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0736 - Mosaik des Todes

0736 - Mosaik des Todes

Titel: 0736 - Mosaik des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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keine Emotion anzumerken, während sie sich die bis zur Hüfte reichenden braunen Haare aus dem Gesicht strich. Auffallend war ihre für Caltaren untypisch helle Haut. Wie so oft war sie fast nackt und trug auch heute wieder nur einen kaum etwas verhüllenden Lendenschurz um die Hüften und eine Kette um den Hals. Auf den ersten Blick wirkte sie zart und zerbrechlich.
    Gerade das war sie nicht!
    Sie wirkte kühl und desinteressiert. Aber in ihrem Inneren brodelte es.
    Sie breitete beide Arme aus. Der Lärmpegel, der so schon nicht sehr hoch war, sank auf Null. Man hätte gehört, wenn eine Stecknadel zu Boden gefallen wäre.
    Wieder schweifte ihr Blick über die Menge hinweg.
    Spöttisch verzog sie die Lippen, ihre Augen funkelten.
    »Caltaren!«, rief sie, und auch der Letzte konnte sie hören. »Ihr fragt euch, weshalb ich euch Zusammenkommen ließ?«
    Kein Laut war zu vernehmen. Die meisten der Versammelten hoben die Arme mit den Handflächen nach oben. Das caltarische Gegenstück eines menschlichen Nickens.
    »Ich bin gekommen«, fuhr sie fort, »um die anzuklagen, die ich bisher für die Treuesten der Treuen hielt… Für die ich ohne lange nachzudenken mein Leben gegeben hätte…«
    Sie legte eine Kunstpause ein und war sich bewusst, wie die Spannung ihrer Leute ins Unermessliche stieg.
    Schon begannen die Ersten wieder zu murmeln…
    »Dem einen kann ich es noch nicht einmal verdenken«, sprach Seanzaara weiter. »Schließlich habe ich für seine Bestrafung gesorgt.«
    Viele Caltaren blickten sich erstaunt an. Gleichzeitig waren sie erbost darüber, dass die Hexe es so spannend machte.
    »Nicht wahr, mein lieber Freund An'dean?«, flötete Seanzaara zuckersüß. Sie schloss ihre Augen. Doch alle wussten, dass sie auch so alles erkennen konnte.
    Der Gezeichnete trat vor Schreck einen Schritt zurück. Eine eisige Faust schien nach seinem Herzen zu greifen.
    »Dass du mich verraten hast, könnte ich vielleicht noch verzeihen«, fuhr die Hexe fort, »aber das mein auserkorener Liebling mich belog…«
    Sie öffnete die Augen wieder, holte tief Luft und starrte nun Kroan an. Ihre Blicke schienen ihn töten zu wollen.
    »Nun, ich sollte euch allen vielleicht zeigen, wen ich schon bestraft habe für ihr Vergehen…«
    Verdammt, was hat sie vor?, durchfuhr es den hoch gewachsenen Kroan. Er aktivierte das Armband mit den magischen Stickereien und ließ Seanzaaras Gesicht darauf entstehen.
    Für alle Fälle…
    Auf einem Holzwagen, der von Lakxas gezogen wurde, eselähnlichen Lasttieren, lagen fünf Caltaren. Alle fünf waren gesichtslos! Zwei bewegten sich unter leisem Stöhnen. Sie schienen unvorstellbare Schmerzen zu erleiden. Die anderen drei waren anscheinend bewusstlos.
    »Halte dich… fest«, keuchte An'dean leise. »Das sind die… fünf, denen wir… auf der Erde… die Freiheit gaben.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Kroan ebenso leise. »Sie haben doch kein Gesicht mehr.«
    »Ich weiß es eben«, lautete An'deans Antwort.
    »Nun, was sagt ihr dazu?«, triumphierte Seanzaara. »Das sind die fünf, die angeblich auf dem Planeten Erde in der Vergangenheit zu Tode kamen.«
    Kroans Augen wurden groß. Obwohl er An'deans Angaben nicht in Zweifel zog, wollte er nicht glauben, dass dies die fünf waren, denen er das Leben geschenkt hatte.
    Woher weißt du das, du Dreckstück?, dachte er.
    »Deine Aufgabe war, die Abtrünnigen zu fangen und sie zurückzubringen, Kroan. Oder wenigstens, sie zu töten. Das hattest du bei diesen Wichten hier nicht gemacht!«, donnerte die Stimme der Hexe über die Hochebene. »Stattdessen hast du sie auf eine andere Welt geschickt, damit sie dort unserer mehr als gerechten Strafe entgingen. Strafe dafür, dass sie D'Halas Seelen-Tränen raubten! Was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen, mein ehemaliger Liebling Kroan?«
    Der Anführer des Caltarentrupps ballte die Fäuste. Die Hexe hatte wieder einmal geschickt ihre Netze ausgelegt. Er hätte seinem Gefühl folgen und verschwinden sollen. Er wusste nicht, was er nun unternehmen sollte.
    »Ach, wie schade«, heuchelte Seanzaara. »Da wurden gerade fünf Verräter bestraft. Und der große Kroan sagt nichts dazu. Wollen wir mal sehen, wie es ihnen ergeht. Oder möchtest du ihnen Gesellschaft leisten? Und was sagen deine Leute dazu? Da sie von deiner Lüge wussten und nichts dagegen unternahmen, müssten sie gerechterweise, das möchte ich betonen, den Gesichtslosen Gesellschaft leisten…«
    »Woher weißt du… von den

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