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0736 - Mosaik des Todes

0736 - Mosaik des Todes

Titel: 0736 - Mosaik des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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Schlag seinen Geist durchfuhr. Er spürte eine bekannte Magie. Eine seltsame Unruhe erfüllte ihn, ein Kribbeln, als ob ihn ein Stromschlag getroffen hätte.
    Avenge musste seine ganze Kraft aufwenden, um diesem Gefühl zu widerstehen. Er benötigte einige Sekunden, um sein inneres Gleichgewicht wieder zu stabilisieren.
    Das sind doch diese… Tränen, dachte er. Die Gedanken schienen zähflüssig zu rinnen.
    Er fädelte seinen Geist in die magische Spur ein, die zu den beiden Seelen-Tränen führte…
    ***
    Nicole Duval, Professor Zamorras Lebensgefährtin, Sekretärin und Partnerin im Kampf gegen die Dunkelmächte, kniff die Augen zusammen. Aber nicht, um dadurch besser sehen zu können. Sie beobachtete Zamorra schon seit einigen Minuten.
    Der Meister des Übersinnlichen hielt etwas in beiden Händen und wirkte zugleich schockiert und gedankenverloren. Sein Blick ging ins Leere, gleichzeitig schüttelte er den Kopf. Selbst jemand, der ihn nicht kannte, musste spüren, dass der Professor an einem Problem arbeitete.
    Er saß auf einem Stuhl am riesigen Esszimmertisch von Château Montagne. Nicole trat zu ihm und streichelte ihm zärtlich über die Haare. Der Professor blickte zu ihr hoch, er hatte die Lippen zusammengepresst.
    »Was ist los, cheri?«, fragte Nicole. Es war ungewöhnlich, dass Zamorra ihr nicht sofort sagte, wenn ihm etwas auf der Seele lag.
    Zamorra hob eine Handfläche hoch. Darauf lag ein breites, mit prächtigen Stickereien verziertes Lederarmband.
    »Schau mal, was ich vor dem Safe gefunden habe«, sagte er ernst.
    Er drehte seine Hand, damit Nicole das Armband auch von allen Seiten betrachten konnte. Es war hellbraun und mindestens fünfzehn Zentimeter breit. An einer Stelle sah es schwarz aus und war durchgerissen. Diese Beschädigung musste ein Feuer verursacht haben.
    Nicole kniff wieder die Augen zusammen. Es war unglaublich, aber die Stickereien bewegten sich. Als sie nach dem Armband greifen wollte, entzog er es ihr.
    »Was soll das…«, fauchte sie verärgert.
    »Lieber nicht, Nici«, brummte Zamorra, als er in ihren braunen Augen goldfarbene Tüpfelchen sah. Ein sicheres Zeichen dafür, dass sie sauer war.
    Er strich das Armband mit beiden Daumen von der Mitte nach außen glatt. »Wieso haben wir das nicht vorher gesehen?«, fragte Zamorra. »Das konnte unseren Blicken doch einfach nicht entgehen…«
    Nicole legte ihm die Hände auf die Schultern. Sie schluckte ihren Unmut hinunter.
    »Was ist das, cheri?«, wiederholte sie ihre Frage.
    »Das ist - war das magische Armband von Horan, dem Anführer der abtrünnigen Caltarenhorde«, antwortete Zamorra langsam.
    Nun musste sich auch Nicole setzen. Das war eine längere Geschichte. Vor einem knappen halben Jahr fanden sie einen abgetrennten Unterarm im gesicherten Safe von Château Montagne. Sie wussten weder, was das bedeuten sollte, noch, wer hinter dieser Aktion steckte. Der abgetrennte Unterarm stammte vom Caltarenanführer Horan. Der Zauberer Merlin hatte den Arm in Zamorras Safe deponiert, um die Neugier des Meister des Übersinnlichen zu wecken. Was ihm auch gelungen war.
    Zamorra und die Silbermond-Druidin Teri Rheken bekamen vor etwas mehr als zwei Monaten von Merlin den Auftrag, in die Vergangenheit zu gehen und Horan und seiner Gruppe einige von D'Halas Seelen-Tränen abzujagen. Bei dem Versuch, die Seelen-Tränen zu bändigen, starb Horan. [1]
    Damit schloss sich bisher für Zamorra der Kreis. Er hatte angenommen, dass das magische Armband zusammen mit dem abgetrennten Unterarm verschwunden war. »Was so wohl nicht stimmt«, flüsterte er gedankenverloren.
    »Bitte?« Nicole bemerkte nicht, dass ihr Gefährte nur laut dachte.
    »Ich dachte nicht, dass ich dieses Band jemals Wiedersehen würde«, erläuterte Zamorra. »Du musst aufpassen, dass du keine Magie aktivierst, wenn du es berührst. Horan konnte damit Lebewesen beeinflussen wie ein Zauberer, der Nadeln in Voodoo-Puppen steckt.«
    Er dachte voller Schaudern an die grausamen Schmerzen, die Horan ihm durch dieses Band zugefügt hatte. Auch dabei hatten sich die Stickereien bewegt und sein, Zamorras, Gesicht gezeigt. Durch diese Erfahrung wusste er, dass die Stickerei immer das Gesicht der gerade gepeinigten Kreatur zeigte.
    »Wenn ich nur wüsste, wie man die Geheimnisse des Bandes erforschen kann, ohne anderen Wesen zu schaden«, flüsterte Zamorra. Er nagte an seiner Unterlippe.
    Nicole verzog das Gesicht. »Ob Merlin uns auf diese Weise wieder zwingen will, einen

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