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0736 - Mosaik des Todes

0736 - Mosaik des Todes

Titel: 0736 - Mosaik des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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würde in ihrem Zustand Stunden benötigen, um ihre Unterkunft zu erreichen.
    Auf halbem Wege fiel sie vor Erschöpfung bewusstlos zu Boden. Einige Caltaren, die zufällig Stunden später vorbeikamen, hoben sie auf und trugen sie in ihr Haus…
    ***
    Grüne Augen starrten in das flackernde Licht der fast bis zum Halter abgebrannten Kerze. Die Flamme warf unruhig zuckende Schatten an die Wand des kleinen Raumes.
    Das ging schon drei Stunden so, seit der Mann die Kerze angezündet und auf den Tisch gestellt hatte. Er saß vor der Kerze und hielt um sie die Hände zu einem Ring geformt. Es wirkte, als wollte er sich aufwärmen.
    Der Mann bewegte sich nicht. Wären nicht seine gleichmäßig langsamen Atemzüge gewesen, man hätte ihn für die täuschend echte Imitation eines Menschen gehalten.
    Die Augen waren weit geöffnet, ebenso der Mund. Seine Konzentration war so stark, dass ihn selbst körperliche Gewalt nicht aus der Trance erwecken würde.
    Seine Gedanken waren weit entfernt, er hatte seinen Geist auf eine Reise außerhalb des Körpers geschickt. Mittels seiner enormen magischen Kräfte suchte er nach einem Phänomen, das er vor knapp zweieinhalb Monaten kennen gelernt hatte. Damals bemerkte er, dass Professor Zamorra vom Zauberer Merlin entführt wurde. Zamorra sollte mit der Silbermond-Druidin Teri Rheken
    D'Halas Seelen-Tränen aus dem Jahre 1582 bergen. Eine Horde Caltaren hatte diese Tränen entwendet und in der Nähe des Baikal-Sees in der Vergangenheit versteckt. Der Mann mit den grünen Augen war Zamorra durch die Zeit gefolgt und hatte versucht, ihn bei seiner Aufgabe zu behindern. Durch den Einsatz einer zweiten Gruppe von Caltaren wurden die Seelen-Tränen - bis auf zwei Exemplare, die während des Rücktransports verschwanden - wieder zum Planeten K'oandar zurückgebracht.
    Merlin hatte bemerkt, dass Luc Avenge, der Mann mit den grünen Augen, während dieser Aktion gegen Zamorra gearbeitet hatte. Das hatte der mächtige Zauberer sich nicht bieten lassen können und Avenge seine Grenzen aufgezeigt.
    Beide erzählten anderen Wesen nie etwas über den Inhalt dieses Gesprächs. Aber Avenge nahm sich seitdem fest vor, nie wieder die Kreise des Dieners des Wächters der Schicksalswaage zu stören.
    Er wusste, wann er unterlegen war.
    Luc Avenge konzentrierte sich seit dieser Zeit in der Hauptsache auf die Suche nach den zwei verschollenen Seelen-Tränen. Er glaubte fest daran, dass die magischen Phänomene von K'oandar nicht zu ihrer Heimatwelt zurückgekehrt waren. Er wusste noch nicht genau, was er mit den Tränen anfangen sollte, aber bei seinem Aufenthalt in der Vergangenheit hatte er die enormen Kräfte kennen gelernt, die ihnen innewohnten.
    Diese Kräfte wollte er für seine Zwecke nutzen. Er wollte den Leuten schaden, die er für seinem Tod vor vielen Jahren für schuldig hielt. Allen voran Professor Zamorra. Wie hatte dieser zulassen können, dass Avenge, der damals einen anderen Namen trug, getötet wurde? Unter anderem gegen den Meister des Übersinnlichen wollte Avenge mit den Tränen vorgehen.
    Da muss eine Spur bestehen, durchfuhr es ihn. Sie können doch nicht einfach so verschwinden.
    Was hatte er im Laufe der vergangenen Wochen nicht alles versucht, um diese Spur ins Nichts zu finden. Er hatte seinen Geist in der Hoffnung rund um die Erde geschickt, wenigstens Fragmente der Tränen zu finden. Er hatte alle Orte, die seiner Meinung nach für ein Versteck in Frage kämen, abgesucht und telepathisch bei unzähligen Menschen gelauscht.
    Das Ergebnis seiner Suche war niederschmetternd.
    Bis jetzt hatte er noch nichts gefunden.
    Null! Njet! Nada!, dachte er enttäuscht.
    Er wollte seinen Geist wieder in den Körper zurückkehren lassen. Nach einer solch anstrengenden Suche benötigte er immer mehrere Stunden Schlaf zur schnelleren Regeneration. Ohne Schlaf war er, trotz seiner magischen Kräfte, erst zwei Tage später wieder voll einsatzbereit.
    Den Vorgang der Rückkehr in diesen Körper, der ihm erst seit zweieinhalb Jahren gehörte, verglich er für sich immer mit dem Fließen von Wasser durch einen Trichter. Oder mit dem Rieseln von Sand durch eine Eieruhr.
    Er musste sich immer dazu zwingen, in die Enge dieses Körpers zurückzukehren. Viel lieber hätte er nach solchen Ausflügen als Geistwesen existiert. Aber seit den Begebenheiten um seinen ehemaligen Tod hatte er eine wahnsinnige Angst davor, ohne Halt eines Körpers zu vergehen.
    Er leitete gerade die Phase der Rückkehr ein, als ein

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