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0736 - Mosaik des Todes

0736 - Mosaik des Todes

Titel: 0736 - Mosaik des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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zu springen, konnte er sich nicht gegen den Schlaf wehren. Der Körper forderte sein Recht. Avenge wäre sonst innerhalb kurzer Zeit zusammengebrochen.
    Nach der erzwungenen Pause von mehreren Stunden fühlte er sich wieder erfrischt. Er packte einige Sachen, die er für unverzichtbar hielt, in einen Rucksack, dann versetzte er sich mittels zeitlosem Sprung nach Nordschottland und landete in dem angepeilten Gebiet.
    Von hier aus waren es nur noch wenige hundert Meter bis zur Atlantikküste. Als Avenge tief einatmete, konnte er das nahe Meer riechen. Ein starker Wind blies und drückte die spärliche Vegetation auf den steinigen Boden.
    Avenge verzog das Gesicht. »Sauwetter«, murmelte er, als ihn das schottische Nationalwetter - Regenschauer - empfing.
    Der Niederschlag schien den Seelen-Tränen nichts auszumachen, er erreichte sie noch nicht einmal, sondern verdampfte etwa einen Meter über den k'oandarischen Hinterlassenschaften.
    Avenge kniff die Augen zusammen, da er sich einbildete, so genauer sehen zu können. Dann schüttelte er lächelnd den Kopf.
    »Na, ihr überrascht mich immer wieder«, sagte er im Selbstgespräch.
    Dann betrachtete er die beiden Seelen-Tränen etwas genauer. Die manifestierte Energie gestorbener k’oandarischer Zauberkundiger glänzte trotz des Regens wie Glas in der Sonne. Jede Träne war etwa kopfgroß und besaß entfernte Tropfenform. Sie lagen nebeneinander und - blinkten?
    Avenge schüttelte den Kopf. Er rechnete jeden Augenblick damit, dass die Seelen-Tränen von sich aus eine Aktion starten würden. Er hätte nicht zu erklären vermocht, wie er auf diese Idee kam. Es war einfach ein sicheres Gefühl. Avenge vertraute seinen Gefühlen, er wusste, dass sie ihn selten trogen.
    Und wirklich, die Tränen begannen zu flimmern. Ein hellgrün leuchtender magischer Stachel hob sich etwa einen Meter hoch zwischen ihnen in die Luft. Das ganze geschah in quälender Langsamkeit.
    Auf Avenge erweckte dieser Stachel den Eindruck einer Antenne. Er war sicher: Irgendwie sendeten oder empfingen die magischen Instrumente. Welchem Zweck sollte der Stachel sonst dienen?
    Er hielt den Atem an.
    Was soll bedeutet das?, fragte er sich. Irgendetwas musste die beiden Seelen-Tränen aktiviert haben. Oder liegen sie nicht mehr im Zustand der Stasis? Wie konnte es ihnen damals überhaupt gelingen zu verschwinden?
    Fragen, auf die er wohl kaum Antworten erhalten würde.
    Er blickte zum Himmel empor. Der Regen wurde stärker. Das Wasser lief ihm über die feuchten Haare ins Genick, seine Kleidung war bereits bis auf die Haut durchnässt.
    Na toll, dachte er sarkastisch. Da bin ich nach so vielen Jahren endlich wieder mal in Schottland und habe das Glück, ein so tolles Wetter als Begrüßung zu bekommen.
    Der Stachel begann zu vibrieren.
    Avenge näherte sich den magischen Hilfsmitteln und ging in die Hocke. Seine Hände beschrieben einen Halbkreis über den Tränen, in seinen Fingerspitzen spürte er ihre magische Kraft.
    »Fantastisch«, hauchte er. »Einfach nicht zu glauben.«
    Er wusste mit einem Mal, was die Antenne bedeutete. Die beiden Tränen suchten automatisch den Weg zurück nach K'oandar. Nur fehlte ihnen hier die Unterstützung durch die Regenbogenblumen.
    Avenge erinnerte sich daran, dass die Seelen-Tränen während des Transports mittels der Blumen in einen komaähnlichen Zustand versetzt wurden, der aber nicht lange anhielt. Wären die Tränen nicht betäubt worden, hätten sie ihre Energie schon bei der Aktivierung der Regenbogenblumen versprüht. Deshalb musste immer eine Strecke von mindestens einer Tagesreise zwischen Tränen und Transportblumen bestehen.
    Avenge war ratlos. Wie sollte er weiter vorgehen?
    Nach kurzem Nachdenken entschloss er sich, Kontakt mit den beiden k'oandarischen Magieinstrumenten aufzunehmen. In seinem früheren Leben, als Silbermond-Druide, hatte er schließlich auch Magie eingesetzt. Und seit seiner Wiedererweckung von den Toten war er nicht schlechter geworden.
    So stark konzentrierte er sich auf die beiden Objekte seiner Begierde, dass er den Regen nicht mehr wahrnahm. Er ließ sich auf die Knie sinken, damit er nicht umfiel, dann schloss er die Augen und ließ beide Hände über der Fundstelle kreisen.
    Als er mit den Händen in die Antenne geriet, durchfuhr es ihn. Nicht, wie bei einem Stromschlag, sondern sehr viel sanfter. Er spürte die Kraft, die den Tränen innewohnte. Sie putschten ihn mehr auf, als es jedes bekannte Stimulans je gekonnt hätte.
    Die

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