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0730 - Wege ins Nichts

Titel: 0730 - Wege ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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treffen, der ihr Schwierigkeiten bereiten könnte.
    Stroovmitter hielt sie offenbar für eine Abgesandte Jattons.
    Sie dachte angestrengt nach.
    Wie sollte sie sich verhalten?
    „Vorwärts!" befahl Stroovmitter nachdrücklich. „Reden Sie!"
    „Jatton war sich nicht ganz sicher, daß seine Bedingungen eingehalten würden", sagte Py vorsichtig.
    Er machte einen Schritt auf sie zu und packte sie am Arm.
    Dann schleuderte er sie mit einem Ruck auf den Boden.
    „Seit wann stellt Jatton hier die Bedingungen? Und seit wann schickt er kleine Mädchen als Beauftragte?"
    Trotz ihrer prekären Lage hätte Py beinahe laut aufgelacht.
    Der Mann hielt sie für ein Mädchen. Er kam überhaupt nicht auf den Gedanken, daß er eine Spezialistin der Nacht vor sich hatte.
    Py hütete sich, ihm die Wahrheit zu sagen.
    Stroovmitter beugte sich über sie. Spuren von Angst zeichneten sich in seinem Gesicht ab.
    „Ich will, daß dieser Unsinn sofort aufhört!" schrie er sie an.
    „Meine Besatzung befindet sich in einem schlafähnlichen Zustand. Dafür ist Jatton verantwortlich."
    Py beobachtete ihn.
    Wenn es ihr gelänge, ihm den Gürtel abzureißen oder sein Schaltaggregat zu berühren, konnte sie ihn blitzschnell ausschalten. Aber Stroovmitter machte nicht den Eindruck eines Mannes, der sich so schnell überrumpeln ließ.
    Er zerrte sie auf die Beine, wobei er ihr unablässig die Mündung der Waffe in die Seite preßte. So schleppte er sie bis in die Zentrale.
    Py war erschrocken über die totale Verwahrlosung dieses Raumes. Überall türmten sich Abfälle. Sitze waren aufgerissen, die Füllung quoll heraus. Die Kontrollen waren verschmiert und zum Teil zerbrochen.
    „Ja", sagte Stroovmitter ironisch. „Dieses Schiff wird nicht mehr fliegen. Die Männer und Frauen, die hier leben müssen, haben andere Gedanken als die Reinhaltung dieses Schiffes."
    Er stieß sie auf einen fast völlig zerstörten Sitz und blieb breitbeinig vor ihr stehen.
    „Ich werde jetzt versuchen, Jatton über Funk zu erreichen", kündigte er an. „Ich stelle ihm ein Ultimatum."
    „Er wird nicht antworten." Py ließ den Kopf sinken. „An Bord von Jattons Schiff ist niemand handlungsfähig, genau wie hier."
    Seine Augen weiteren sich.
    „Und Sie? Was ist mit Ihnen?"
    „Ich hatte das gleiche Glück wie Sie!" behauptete Py. „Als das Phänomen auftrat, trug ich meinen Schutzanzug, und alle Aggregate waren eingeschaltet."
    Stroovmitter war schwankend geworden. Er dachte angestrengt nach. Endlich faßte er einen Entschluß.
    „Das läßt sich leicht feststellen", sagte er. „Ziehen Sie Ihren Gürtel aus."
    Py trennte sich ungern von ihrem Gürtel. Sie legte ihn ab und ließ sich zurücksinken. Es war fraglich, ob sie Stroovmitter täuschen konnte, aber sie mußte es versuchen. Stroovmitter kam auf sie zu und trat ihr in die Seite. Obwohl er ihr Schmerzen zufügte, reagierte sie nicht.
    Er sollte glauben, daß sie nach dem Ausfall ihrer Aggregate genauso lethargisch war wie alle Zgmahkonen an Bord.
    Obwohl sie nicht aufsah, fühlte sie die Blicke des Mannes auf sich ruhen. Schließlich brummte Stroovmitter, dann hörte sie an seinen Schritten, daß er die Zentrale durchquerte. Die Geräusche, die danach entstanden, ließen vermuten, daß er sich an den Kontrollen zu schaffen machte.
    Er versucht, Jatton über Funk zu erreichen! dachte Py.
    Sie wagte aufzublicken und den Kopf zu drehen.
    Tatsächlich hockte Stroovmitter vor einem umgekippten Sitz und machte sich am Funkgerät zu schaffen. Er schimpfte ununterbrochen, wahrscheinlich gab es einige Schwierigkeiten mit der beschädigten Anlage.
    Py glitt aus dem Sessel und näherte sich Stroovmitter.
    Sie kauerte sich zusammen und machte sich zum Sprung bereit. Da er ihr an Körperkraft weit überlegen war, mußte der erste Angriff gelingen.
    Als sie vorwärts schnellte, warf Stroovmitter sich plötzlich zur Seite. Py prallte gegen das Funkgerät und schrie auf.
    Das Gelächter des Mannes dröhnte durch die Zentrale.
    „Ich mag keine schlauen Kinder", sagte Stroovmitter. „Sie gehen mir auf die Nerven."
    Py lag da und rührte sich nicht. Sie hatte die Augen geschlossen.
    Ausl dachte sie. Alles ist aus.
    „Wenn es sein muß", hörte sie Stroovmitters Stimme über sich, „werde ich die Wahrheit aus dir herausprügeln."
     
    5.
     
    Das Schiff schien um Alaska Saedelaere zusammenzuschmelzen, unterzugehen in einer Feuerwand. Entsetzen überfiel den Transmitter-geschädigten, aber er erkannte rechtzeitig, daß

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