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0738 - Die Nächte der Ratten

0738 - Die Nächte der Ratten

Titel: 0738 - Die Nächte der Ratten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Kreaturen, die auf sie zustürmten.
    Dann waren die Ratten auch schon überall um sie herum!
    ***
    Noch zwei weitere Geiseln gegen Zamorra! Lou spürte Triumph. Der Meister des Übersinnlichen würde kapitulieren müssen. Er durfte es nicht riskieren, so viele Menschen zu opfern. Das entsprach nicht seiner Ethik.
    Und Lou würde ihn vernichten.
    Das brachte sie auf der Karriereleiter der Höllenhierarchie ein gewaltiges Stück nach vorn, hinaus aus der Anonymität der Masse. Zu lange war sie eine von vielen gewesen, jetzt wollte sie endlich höher hinaus.
    Ein Unsicherheitsfaktor war lediglich Rokor, dessen sie sich bedient hatte. Aber wer fragte schon nach ihm? Er war ebenso wie sie einer von vielen. Niemand würde ihn vermissen. Er hatte einfach Pech gehabt, dass er Lou in die Quere kam.
    Sie überlegte, ob sie ihm den Rest Leben, der noch in ihm wohnte, jetzt schon nehmen sollte oder erst später. Sie entschied sich für später, auch wenn Rokor bereits versuchte, wieder an einen Körper zu kommen. Sie registrierte sein Tun sehr wohl. Glaubte er ernsthaft, es könne ihr verborgen bleiben und sie werde ihn handeln lassen? Narr, der er war…
    Narren sterben…
    Sobald sie ihn nicht mehr benötigte. Noch war er das Peilsignal für Lous Opfer.
    ***
    »Halten Sie sich bitte in Bereitschaft«, sagte Zamorra, als Nicole und er ausstiegen. Die beiden Polizisten, die sie zum Ziel gefahren hatten, zögerten, dann nickte der Fahrer. »Wir sehen uns hier mal um«, sagte er. »Da stimmt doch was nicht. Wo stecken die Kollegen?«
    Dass die sich zuletzt aus dem Haus gemeldet hatten und der Kontakt dann abgerissen war, wusste er nicht.
    »Wir werden das Haus betreten«, sagte Zamorra.
    »Haben Sie dafür eine behördliche Genehmigung?«, wollte der zweite Polizist wissen.
    »Gefahr im Verzug«, sagte Zamorra lakonisch. »Außerdem sind der Chefinspektor und Ihre Kollegen längst drin.«
    »Aber dass keiner hier draußen geblieben ist… Da kann doch jeder Witzbold herkommen und den Einsatzwagen klauen!«
    Zamorra war sicher, dass kein Autodieb gesteigertes Interesse an einem Fahrzeug mit demoliertem Heck hatte, dessen Stoßstange jeden Moment abfallen konnte.
    »Ab jetzt sind ja Sie hier. Wäre nett, wenn Sie die Zentrale informieren könnten.«
    »Meinen Sie, wir brauchen noch Verstärkung, Professor?«
    »Das weniger. Aber es ist gut, wenn jemand weiß, dass wir da drin sind.«
    Er spürte wieder die Impulse aus Angst und Wut. Sie lockten immer stärker. Derjenige, der ihn rief, befand sich in diesem Haus.
    Von misstrauischen Blicken verfolgt, betraten Zamorra und Nicole das Haus. Zamorra hielt den »Einsatzkoffer« in der linken Hand.
    »Waffen?«, fragte Nicole.
    Bis jetzt hatte sie der Polizisten wegen dieses Thema nicht angeschnitten. Die reagierten vielleicht etwas zu allergisch darauf. Die bisherigen Erlebnisse des Tages reichten völlig aus.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er hatte Blaster und Dhyarra-Kristalle im Château gelassen. Er ging davon aus, dass er mit magischen Tricks arbeiten konnte. Das Amulett und die kleinen Hilfsmittelchen im Alu-Koffer mussten reichen.
    Und Zamorra fühlte jetzt, wie das Amulett sich erwärmte.
    »Schwarze Magie«, murmelte er.
    »Wo mögen die anderen stecken?«
    »Im Keller«, sagte Zamorra. »Jeder Rollenspieler weiß, dass die größten Geheimnisse sich stets im Keller eines Hauses verbergen.«
    »Und jede gute Hausfrau weiß, dass es auf dem Dachboden noch viel bessere Verstecke gibt«, konterte Nicole. »Weil nämlich jeder erst mal im Keller sucht.«
    Zamorra betrat vorsichtig eines der Zimmer. Er legte den Alu-Koffer auf einen Tisch und öffnete ihn. Bedächtig wählte er einen kleinen Leinenbeutel mit unscheinbarem grauem Pulver aus und steckte ihn in die Jackentasche. Dann eine Pusteblume, die er Nicole reichte.
    Die stutzte. »Wieso ist das Ding nicht schon auseinander gefallen oder kahlgeblasen und die Sporen in alle Windrichtungen verteilt?«
    »Weil ich sie magisch fixiert habe«, sagte Zamorra. »Und außerdem magisch aufgeladen. Du kannst den Kram nur einem schwarzmagischen Gegner ins Gesicht blasen, auf anderes reagiert dieses Blümchen nicht.«
    »Und was bewirkt es dann?«
    Zamorra grinste. »Einen unerträglichen Juckreiz. Außerdem… Probiers einfach aus. Du wirst staunen.«
    Er schloss den Koffer wieder.
    »Irgendwann«, sagte Nicole, »werde ich dir über die Schulter schauen, wenn du mal wieder im Zauberzimmer herumexperimentierst.«
    »Dann sei vorsichtig,

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