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0736 - Rächer zwischen den Sternen

Titel: 0736 - Rächer zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die Spitzen der Grashalme hinweg den Wald sehen.
    Nicht weit vor ihnen ragte ein kahler Hügel aus dem Gelände auf. Wahrscheinlich war es ein Felsen, der nur von einer unzureichenden Humusschicht bedeckt war. Von ihm aus würde man eine bessere Übersicht haben. Melaxon deutete wortlos nach vorn und setzte sich in Bewegung, von den anderen gefolgt.
    Dem Schiff konnte nichts passieren. Beim Schließen der Luke hatte sich automatisch der Schutzschirm eingeschaltet, der es von der Außenwelt isolierte. Nur das Kodewort konnte ihn wieder ausschalten.
    Die kleinen Wilden verschmolzen mit der Erde, als die Riesen an ihnen vorbeigingen, ohne sie zu bemerken. Dann folgten sie ihnen lautlos und noch unentschlossen. Sie wagten es nicht, sie anzugreifen, denn vielleicht waren sie Freunde der Götter, die ihnen ähnlich sahen.
    Aber Auftrag war Auftrag. Die Fremden mußten gefangengehalten werden, bis die Götter ihr Urteil fällten, und sie würden nicht lange damit auf sich warten lassen. Der Zauberkasten des Häuptlings holte sie herbei.
    Melaxon wußte, daß er leichtsinnig handelte, aber er wollte sich vor den anderen drei Männern keine Blöße geben. Sie hatten schon genug über sein Zögern und seine Vorsicht gespöttelt, und mit den Handstrahlern fühlten sie sich stark genug, es mit einer ganzen Armee blutrünstiger Raubtiere aufzunehmen.
    Der Überfall durch die kleinen Wilden erfolgte jedoch so überraschend, daß die vier Männer nicht einmal Gelegenheit erhielten, ihre Waffen zu ziehen. Blitzschnell legten sich die Fesseln um Arme und Beine, bis sie sich nicht mehr rühren konnten. Sie lagen auf dem Boden zwischen dem hohen Gras, und jeder von ihnen hatte es mit einem halben Dutzend der humanoiden Zwerge zu tun, die zur Verblüffung Melaxons modernste Energiegewehre mit sich herumschleppten.
    Er begann zu ahnen, daß sein warnendes Gefühl ihn nicht getrogen hatte.
    Die Wilden schnatterten auf sie ein, aber natürlich verstand niemand ein Wort. Keiner hatte eine Hand frei, um den Translator einzuschalten, mit dessen Hilfe man die Situation vielleicht zu klären vermochte. Die Strahler hatte man ihnen abgenommen.
    Dann wurden sie aufgehoben und davongetragen.
    Der Häuptling hatte die Götter gerufen, aber es würde noch einige Zeit dauern, bis sie eintrafen. Nun erst fand er Gelegenheit, sich um seine Gefangenen zu kümmern, die man sicher untergebracht hatte. Sie waren in eine Hütte geschafft worden und wurden scharf bewacht.
    Melaxon deutete mit den gefesselten Händen immer wieder auf den Translator und versuchte dem Häuptling klarzumachen, daß der an der Frontseite befindliche Hebel nur nach unten gelegt werden mußte, um eine Verständigung herbeiführen zu können.
    Aber es dauerte fast einen ganzen Tag, ehe der Anführer der Zwerge sein Mißtrauen überwand und dem Wunsch des Gefangenen nachkam.
    Endlich konnte Melaxon sich mit ihm unterhalten, aber es wurde ein Gespräch, das zu nichts führte. Der Häuptling sprach immer wieder vom Befehl der Götter, dem er zu gehorchen habe, da ihn und seinen Stamm sonst eine fürchterliche Strafe treffen würde.
    Zögernd nur gab er eine Beschreibung der so allmächtigen Götter, und den vier Männern wurde mit Entsetzen klar, daß es sich dabei nur um die Überschweren handeln konnte. Die Handlanger der Laren benutzten die relativ harmlosen Bewohner eines Urplaneten für ihre Zwecke und gaben sich als allmächtige Götter aus, deren Anordnungen keine Widerrede duldeten.
    Vergeblich versuchte Melaxon, den Häuptling zu überreden, aber dessen Furcht vor den Überschweren war zu groß. Hinzu kam ein weiterer Grund, den die Gefangenen erst jetzt erfuhren: „Ich habe sie gerufen, und sie werden bald kommen", sagte der Häuptling und schilderte den schwarzen Kasten, der natürlich nichts anderes als ein einfacher Hyperimpulsgeber sein konnte.
    Der ausgelöste Peil-Dauerton würde das nächste Schiff der Überschweren herbeirufen. „Wenn ich euch jetzt freiließe, was sollte ich ihnen dann sagen?"
    „Du könntest versehentlich auf den Knopf gedrückt haben", versuchte es Melaxon mit wenig Hoffnung. „Auch Götter sind nicht allwissend - wenn sie Götter wären."
    Der Häuptling erhob sich, um in seine eigenen Hütte zurückzukehren.
    „Wir werden sie selbst entscheiden lassen, was mit euch geschehen soll", sagte er, bevor er den Raum verließ. „Die Wachen werden euch etwas zu essen und trinken bringen."
    Jeffers wälzte sich an Melaxon heran.
    „Ich kann

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