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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich die Organisation Guter Nachbar in ihrem neuen Domizil alles andere als glücklich. Ein Teil der Leute war beständig unterwegs, um die unbekannten Weiten des alten Lemurer-Stützpunktes zu erforschen. Dabei wurden Tag um Tag neue Räumlichkeiten gefunden. Es wurde klar, daß es sich bei dieser Anlage um eines der letzten Verteidigungszentren der Lemurer gehandelt hatte. Waffen und Gerät entsprachen dem letzten Entwicklungsstand lemurischer Technologie. Das meiste davon war ohne Zweifel nicht mehr zum Einsatz gekommen. Die Katastrophe hatte das Reich der Lemurer überrollt, bevor es den letzten Verteidigungsschlag führen konnte.
    Reginald Bull hatte Grund zu glauben, daß die Aphiliker vermuteten, er halte sich mit seinen Leuten in einem bisher unbekannten lemurischen Versteck auf. Selbst wenn sie von sich aus nicht auf den richtigen Gedanken kamen ... NATHAN würde ihnen, wenn sie ihm die entsprechenden Fragen stellten, ohne weiteres den Weg weisen. Je größer die lemurische Anlage war, desto schwieriger war sie mit der geringen Besatzung zu verteidigen. Und desto größer war auch die Gefahr, daß die Aphiliker irgendeinen der zahlreichen Zugänge entdecken würden.
    Mit Hilfe lemurischer Rechner versuchte Reginald Bull seit einigen Tagen, einen Gefahrenplan für den Fall eines Überfalls durch die aphilischen Truppen zu entwickeln. In diesem Plan spielte der Großtransmitter, den Roi Dantons Expedition nach Ovarons Planet gebracht hatte, eine maßgebliche Rolle. Der Transmitter konnte von Porta Pato aus angesprochen werden. Im Notfall ließen sich auf diesem Wege einige hundert Leute evakuieren, vielleicht sogar der Großteil der Besatzung - je nachdem, wieviel Zeit den Verteidigern zur Verfügung stand.
    Bull hatte mit einer Gruppe von Mitarbeitern sein Quartier in einem alten lemurischen Rechenzentrum aufgeschlagen. Sie arbeiteten, aßen und schliefen hier. Der Betrieb ging rund um die Uhr. Noch mangelte es ihnen an der Fähigkeit, die Rechner ganz auszunützen. Noch waren sie im Lernen begriffen. Und doch drängte die Zeit.
    Der Angriff der Aphiliker konnte jeden Augenblick erfolgen.
    Reginald Bull war mit der Begutachtung einer Ausgabeliste beschäftigt und hatte die Welt ringsum vergessen, als ihm jemand vorsichtig auf die Schulter klopfte. Er sah auf und erblickte einen jungen, unbekümmert wirkenden Mann, der ihn freundlich angrinste. Bull, in Gedanken weit entfernt, brauchte eine Zeitlang, um ihn wiederzuerkennen: Sergio Percellar, der Mann, der den größten Teil DES BUCHES auswendig kannte und der mit seiner Begleiterin, Sylvia Demmister, wenige Wochen vor Bullys Ausscheiden aus der aphilischen Regierung auf abenteuerliche Weise zu den Immunen gestoßen war.
    „Ich störe Sie ungern, Sir", erklärte Sergio. „Aber wir haben eine wichtige Meldung aus Terrania City."
    Sergio gehörte zu der Abteilung, die für die Kommunikation mit der Außenwelt verantwortlich war. Reginald Bull horchte auf.
    „Strout...?" fragte er.
    Sergio nickte.
    „Er hat uns einen verschlüsselten Text zugeschickt, den er für wichtig hält."
    Weiter sagte er nichts. Aber sein Grinsen verschwand plötzlich, und um den Mund entstand ein bitterer Zug.
    „Ich nehme an, er ist wichtig", folgerte Bull.
    „Ganz bestimmt", stieß Sergio hervor. „Es handelt sich um den gemeinsten Anschlag, der je gegen die Menschheit ins Werk gesetzt wurde."
    Reginald Bull stand auf.
    „Ich komme", sagte er trocken.
    „Der Text war nicht einfach zu entschlüsseln", erklärte Sergio Percellar, als er mit Reginald Bull in seinem Arbeitsraum angekommen war, der von Bulls Rechenzentrum etwa zweihundert Meter entfernt war. „Aber die Entschlüsselung ist eindeutig, und der Vorspann gibt Ihnen einen Vorgeschmack dessen, worum es hierbei geht!"
    Er schob Bull einen Druckstreifen zu. Als Überschrift stand darauf OPERATION GEHIRNWÄSCHE. Darunter folgten etwa zwanzig Zeilen Text. Sie verrieten keine Einzelheiten, sondern enthielten nur Andeutungen. Aber selbst die Andeutungen machten genug von den Absichten der Verfasser der Meldung deutlich, um Reginald Bull den Umfang und die Entsetzlichkeit des Vorhabens erkennen zu lassen.
    Als er von dem Druckstreifen aufsah, war sein Gesicht bleich.
    „Sie haben das auch so verstanden wie ich, nicht wahr?" fragte er Sergio.
    „Das nehme ich an, Sir."
    „Die Regierung hat vor, Suggestivfelder einzusetzen, um das Geschichtsbewußtsein der Menschen zu ändern. Sie sollen sich an ihre Vergangenheit, an ihre

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