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0733 - Die Silbermond-Bestie

0733 - Die Silbermond-Bestie

Titel: 0733 - Die Silbermond-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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vorbei auf eigene Faust gehandelt. Zu dritt hättet ihr den Erweckungsvorgang ganz normal durchziehen können. Du hast dich aber nach dem ersten Erfolg -- nach Valis Lebensbaum -, an den anderen im Alleingang versucht. Und das ist schief gegangen. Du hast das Böse verursacht.«
    »Was redest du da für einen Unsinn?«, fuhr der Träumer ihn an. »Hast du den Verstand verloren, Zamorra? Du weißt doch nicht mehr, was du redest!«
    Zamorra blieb ruhig. Er hatte den Blaster inzwischen wieder zurückgesteckt, und auch die Sauroiden hatten ihre Kältenadler wieder verschwinden lassen. Die Situation hatte sich ein wenig entspannt. Dennoch war sie nach wie vor kritisch genug, und das Zentrum der Krise hieß Julian Peters!
    »Ohne deine voreilige Aktivität, vermutlich zum Zweck der Selbstdarstellung in der Theaterposse ›Ich kann mehr als ihr alle und kann es vor allem viel besser‹, wären all diese schwarzen Monsterbäume nicht erwacht, hätten die Druidenseelen nicht in sich hineingezerrt. Wir hätten das Problem nicht, vor dem wir jetzt stellen. Du warst zu ehrgeizig, Julian.«
    »Du gehst zu weit«, sagte Julian schroff. »Du hast kein Recht, mich zu kritisieren.«
    »Nein? Oh, der große Träumer ist über alle Kritik erhaben. Er kann nichts falsch machen. Er ist ja der größte, er ist Gott…«
    »Das habe ich von mir nie behauptet!«, brüllte Julian Zamorra an.
    »Aber du hast es dir so vorgestellt, vielleicht nicht im Wortlaut, aber vom Sinn her!«
    »Verschwinde vom Silbermond!«, befahl Julian. »Ich will dich hier nicht mehr länger ertragen. Gehe zurück in deine Welt und beschütze die vor allem Böse. Hier hast du nichts mehr verloren.«
    Uschi Peters erhob sich.
    »Wenn du das ernst meinst, Julian«, sagte sie leise. »Wenn du das wirklich ernst meinst, nach allem, was hier geschehen ist - dann gehen wir jetzt alle. Und dann werde auf dem Silbermond glücklich. Denn dann hast du auf der Erde nichts mehr zu suchen. Du würdest sie nur ebenfalls ins Unheil stoßen. Du bist dann nicht mehr unser Sohn. Du bist nicht mehr mein und Roberts Kind, du bist nur noch der Enkel des Fürsten der Finsternis. Wir werden jetzt gehen. Denke über das nach, was ich dir sagte.«
    Sie nickte den anderen zu und verließ das Organhaus, das bereitwillig eine Türöffnung für sie schuf. Ihre Zwillingsschwester folgte ihr. Nicole schloss sich an.
    Zamorra zögerte noch. Er sah die drei Sauroiden an.
    Aber die gingen jetzt auch.
    Zamorra blieb.
    »Julian«, sagte er leise. »Denke nach. Es geht hier um die Sache, nicht um Macht, Kompetenzen und Fantasien. Weißt du, was du tust?«
    »Ich weiß es«, schnarrte der Träumer. »Geh.«
    Aber Zamorra ging nicht…
    ***
    Die Bestie hungerte immer noch nach Kraft und Seelen. Es schmerzte, einen so bösen Rückschlag erlitten zu haben. Denn so viele waren jetzt tot, waren ausgelöscht worden, ehe sie zum Kollektiv verschmelzen konnten.
    Das schrie nach Rache.
    Der Träumer musste unschädlich gemacht werden, ehe er noch mehr Unheil anrichten konnte. Er war bösartig, er hatte die Bäume nur erweckt, um die Druidenseelen darin zu fangen und dann zu vernichten!
    Es war ein Akt der Notwehr, ihn auszulöschen.
    Aber es würde schwer sein, das zu bewerkstelligen. Er war unglaublich stark, und er konnte sich die Echsen unterwerfen und ihre Kraft verwenden. Das musste verhindert werden. Er musste in eine Falle gelockt werden, in welcher er keinen Zugriff auf Echsenmagie hatte.
    Da war es ein Glücksfall, dass die Druidin Vali zum Teil der Bestie geworden war.
    Noch war ihr Geist nicht vollständig mit den Seelen der anderen verschmolzen. Noch ließ sie sich also wieder materialisieren.
    Sie würde der Köder sein!
    ***
    T'Carra mobilisierte noch einmal ihre letzten Kräfte. Sie ahnte, dass es ihr Ende bedeutete, wenn es ihr nicht gelang hinaufzukommen. Der Schacht war nicht stabil. In der Zeit, die sie benötigte, wieder zu Kräften zu kommen, würde er höchstwahrscheinlich einstürzen.
    Unten warteten Staub und Husten und Erstickungsanfälle.
    Ob sie noch einmal in der Lage sein würde, weiteren Fels mit Schwerkraftstößen aufzureißen, war fraglich.
    Sie musste es diesmal schaffen!
    Und endlich gelang es ihr.
    Ein letzter Griff, ein Ruck - und sie konnte sich über die Kante ziehen, befand sich endlich wieder unter freiem Himmel!
    Keuchend lag sie da, kaum noch fähig zu atmen. Sie starrte nach oben und sah dennoch nichts. Sie hörte die Steine abwärts poltern, auf die sie sich eben noch

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