen und erlebt hatten, nicht sein konnte…
    EPILOG Es war ein Fehler gewesen. Ein

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