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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Deflektoren von den Laren anfordern sollen."
    „Das hat er getan. Aber die Laren weigern sich, uns solche Geräte zu liefern,"
    „Typisch!" erregte sich Malena, „Wir sollen für sie spionieren, aber man traut uns so wenig, daß man uns hochwertige technische Ausrüstung verweigert."
    „Nein, Malena, das hat einen anderen Grund", erwiderte Ikenban Salvo. „Die Laren wollen keine Geräte liefern, die nicht auf Tomalkeyn hergestellt werden, Wenn eines dieser Geräte in unbefugte Hände fallen sollte, wüßte man, daß die Position Tomalkeyns kein Geheimnis mehr ist," Darauf erwiderte Malena nichts.
    Nach einiger Zeit meinte sie, „Einverstanden, Ikenban, Ich gehe mit, wenn es dunkel ist. Aber wenn ich gefaßt und verhört werde, rede ich lieber, als daß ich mich mißhandeln lasse,"
    „Ich glaube nicht, daß du reden könntest, auch wenn du es wolltest, Malena", sagte Ikenban.
    „Wie meinst du das?"
    „Die Laren sind umsichtige Leute, die dem Perfektionismus huldigen. Irgendwie werden sie dafür gesorgt haben, daß ihre Agenten nicht zu Verrätern werden können. Ich habe keine Ahnung, wie die Laren vorgesorgt haben, aber ich zweifle nicht daran, daß es so ist."
    „Auch die Laren können nicht alles", erklärte Malena. Dennoch konnte sie ein Beben ihrer Stimme nicht unterdrücken.
    Ikenban Salvo starrte auf die Anzeigefelder seiner Geräte, aber er war in Gedanken nicht bei der Sache. Er fragte sich, ob es sich schlußendlich auszahlen würde, daß er sich auf die Seite des Stärkeren, nämlich des Konzils, geschlagen hatte. Falls seine Rolle auf Tomalkeyn durchschaut würde, wären ihm zwanzig Jahre Zwangsarbeit in den Minen der Storkman-Wüste sicher.
    Es beruhigte ihn nicht, daß er diese zwanzig Jahre bestimmt nicht abarbeiten mußte, denn der einzige Grund dafür, daß das noch niemand getan hatte, war der, daß es bisher niemand länger als acht Jahre in dieser Hölle ausgehalten hatte.
    Ikeban fluchte lautlos vor sich hin und konzentrierte sich wieder auf seine Geräte. Seine Augen weiteten sich, als eine der elektronischen Skalen ausschlug.
    Irgendwo im Umkreis von zehn Kilometern waren andere elektronische Geräte in Betrieb. Die Quelle ließ sich nicht anpeilen, da die registrierten Streufelder erloschen, bevor Ikenban Salvo sein Peilgerät aktivieren konnte.
    Malena hatte bemerkt, daß ihr Gefährte etwas Ungewöhnliches entdeckt hatte. Sie fragte danach.
    Als Ikenban es ihr erklärte, meinte sie: „Vielleicht sind es larische Spione, von denen wir nichts wissen."
    „Das glaube ich nicht", erwiderte Ikenban skeptisch. „Es bewiese mangelhafte Koordination, und genau in dem Punkt sind die Laren besonders genau. Bleib du hier, Malena. Ich schleiche im weiten Bogen um den Obelisken herum. Vielleicht entdecke ich dabei die anderen Lauscher."
    Malena Kypura wollte Einwände vorbringen, doch da hatte sich ihr Gefährte schon entfernt.
    Volos Terdenbeenk schaltete den Hypertaster aus und grub seine Schneidezähne in die Unterlippe.
    „Was hast du?" erkundigte sich sein Begleiter, ein weißhaariger alter Mann mit braungebranntem, von zahllosen Falten durchzogenen Gesicht.
    „Wir sind geortet worden", erklärte Terdenbeenk.
    Kerm Kuttin musterte den Hypertaster, dann schüttelte er den Kopf.
    „Dann kann nur das Streufeld angemessen worden sein, denn der Richtstrahl war genau auf den Obelisken ausgerichtet. Wäre er geortet worden, hätten wir Fremdimpulse registriert."
    Terdenbeenk überprüfte sein Nadlergewehr und spähte nervös in den blaugrünen Dschungel, dessen Sumpfbecken leise schmatzten.
    „Ich verstehe nicht, daß du so ruhig bleiben kannst, Kerm", sagte er. „Jemand hat uns geortet - und es kann niemand aus der Nähe des Obelisken gewesen sein. Folglich handelt es sich um Leute, die genau wie wir das Geschehen bei dem Obelisken belauschen. Bist du dir nicht klar darüber, welchen Schluß das zuläßt?"
    Kerm Kutting hustete unterdrückt, spie auf den Boden und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er litt unter der feuchten Hitze des Dschungels und unter den Beschwerden des Alters.
    Immerhin war er hunderteinundfünfzig Jahre alt und hatte damit die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen des 36.
    Jahrhunderts schon erheblich überschritten.
    „Bin ich", entgegnete er kurzangebunden. „Aber in meinem Alter ist man skeptisch gegenüber den eigenen Gedanken.
    Außerdem hast du den Hypertaster sofort wieder abgeschaltet, so daß wir nicht eingepeilt worden sein

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