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073 - Der Gehenkte von Dartmoor

073 - Der Gehenkte von Dartmoor

Titel: 073 - Der Gehenkte von Dartmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gerechnet. Dann sind wir aus dem Dartmoor verschwunden und kommen nie mehr zurück.«
    »Hören Sie
zu, Sarg, und auch mir ist es damit ernst! Ich werde gegen alles von Ihnen
einschreiten, was nur im mindesten ungesetzlich ist!«
    »Ich weiß,
daß Sie das für Ihre Pflicht halten. Aber für uns gelten andere Gesetze. Und
nun muß ich Sie bitten, meine Herren, den Bahnhof zu verlassen!«
    Larry Brent
und Higgins gingen, ohne noch ein Wort zu sagen.
     
    ●
     
    Auf dem
Leuchtzifferblatt seiner Armbanduhr sah Larry Brent, daß es fünfzehn Minuten
vor Mitternacht war.
    Sie knieten
im Gras auf einem langgestreckten, niedrigen Bergrücken, der Chiefinspektor und
Larry Brent. Matter Mondschein lag über der Moorlandschaft. Sie spähten
hinunter zu dem Bahnhof mit dem elektrisch geladenen Drahtzaun.
    Die Gebäude
waren recht gut zu erkennen. Sie warfen einen dunkelgrauen Schatten auf den
Erdboden.
    Nirgendwo sah
man Licht, weder in den Fenstern des Stationsgebäudes noch im Güterschuppen
oder auf dem Bahnsteig.
    »Ob überhaupt
jemand da ist?« flüsterte Higgins.
    »Ich glaube,
ja«, antwortete Larry Brent ebenso leise. »Wenn Sie genau hinsehen, dann können
Sie erkennen, daß das Tor im Zaun offensteht.«
    »Und worauf
warten Sie, Larry?«
    »Zum Beispiel
auf das, was jetzt aus dem Dunkel zwischen dem Stationsgebäude und dem
Güterschuppen auftaucht!«
    Langsam
rollte ein Leichenwagen, von zwei schwarz behängten Pferden gezogen, aus der
Finsternis an den vom Mond beschienenen Bahnhof heran. Unbeweglich saßen zwei
Gestalten auf dem Bock. Links und rechts von ihnen flackerten Kerzen in den
beiden hohen, gläsernen Laternen.
    Der Wagen
fuhr anschließend durch das Tor hindurch und auf die Landstraße hinaus. Eine
Gestalt hob ihren Arm, und Bruchteile einer Sekunde später hörten die beiden
Männer das Knallen einer Peitsche.
    Die Pferde
griffen aus. Immer rascher begann der gespenstische Wagen auf der Landstraße
dahinzujagen. Lautlos. Das einzige, was zu hören war, war ein zweiter
Peitschenknall. Dann bog der Wagen in eine Abzweigung und verschwand hinter
einer Senke.
    »Haben Sie
gesehen, Larry?« flüsterte der Chiefinspektor. »Auf dem Wagen standen zwei
Särge!«
    »Ja, ich habe
sie gesehen.«
    »Wo ist denn
der Wagen hergekommen? Heute morgen war er doch noch nicht auf dem
Bahnhofsgelände!«
    »Ich fürchte,
man hat mit uns einen hübschen Taschenspielertrick gemacht, ein Kunststück, wie
es jeder kleine Zauberer in seinem Programm hat. So nach dem Prinzip: Wie Sie
sehen, sehen Sie nichts, und dann sieht man auch nichts.«
    »Sie denken
wohl an den Güterschuppen. Und was jetzt? Sollen wir nicht einfach dem Wagen
nachfahren und ihn in einem günstigen Augenblick stellen?«
    »Wir können
dabei höchstens im Moor versinken. Wir kennen doch die Wege nicht.«
    »Aber wir
könnten den Bahnhof polizeilich besetzen und durchsuchen lassen.«
    »Ich fürchte,
das wäre der falsche Augenblick. Es könnte ein Schlag ins Wasser werden.
    Und Sie
können sich darauf verlassen, daß uns die Hauptakteure durch die Lappen gehen!«
    »Also, was
sollen wir jetzt tun?«
    »Es scheint
im Bahnhof ruhig zu bleiben. Ich schlage vor, daß wir jetzt in die Nähe von
Parkinson Hall fahren. Dort steige ich aus und gehe meine eigenen Wege. Und Sie
können mit meinem Wagen inzwischen ruhig ins Hotel zurückfahren. Die paar
Kilometer Nachtmarsch werden mir guttun.«
    »Larry, seien
Sie vorsichtig! Ich kann Sie bei Ihrem Einbruch nicht decken. Das wissen Sie
doch. Und das sind schlaue Gegner.«
    »Leider noch
schlimmer, sie kennen auch keine Gnade! Aber haben Sie keine Sorge um mich!«
     
    ●
     
    Zu seiner
Überraschung stellte Larry Brent fest, daß in dem Anwesen von Parkinson Hall
kein Hund war. Für diesen Fall hatte er eine lautlos arbeitende
Betäubungspistole bereitgehalten. Aber so war es ihm natürlich lieber.
    Während er
sich von Hecke zu Hecke durch den nachtstillen Park bewegte, fragte er sich,
woher die Schloßbewohner diese Sorglosigkeit nahmen. Waren sie alle miteinander
so harmlos? Oder steckte dahinter die Haltung geborener Verbrecher, die sich
nie vorstellen können, daß man sie jemals zur Rechenschaft ziehen würde?
    Es hatte
einiger Überredungskunst bedurft, den Chiefinspektor dahin zu bringen, daß er
den Lotus bestieg, um damit ins Hotel zurückzufahren. Schließlich hatte er
eingewilligt, und Larry Brent hatte ihn leise und langsam abfahren sehen. Dann
war er in den Park eingedrungen.
    X-RAY-3
näherte sich

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