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0730 - Wege ins Nichts

Titel: 0730 - Wege ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Trümmern und schob es in den Mund. Nachdem er eine Zeitlang darauf herumgekaut hatte, spie er es wieder aus.
    Saedelaere sah ihm zu.
    Hatte der Koloß den Verstand verloren?
    Eines der Besatzungsmitglieder näherte sich Alaska.
    „Sollen wir Fesselfeldprojektoren herbeischaffen?"
    „Nein!" lehnte Alaska schroff ab.
    „Kermak Kelese!" sagte Tolot.
    „Ich habe Lust nach Süßem!" übersetzte der Translator.
    Alaskas Kinn klappte herab. Es bestand keinen Zweifel, daß die Übersetzung einwandfrei war.
    Der Transmittergeschädigte rannte zum nächsten Interkomanschluß und stellte eine Verbindung zur Bordküche her. Das ängstliche Gesicht eines Raumfahrers zeichnete sich auf dem Bildschirm ab.
    „Hallo, Cartuhse!" rief Alaska. „Wie sieht es bei Ihnen aus?"
    „Neblig!" erwiderte Cartuhse mit schwankender Stimme. „Ich wünschte, wir hätten die Sache hinter uns gebracht."
    „Hören Sie zu!" forderte Alaska. „Schicken Sie sofort ein Paket mit Süßstoff in die Zentrale hoch."
    „Süßstoff?" echote Cartuhse. „Sagten Sie Süßstoff?"
    „Sie haben sich nicht verhört. Beeilen Sie sich."
    Wenige Augenblicke später nahm einer der Raumfahrer in der Zentrale ein Paket aus dem Hauptantigravschacht. Er brachte es Saedelaere, der es Tolot zuwarf. Die Verpackung platzte auf, die mehlige Substanz rann über den Boden.
    Tolot ignorierte das Geschenk. Als wäre nichts geschehen, ließ er sich auf seine Lauf arme sinken und verließ die Zentrale.
    Alaska rannte zum zerstörten Schott und sah ihm nach. Tolot durchquerte gemächlich den Korridor. Im Augenblick schien keine Gefahr von ihm zu drohen.
    Saedelaere winkte einen Raumfahrer herbei.
    „Nehmen Sie zwei Roboter und bringen Sie das in Ordnung!"
    befahl er und deutete auf den ramponierten Eingang.
    Dann kehrte er zu den Kontrollen zurück, wo ihn eine neue Überraschung erwartete. Kosum stand hinter seinem angestammten Sitz, die SERT-Haube lose in den Händen.
    Olw hatte den Platz des Emotionauten eingenommen.
    „Er sagt, daß er die MARIACHI direkt in den Greiko-Tunnel steuern wird", sagte Kosum achselzuckend.
    Jetzt, da er sich wieder auf die Ereignisse an Bord konzentrieren konnte, merkte Alska, wie sehr ihn Tolots unheimlicher Auftritt von allen anderen Geschehnissen abgelenkt hatte. Eine Zeitlang hatte es nur Tolot für ihn gegeben.
    Über Interkom rief er Dr. Kenzo und bat ihn, Tolot zu suchen und zu beobachten.
    Dann wandte er sich wieder den Kontrollen zu.
    Die auf den Bildschirmen sichtbare Umgebung hatte sich geändert. In den Energiewirbeln war eine Beruhigung eingetreten. Saedelaere konnte die Oberseite eines Gebildes sehen, das einem riesigen Trichter glich. Die Ränder dieses Trichters waren ständig in Bewegung. Im Zentrum der Trichteröffnung wallte es hellrot.
    „Der Eingang des Greiko-Tunnels", bemerkte Mentro Kosum.
    Der Maskenträger wandte sich an Dobrak.
    „Wie sieht es aus? Haben wir Chancen, in den Tunnel einzudringen?"
    „Ein wunderbares energetisches Gebilde", erwiderte der Kelosker. verzückt. „Ich habe noch nie eine Ansammlung komplizierter Zahlengebilde auf so engem Raum gesehen."
    Kosum warf Saedelaere einen bezeichnenden Blick zu, als wollte er sagen: „Mit dem können Sie jetzt nicht vernünftig reden."
    Für Alaska Saedelaere kam es einem Wunder gleich, daß der Leichte Kreuzer sich unter den gegebenen Umständen überhaupt bewegte. Olw schien jedoch keine Schwierigkeiten zu haben, das Schiff auf der richtigen Bahn zu halten.
    Der Interkom sprach an. Dr. Kenzo meldete, daß er Tolot im Lagerraum des unteren Decks gefunden hatte.
    „Er macht einen ruhigen Eindruck", berichtete der Kosmopsychologe. „Ich glaube nicht, daß wir noch Ärger mit ihm bekommen werden."
    Alaska amtete erleichtert auf. Tolots rätselhaftes Verhalten war zwar nicht aufgeklärt worden, aber der Riese hatte sich wenigstens wieder beruhigt.
    Der Terraner entschloß sich, bei der nächsten Gelegenheit erneut mit Tolot zu sprechen.
    Der Kurs, den die MARIACHI eingeschlagen hatte, ließ sich mit den Instrumenten des Schiffes nicht bestimmen. Saedelaere hatte den Eindruck, daß sie sich tangential zum oberen Tunnelrand bewegten, aber das war der Vorgang, wie er sich seinen Augen bot. Saedelaere wußte, daß er sich nicht auf sie verlassen konnte.
    Der Trichter, über den sie dahinflogen, schien zu atmen.
    Er pulsierte wie ein überdimensionales Organ, wobei er bei jeder Aufwallung nebelartige Substanz ausstieß.
    „Ich weiß nicht", sagte Olw

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