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0735 - Die Armee aus dem Ghetto

Titel: 0735 - Die Armee aus dem Ghetto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in die Höhe und schwenkte ihn hin und her. Einer der Polizisten trat zur Seite, um besseres Schußfeld zu haben. Die Mündung seines Blasters richtete sich auf Ironsides Rücken.
    Da geisterte hinter den Trümmerstücken ein blasser Schein hervor. Helles Singen war zu hören. Der heimtückische Polizist stieß einen entsetzten Schrei aus und ging ächzend in die Knie.
    Die Schockersalve hatte ihn voll erfaßt.
    Im Nu war der Teufel los. Hinter ihren Deckungen hervor stürmten die Männer der LdG auf die entsetzten Aphiliker zu.
    Ironside stand mitten im Gewühl. Er trug keine Waffe, sondern kämpfte nur mit seinen mächtigen Händen. Im Kampf drohte und wetterte er, und seine Stimme war so kräftig, daß sie den Lärm rundum mühelos übertönte.
    „Ihr gottlosen Racker, ihr! Hiergeblieben ... du Feigling! Was soll Tre-vor Casalle von dir halten, wenn du einfach davonläufst?!"
    Ein klatschender Schlag ein schriller Schrei.
    „Hierher, Bursche! Sonst bekommst du keine Medaille! Wirst du wohl standhalten, du erbärmlicher Wicht...?!"
    Wo Irondside zuschlug, da wuchs kein Gras mehr. Er tötete aber nicht, sondern machte nur vorübergehend kampfunfähig. Es war eine groteske Schlacht, die sich da unter dem Schimmer der Sterne abspielte. Die LdG-Leute setzten nur Schocker ein. Die paar Aphiliker, die sich mit ihren Strahlern zur Wehr setzen wollten, schossen vor lauter Angst Löcher in die Luft oder kamen erst gar nicht zum Schuß.
    Der Ruf nach den Robotern wurde laut. Reginald Bull blickte zu den Ruinen hinüber und sah die Ka-zwos anmarschieren. Der Befehlshaber hatte sie gerufen. Die Mucierer waren ihm im Augenblick weniger wichtig als die eigene Sicherheit. Aber die Roboter kamen nicht weit. Ironsides zweite Abteilung war auf der Hut. Hinter den Deckungen hervor brauste schweres Blaster-Dauerfeuer. Die Ka-zwo Hundertschaft verschwand hinter einer Flammenwand, aus der in immer rascherer Reihenfolge dumpfe Explosionen ertönten.
    Das brach dem Verteidigungswillen der Aphiliker endgültig das Rückgrat. Mit schrillen, panikerfüllten Schreien hetzten sie auf die Fahrzeuge zu, schwangen sich an Bord und setzten die Triebwerke in Gang. Jedem kam es nur darauf an, sich selbst so rasch wie möglich in Sicherheit zu bringen. Die ersten Gleiter schossen halbleer davon, während sich auf den Lastplattformen der letzten die Menschen dicht an dicht drängten. Einige stürzten während des hastigen Starts herab und blieben bewußtlos in den Trümmern des Ghettos liegen.
    Ironside verlor keine Zeit. An der Spitze seiner Gruppe hastete er mit weiten Schritten auf die Ruinen zu.
    Um die glühenden Trümmer der Roboter machte er einen weiten Bogen. Die Männer der zweiten Abteilung hatten ihre ursprünglichen Positionen wieder eingenommen und hielten die Augen offen, um von einem erneuten Angriff der Aphiliker - der allerdings nach menschlichem Ermessen nicht zu erwarten stand -nicht überrascht zu werden.
    Vor der größten Ruine blieb Ironside stehen. Reginald Bull, der auf seine Bitte ein paar Schritte zurückgeblieben war, hörte ihn ein paar schrille Töne ausstoßen. Das war die Sprache der Mucierer, deren Frequenzen zum Teil im Bereich des Ultraschalls lagen. Eine Minute verging, da löste sich aus dem Schatten der Ruine eine hochgewachsene Gestalt. Deutlich war der flache, in der Mundparüp spitz zulaufende Schädel zu erkennen, die dreieckigen Ohren, die über die Schädelplatte hinausragten und an den Spitzen mit Haarbüscheln verziert waren. Der Rücken des fremden Wesens wirkte wie verwachsen: Das waren die stark entwickelten Muskelbündel, mit deren Hilfe die Mucierer ihre Schwingen betätigten. Die Schwingen selbst, hauchdünne, aber widerstandsfähige Gebilde, waren auf dem Rücken zusammengefaltet. Sie reichten von den Schultern hinab bis zu den Waden.
    Der Mucierer sprach ein paar Worte in gebrochenem Terranisch zu Vater Ironside. Dann traten beide, der Mönch und der Feuerflieger, ins Innere der Ruine.
     
    9.
     
    Höchstens zehn Minuten vergingen, da kam Ironside wieder zum Vorschein. In einigen Metern Abstand folgte ihm eine Gruppe von Mucierern. Reginald Bull zählte dreizehn.
    „Der größte Teil der Gruppe hat sich entschlossen, mit uns zu kommen", erklärte Bull. „Acht Mann allerdings wollen ihr Heil woanders suchen."
    Mehr sagte er nicht. Die Männer der LdG und die Mucierer verschwanden in dem unterirdischen Gang, dessen Mündung so geschickt maskiert wurde, daß sie ohne systematische Suche nicht

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