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0730 - Wege ins Nichts

Titel: 0730 - Wege ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber die Spezialistin der Nacht konnte es dank ihrer Fähigkeiten leicht ausmachen. Veränderungen in der energetischen Strömung zeigten ihr seinen Standort an.
    Als sie sich darauf zubewegte, überlegte sie, ob es überhaupt eine Möglichkeit für sie und ihre elf Freunde gab, jemals wieder zusammenzuarbeiten.
    Die völlige Beherrschung der Tunnel hing davon ab, daß die zwölf Spezialisten der Nacht im Kollektiv arbeiteten. Ein Spezialist allein war jederzeit in der Lage, ein entsprechend ausgerüstetes Schiff durch den Tunnel zu führen. Unter Umständen konnte er auch einen Tunnel richtig beurteilen.
    Py fühlte eine tiefe Sehnsucht nach ihren Brüdern und Schwestern.
    Wie lange war das jetzt her, daß sie zum letztenmal als Kollektiv gearbeitet hatten?
    Bitterkeit stieg in ihr auf. Die machtbesessenen Zgmahkonen hatten über dem Aufbau des Hetos der Sieben vergessen, daß die Dimensionstunnel die Lebensadern ihres Volkes waren.
    Die Tunnelwissenschaft existierte nicht mehr.
    Die Spezialisten der Nacht wurden als Gefangene gehalten.
    Wahrscheinlich hätte man sie nur im äußersten Notfall wiedererweckt.
    Nun war etwas eingetreten, womit die zgmahkonische Regierung niemals gerechnet hatte.
    Fremde waren im Zwischenraum aufgetaucht. Fremde, die über eine hervorragende Technik verfügten und offenbar in der Lage waren, den Zgmahkonen zu widerstehen.
    Py unterbrach ihre Gedanken, denn sie sah ihr Ziel jetzt vor sich. Das Schiff unterschied sich äußerlich nicht von dem Jattons.
    Seine beleuchteten Sichtluken bewiesen, daß seine Aggregate zu einem Teil noch funktionsfähig waren.
    Eines Tages, wenn die Aggregate zur Erzeugung fünfdimensionaler Energie nicht mehr funktionierten, würde das Wrack sich auflösen und von der Strömung durch den Tunnel in den Zwischenraum gerissen werden.
    Py erreichte das Schiff. Sie schwebte über die Außenfläche bis zu einer Sichtluke und blickte hinein. Sie sah einen verlassenen Korridor. Es fiel ihr auf, daß der Boden ziemlich verschmutzt war.
    Durch die nächste Luke erblickte sie ein paar schlampig gekleidete Männer, die teilnahmslos in ihren Betten lagen.
    Vermutlich war das ein Teil der Besatzung.
    Nachdem Py sich davon überzeugt hatte, daß ihr von den Zgmahkonen an Bord keine Gefahr drohen würde, begab sie sich zur Mannschleuse.
    Kurze Zeit später schlüpfte sie ins Innere des Schiffes.
    Sie schloß die Schleuse sorgfältig hinter sich, denn sie wollte niemand von der Besatzung durch Unachtsamkeit umbringen.
    Der Hauptgang, der von der Schleuse ins Innere führte, war verlassen. Überall standen Pakete und Gebrauchsgegenstände herum. Ein Teil der Besatzung hatte offenbar hier auf dem Gang gehaust.
    Kein Wunder! dachte die Zgmahkonin. Es gab viele Außenseiter und Kriminelle, die in den Tunnels Zuflucht suchten - aber es gab nur wenige Wracks, die sich als Versteckmöglichkeiten anboten.
    Die diktatorische Regierung hätte diese Wracks in einem großangelegten Feldzug vernichten können, aber Py glaubte nicht, daß den Nullbewahrern ernsthaft daran gelegen war.
    Solange es diese Wracks gab, hatten die Außenseiter des zgmahkoni-schen Volkes ein Ziel vor Augen. Sie zu vernichten, hätte bedeutet, alle Gegner der Regierung zu einem Leben irgendwo im Zwischenraum zu zwingen. Und dort wären sie für die Nullbewahrer wesentlich gefährlicher gewesen.
    Py blickte in einen Seitengang.
    Dort lagen Dutzende von Zgmahkonen auf Matten. Gestank stieg in Pys Nase. An Bord dieses Schiffes ging es offensichtlich nicht besonders reinlich zu.
    Als sie die Zentrale fast erreicht hatte, trat plötzlich ein breitschultriger Mann aus einer Nische und richtete einen Handstrahler auf sie.
    Mit einer Kopfbewegung deutete er hinter sich, auf die offene Schleuse der Zentrale.
    „Ich habe Ihre Ankunft von der Zentrale aus beobachtet!" sagte er zornig. „Warum kommt Jatton nicht? Und was ist überhaupt los?"
    Sie sah, daß er einen Spezialanzug trug und den Schutzschirm eingeschaltet hatte. Allein deshalb war er nicht von der allgemeinen Lethargie betroffen worden.
    Er deutete ihren Blick richtig und lachte grimmig.
    „Mein Name ist Stroovmitter", sagte er. „Es gehört zu meinen Angewohnheiten, daß ich meine Ausrüstung benutze, wann immer ein anderes Schiff hier auftaucht."
    Seine Nasenöffnungen verengten sich.
    „Was hat Jatton eigentlich vor?"
    Py fühlte sich durch die Anwesenheit eines handlungsfähigen Zgmahkonen überrumpelt. Sie hatte nicht damit gerechnet, hier jemand zu

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