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0733 - Der Weg des Diktators

Titel: 0733 - Der Weg des Diktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sprechen. Sein erster Fehler war, die Informationen der Maschine nicht genügend zu berücksichtigen. Sie war mit mehr Informationen über das Mißlingen aller Versuche gespeist worden, die mit diesem Problem zusammenhingen.
    Dann, im Lauf der nächsten Stunde, lieferten sich beide Kontrahenten eine Redeschlacht. Jede Antwort wurde auf Stichhaltigkeit, Logik und Vernunft hin von der Maschine kontrolliert, und jede in diesem Sinn richtige Antwort zählte.
    Seraph betrieb seine Regie umsichtig, und die gesamte Weltbevölkerung wurde in den Bann dieser kalten Auseinandersetzung gezwungen.
    Die Zeit verging schnell.
    Fragen und Antworten wechselten. Pausen entstanden, die Notizen wurden verwendet, die Maschinen sprachen mit den Kandidaten und umgekehrt. Niemand wußte, wie die Wertung ausfallen würde.
    Aber jeder konnte sehen, daß sich Ructyn immer unsicherer fühlte. Aber die Unsicherheit und das Unvermögen, logisch exakte Antworten zu geben, schienen Ructyn nicht zu irritieren.
    Seine gelassene Stimmung hielt ebenso an wie die des überlegenen Casalle.
    Die Frauen unter den Zuschauern fanden mehr oder weniger einstimmig Trevor Casalle anziehend und gutaussehend.
    Die Wissenschaftler waren von seiner entschiedenen, logischen Art hingerissen.
    Die einfachen Menschen spürten seinen Willen, den Thron zu erobern.
    Und die Auseinandersetzung schlug sie alle in den Bann. Sechs Stunden lang. Dann sagte der Computer: „Die Befragung ist beendet.
    Nach der übereinstimmend entwickelten Bewertung hat Kandidat Casalle mit siebenhundertvierzehn von siebenhundertfünfzig möglichen Punkten eindeutig gewonnen.
    Schmenk Ructyn erreichte vierhundertzweiundachtzig Punkte.
    Das neue Licht der Vernunft heißt Admiral Trevor Casalle."
    Noch bevor sich die Sendezentrale melden konnte, drückte Seraph einen verborgenen Schalter. Auf den Bildschirmen erschien ein Bild, das sich ständig wiederholte. Es war die Leiche Leiter Khantanks, aus den verschiedenen Kamerawinkeln aufgenommen.
    Ructyn sprang auf und rief unterdrückt: „Dieses Bild beweist, daß Casalle unseren Konkurrenten umgebracht hat. Nehmen Sie ihn fest! Greifen Sie an! Ich gebe Ihnen den Befehl!"
    Er deutete auf einige Männer in den ersten Reihen der Zuschauer. Die Aufregung, die in diesem improvisierten Studio herrschte, übertönte das Dröhnen und Summen in der Luft.
    Einer der Männer stand ruhig auf. Als ein Signal für alle Zuschauer aus den Reihen der OGN blendete Dustin Seraph die Großaufnahme ein. Er selbst kannte diesen Mann.
    Jocelyn, der Specht Er war in normaler Kleidung, und nichts deutete darauf hin, daß er bewaffnet war. Er hob langsam die Hand, warf Schmenk Ructyn einen gleichgültigen Blick zu und sagte deutlich: „Ich glaube nicht, daß Sie jemanden finden werden, der Sie unterstützt. Und was diese Bandschleife betrifft..."
    Er zeigte auf einen der Testbildschirme, auf dem noch immer das verbrannte und zerfetzte Innere des Gleiters mit der Leiche Khantanks zu sehen war.
    „... so wissen wir alle, daß Sie es waren, der den Befehl dazu gab, diesen Konkurrenten zu töten. Sie haben soeben zum zweiten mal verloren!"
    Schmenk Ructyn begriff augenblicklich.
    Und jetzt begriffen auch alle anderen: Ructyn hatte Jocelyn und seine bezahlten Kämpfer hierhergebracht, um Casalle festzunehmen oder umzubringen. Die Söldner hatten ihm vereinbarungsgemäß ihre Hilfe verweigert. Das lufterschütternde Brummen und Dröhnen wurde noch lauter, aber niemand achtete darauf. Seraph drückte einen anderen Schalter, flüsterte einige Anweisungen und gestattete sich den Luxus, sich auf die kommenden Ereignisse schon jetzt zu freuen.
    Casalle stand auf und richtete eine Frage an den Rechner, der noch immer angeschlossen war. Die Übertragung ging jetzt wieder über die Sender.
    „Wer hat aller Wahrscheinlichkeit nach diesen Mord befohlen, wenn nicht ausgeführt?"
    Die Maschine zögerte nur eine halbe Sekunde, dann rief ihr künstlicher Kehlkopf: „Sämtliche Informationen, die ich besitze, deuten darauf hin, daß nicht nur Leifer Khantank, sondern auch seine wichtigen Anhänger im Interesse Ructyns ermordet worden sind."
    Ructyns Plan war zusammengebrochen. Das erkannten sie alle innerhalb der wenigen Sekunden zwischen dem letzten Ausspruch der Rechenmaschine. Er wollte den einzigen wirklich gefährlichen Gegner an diesen Ort locken und ihn hier von Jocelyn und dessen Leuten eliminieren lassen.
    Und Jocelyn griff nicht ein.
    Er hatte einen privaten Vertrag mit Percellar

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