Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0735 - Die Armee aus dem Ghetto

Titel: 0735 - Die Armee aus dem Ghetto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Befragung.
    „Ja", zirpte der Größte unter den Mucierern.
    „Ihr gehört zum Clan der Yii-Kay?"
    „Ja."
    „Ihr seid als blinde Passagiere nach Terra gekommen?"
    „Ja."
    „Warum?"
    „Wir wissen ...", schrillte der Mucierer, „ ... Menschen ... Fremde ... plötzlich da... verschwinden wieder ..."
    „Warum habt ihr das Raumschiff nicht sofort nach der Landung auf der Erde verlassen?"
    Es dauerte eine Weile, bis der Mucierer diese Frage verstanden hatte. Dann erwiderte er offen und unverblümt.
    „Wir ... Angst!"
    Der Beamte war einstweilen zufriedengestellt und wandte sich dem eigentlichen Thema der Befragung zu.
    „Was waren das für Menschen, die ihr gesehen habt?" wollte er wissen.
    „Menschen ... wie du", lautete die Antwort.
    „Woher kamen sie?"
    „Aus Tempel..."
    Bevor der Beamte die nächste Frage stellen konnte, war ein schrilles Geräusch zu hören.
    „Was war das?!" fragte er.
    „Das ... Signal", sagte der große Mucierer ruhig.
    Im gleichen Augenblick teilte sich sein Umhang. Die Hände, die er bisher unter dem Metallgewirk verborgen hatte, kamen zum Vorschein. Der Beamte schrie gellend auf, als er zwei mittelschwere Blaster erblickte.
    Zweimal fauchten die Waffen auf. Einer der Ka-zwos knickte in sich zusammen und stürzte scheppernd zu Boden. Der zweite wurde empfindlicher getroffen und explodierte. Der Beamte wurde von der Wucht der Detonation hinter seinem Schreibtisch hervorgerissen und gegen die Wand geschleudert. Bewußtlos blieb er liegen.
    Viioy und seine Begleiter hatten sich blitzschnell zu Boden geworfen. Die Druckwelle der Explosion fauchte über sie hinweg und riß die Tür, die das Büro zum Gang hin abschloß, aus der Halterung.
    „Hinaus!" schrie Viioy in der Sprache seines Volkes den drei Mucierern zu.
    Sie kamen federnd auf die Beine und eilten hinaus. Der Gang war leer, aber in der Ferne heulten Alarmsirenen. Viioy war sich darüber im klaren, daß es von nun an nur noch auf seine Schnelligkeit ankam. Schon beim Anmarsch hatte er sich unauffällig umgesehen und festgestellt, daß die Räumlichkeiten genau der Beschreibung entsprechen, die die beiden Terraner ihm gegeben hatten. Er wußte genau, wohin er sich wenden mußte.
    An der Spitze seiner Leute bog er rennend in einen breiten, hohen Gang ein. Weit im Hintergrund war eine Gruppe von Menschen zu sehen. Viioy schoß auf sie. Er traf nicht, wollte auch gar nicht treffen. Aber sie stoben mit ängstlichem Geschrei auseinander und verschwanden in den Räumen, die zu beiden Seiten an den Gang grenzten.
    Viioy sah das Zeichen, ein leuchtend rotes Kreuz, scheinbar mitten im Gang schwebend. Zur linken war ein breites Portal aus milchigem Glassit.
    „Hier!" zischte der Mucierer.
    Die Feuerflieger warfen ihre metalldurchwirkten Umhänge ab.
    Andere, weniger schmuckvolle Gewänder kamen darunter zum Vorschein. Die Umhänge waren infolge ihrer Metallstickerei so steif, daß sie wie umgekehrte Tüten auf dem Boden stehenblieben.
    Die Mucierer rückten sie zu einem engen Kreis zusammen.
    Viioy verstand nicht viel von der Technik der Menschen. Nur soviel wußte er, daß die kunstvolle Metallstickerei genau das Schaltmuster enthielt, das für die Inbetriebnahme eines Transmitters vonnöten war.
    „Den Kraftmacher ...schnell!" befahl Viioy.
    Jeder der vier Mucierer brachte einen kleinen Gehäuseblock zum Vorschein. Die vier Blöcke wurden zusammengefügt und bildeten nun einen Mikrogenerator - Kraftmacher, wie Viioy ihn nannte - der den Kleintransmitter mit Energie versorgte. Viioy selbst drückte den Schalter. Dann gab er mit Hilfe des Radiokoms, das Vater Ironside ihm ums Handgelenk geschnallt hatte, das verabredete Signal.
    Viioy sah sich um. Noch war der Gang leer, aber aus der Ferne ließ sich rhythmisches Gestampfe hören. Die Ka-zwos waren im Anmarsch!
    In diesem Augenblick begann sich abseits der vier Umhänge ein aus reiner Energie bestehender, in bunten Farben leuchtender Boden zu bilden...
    Vom Ghetto aus waren die Bewegungen der vier Mucierer anhand der Signale eines winzigen Kodegebers verfolgt worden, den Viioy in seinem Umhang trug. Niemand wußte zunächst, an welchen Ort man die Feuerflieger bringen würde. Der Außensektor von Imperium-Alpha war eine weite Fläche, innerhalb deren das Lazarett, in dem sich Sergio Percellar befand, nur einen winzigen Punkt darstellte. Vater Ironside stand bereit, das Signal zum Angriff zu geben, sobald Viioy mit seinen Begleitern in die Nähe des Lazaretts gelangte.
    Es war pures

Weitere Kostenlose Bücher