0739 - Operation Doppelgänger
POLO?
Die Antwort auf diese Frage gab er sich Sekunden später selbst, und sie traf ihn wie ein Keulenschlag. Senco Anrat hatte von Duc Sanc die volle Wahrheit erfahren. Und er war von der Voraussetzung ausgegangen, daß er - Ras Tschubai - nicht mehr fähig war, diesen Einsatz so durchzuführen, wie es notwendig war.
Senco Anrat hatte ihn fallengelassen.
Obwohl Ras wußte, daß der Emotionaut richtig gehandelt hatte, war er zutiefst enttäuscht. Man hatte ihn aufgegeben. Man glaubte nicht mehr daran, daß er sich erholen würde.
Er stöhnte gequält, als eine Schmerzwelle durch seine Brust raste.
Die drei Offiziere vor ihm wirbelten herum. Fassungslos blickten sie ihn an, da sie ihn vorher nicht bemerkt hatten. Dann aber wollten sie ihn packen.
Der Teleporter handelte instinktiv. Er floh auf seine Weise und materialisierte noch in der gleichen Sekunde in einem Raum in der Nähe wieder. Er sah sich vier eigenartig gekleideten Männern und einem rothaarigen Jungen gegenüber. Die Männer trugen hohe, spitze Mützen, auf deren Schirmen ihre Namen verzeichnet waren.
„Das ist Ras Tschubai", rief der Junge, während die anderen erschreckt zurückwichen. „First, wenn er teleportieren kann, muß er echt sein. Dann können wir ihm vertrauen.
Der Mutant begriff augenblicklich, daß diese Männer und der Junge in einer ähnlichen Situation waren wie er selbst auch.
Er öffnete seinen Schutzhelm und klappte ihn zurück.
„Sie haben gezweifelt?" fragte er. „Warum und woran?"
Üpre firs Sthomalkuch schrie auf, als er sah, daß zwei von den Wachen ihre Waffen auf den Mutanten richteten.
„Vorsicht, Sir", rief er.
Ras Tschubai wirbelte herum. Erst jetzt nahm er die acht Männer bewußt wahr, die sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatten, und er erkannte, daß von ihnen eine Gefahr ausging.
Alles war ganz anders, als es eigentlich hätte sein dürfen. Kein Besatzungsmitglied der MARCO POLO hätte ihn je bedroht.
Wenn diese Männer zu ihren Waffen griffen, dann konnte dies nicht die MARCO POLO sein.
Zwei von den Enjockern rannten todesmutig auf die Wachen zu.
Obwohl sie unbewaffnet waren, schienen sie keine Furcht zu kennen. Die Uniformierten aber nahmen keine Rücksicht.
Sie dachten gar nicht daran, sich auf einen Faustkampf einzulassen. Sie schossen mit ihren Energiestrahlern. Die beiden Enjocker brachen tot zusammen.
Ras Tschubai stand wie erstarrt auf der Stelle. Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Wäre er gesund gewesen, dann hätte er alles viel schneller und klarer erfaßt, jetzt aber hatte er größte Mühe, sich zu konzentrieren.
„Nicht schießen", befahl er. „Was fällt Ihnen ein?"
Die Wachen richteten die Energiestrahler auf ihn. Eine der Türen öffnete sich. Perry Rhodan und Senco Anrat kamen herein.
Ras wandte sich ihnen unwillkürlich zu.
Der Emotionaut blickte ihn kurz an, beachtete ihn dann jedoch nicht weiter. Diese Haltung paßte nicht zu Senco Anrat.
„Was ist hier los?" fragte Rhodan. Dem Mutanten fiel auf, daß er sich keineswegs erregt über die beiden Toten zeigte.
Der Vorfall war ihm sichtlich gleichgültig.
In diesem Moment fiel es Ras wie Schuppen von den Augen.
Er durchschaute die teuflischen Zusammenhänge, und er reagierte entsprechend. Er teleportierte sich hinter Rhodan und stieß diesem die Fäuste in den Rücken. Rhodan stolperte in die Messe hinein. Senco Anrat folgte ihm und stürzte zu Boden.
„Waffen weg", befahl der Mutant und richtete seinen Energiestrahler auf die Wachen.
Diese ließen die Waffen sinken.
Üpre firs Sthomalkuch schüttelte den Kopf.
„Ich glaube, ich bin in einem Irrenhaus gelandet", sagte er.
„Bisher habe ich immer geglaubt, Rhodan und Ras Tschubai seien Freunde. Wem kann man denn eigentlich noch vertrauen?"
Er riß einem der Wachen den Energiestrahler aus der Hand und ging zu Tschubai hinüber. Tro lat Doune tat es ihm gleich. Auch er beschaffte sich einen Blaster. Tapper firs Eumre dagegen verzichtete darauf. Er eilte sofort zu dem Teleporter.
„Erschießt sie", rief Rhodan in diesem Moment. „Sie dürfen das Schiff nicht verlassen."
Tapper firs Eumre rettete sich mit einem weiten Satz durch die Tür. Üpre firs Sthomalkuch feuerte auf einen der Posten, der seine Waffe bereits auf ihn gerichtet hatte. Er tötete ihn.
Ras Tschubai packte den Jungen und zog ihn an sich.
Tro lat Doune wehrte sich.
„Bleib bei mir", sagte der Teleporter rasch.
Im gleichen Moment, als er zusammen mit Tro lat Doune
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