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0735 - Die Armee aus dem Ghetto

Titel: 0735 - Die Armee aus dem Ghetto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entdeckt werden konnte. Das Ghetto lag wieder so einsam und verlassen wie zuvor ... nur die Robottrümmer qualmten noch, und hier und da markierte ein dunkler Punkt den Ort, an dem ein bewußtloser Aphiliker gestürzt war. Bull und Ironside verbrachten den Tag im Gespräch mit den Mucierern. Einer von ihnen fungierte als Sprecher. Er war ein ungewöhnlich hochgewachsener, junger Bursche mit einer Schuppenhaut von kräftig violetter Farbe. Er hieß Viioy und bestand darauf, mit diesem Namen angesprochen zu werden. Dadurch unterschied er sich wohltuend von der Mehrzahl seiner Artgenossen, die glaubten, den Prozeß der Assimilierung dadurch vorantreiben zu können, daß sie sich terranische Namen zulegten.
    Am späten Nachmittag stand fest, daß Viioy und seine Mucierer bereit waren zu tun, was Ironside und Bull von ihnen verlangten.
    Nach der Art der Feuerflieger wurde ein Abkommen getroffen, bei dem in zeremonieller Weise rohes Fleisch gegessen und mit Salz versetztes Wasser getrunken wurde.
    Es war nicht zuletzt die Dankbarkeit, die Viioy dazu veranlaßt hatte, auf die Wünsche der Terraner einzugehen. Er und seine Männer ("Männer" war ein Ausdruck, den Ironside im Zusammenhang mit den Mucierern oft und gern gebrauchte, um darzulegen, daß er zwischen Terranern und Feuerfliegern keinen Unterschied machte) wußten, daß sie ohne Ironsides Hilfe entweder nicht mehr am Leben oder in den Kerkern der Aphilie eingesperrt wären. Ihre Dankbarkeit war echt und unverfälscht.
    Ironside hatte keinen Zweifel daran gelassen, daß das Unternehmen, dem sie zugestimmt hatten, gefährlich sei.
    Trotzdem waren sie bereit zu helfen.
    Die Nachricht über den Fehlschlag der Mucierer-Razzia drang nicht bis zu Trevor Casalle durch. Mit solchen Lappalien befaßte der Alleinherrscher sich nicht. Wohl aber wurde er über einen anderen Vorgang informiert: Bei der Abfertigung eines Raumtransporters, der mit organischen Rohstoffen von Goshmos-Castle gekommen war und nach der Entladung von oben bis unten desinfiziert werden mußte, wurden in einem Laderaum vier blinde Passagiere gefunden. Es handelte sich um Mucierer vom Clan der Yii-Kay, wie das metallische Stickmuster ihrer schweren Umhänge bewies. Die Mucierer sprachen nur gebrochen Terranisch. Aus ihren schwer verständlichen Äußerungen ging jedoch hervor, daß sie zur Erde gekommen waren, um über etwas Erstaunliches zu berichten. Sie hatten sich auf Goshmos-Castle zunächst um eine reguläre Passage bemüht, waren jedoch zurückgewiesen worden und hatten ihr Glück sodann als blinde Passagiere versucht. Der Clan der Yii-Kay war einer der beiden, die in der Gegend des Ploohn-Transmitters hausten.
    Trevor Casalle ordnete an, daß die vier Mucierer zunächst einer Voruntersuchung zu unterziehen seien. Erst wenn sich im Lauf dieser Voruntersuchung herausgestellt hatte, daß die Leute wirklich etwas Bedeutsames wußten, sollte sich Heylin Kratt des Falles annehmen. Immerhin erging an die unteren Organe Anweisung, die Mucierer freundlich und nicht mit jener Rücksichtslosigkeit zu behandeln, die man „Primitiven" gegenüber normalerweise anwendete. Trevor Casalle legte Wert darauf, daß er, falls die Mucierer wirklich vom Verbleib der OGN etwas wußten, davon auch erführe.
    Die Suche auf Goshmos-Castle, obwohl unter Einsatz von mittlerweile fünf Divisionen betrieben, hatte vorläufig noch kein Ergebnis gebracht. Um so mehr versprach sich Trevor Casalle von den Aussagen der vier blinden Passagiere.
    Mürrisch musterte der Beamte die vier Fremden mit den Fledermausköpfen, die in ihren prächtig bestickten Umhängen vor ihm standen. Als Aphiliker hatte er für derart pompösen Zierat keinerlei Verständnis. Wäre es nach ihm gegangen, hätten die Mucierer ihre Umhänge ablegen müssen. Nach mucierischer Sitte hätte dies jedoch eine Entehrung bedeutet, und von Entehrung war laut allerhöchstem Befehl unbedingt abzusehen.
    Der Raum, in dem das erste Verhör stattfinden sollte, lag im Außensektor des Befehlszentrums Imperium-Alpha. Um sicherzugehen, hatte man die Feuerflieger bei ihrem Eintritt durchleuchtet, ohne daß sie es merkten. Da die Stickerei ihrer Umhänge jedoch zum großen Teil aus Metall bestand, war das Ergebnis der Durchleuchtung nichtssagend. Der Beamte, der mit dem Vorverhör betraut war, hatte daher zu seiner Sicherheit zwei Ka-zwos herbeibeordert, die sich zu beiden Seiten seines Arbeitstisches aufgebaut hatten.
    „Ihr kommt von Goshmos-Castle?" begann er die

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