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0739 - Teufelsträume

0739 - Teufelsträume

Titel: 0739 - Teufelsträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aufsetzen knirschte der Schnee unter den Sohlen.
    Des öfteren schaute sie hoch zum Himmel.
    Blei lag dort. Verpackt in eine gewisse Düsternis, wie sie nur der Winter hervorbringen konnte. Die Luft roch nach Schnee, doch bisher war die Gegend um Garsdale Head verschont geblieben, und Rita fragte sich, weshalb das geschehen war. Hatte ihr Beschützer möglicherweise die Hand über sie gehalten, um sie vor dem Unwetter zu verschonen?
    Schatten stiegen vom Erdboden hoch und lockten die einsame Spaziergängerin an.
    Rita wußte sehr gut, daß sich ihr Ziel dort befand, wo auch die Schatten waren. Und schon sehr bald erreichte sie den schmalen Bach, der abermals Erinnerungen in ihr hochfließen ließ, denn dort hatten Jiri und sie gegen die Kreaturen der Finsternis gekämpft und fast ihr Leben verloren.
    Heute war der Bach zugefroren. Ein Panzer aus Eis hatte das Wasser zum Stillstand gebracht. Es sah aus wie eine lange liegende Zunge, die kein Ende finden wollte.
    Im Wald war es noch kälter und finsterer. Unter den Bäumen hatte die Kälte Inseln bilden können, auf die sie sich zurückzog. Die Bäume umstanden sie wie stumme Wächter. Sie waren auch nicht mehr so dunkel. Die weißen Flocken waren auf den Ästen und Zweigen zu einer Eiskruste erstarrt und gaben jedem Baum das Aussehen eines bleichen Skeletts.
    Für Rita war es nicht leicht, den Weg zu finden. Nicht daß sie ihn nicht gewußt hätte, aber die starre eingefrorene Natur setzte ihr doch einen gewissen Widerstand entgegen, und es war nicht leicht für sie, den starren Armen auszuweichen. Sie wuchsen derart unregelmäßig, daß sie überall hingreifen konnten und mehr als einmal mit den kalten Spitzen über die Kleidung kratzten.
    Stille umgab sie.
    Nur ihren Atem hörte Rita und das Knirschen der Schritte auf dem schneebedeckten Boden. Die Flocken waren überall hingekommen, sie hatten kaum einen Fleck verfehlt und gaben dem Waldboden ein rauchiges und schattenerfülltes Aussehen.
    Schwer litten die Nadelbäume unter der Last. Ihre Vettern, die Laubbäume, stemmten sich manchmal aus Mulden oder kleinen Hügeln hoch und zeigten dabei oft genug das mächtige Wurzelwerk, das schräg aus dem Boden wuchs und starke Falten bildete, in denen sich ein Schuh oder Bein verhaken konnte.
    Der Wald war tot, stumm, winterlich starr, und dennoch lebte er. Es war ein anderes Leben als das normale und eigentlich auch nur von Rita zu spüren.
    Sie ging nicht allein, jemand begleitete sie aus dem Unsichtbaren hervor, er leitete sie, er hatte ihre Hand genommen, ohne daß sie dabei einen Druck spürte.
    Er war wie ein Tuch, das sie umgab. Er hatte sie angenommen, er schützte sie, und wenn jemand gekommen wäre, um sie zu überfallen, sie hätte nicht die geringste Furcht empfunden, denn die andere Kraft stand allein auf ihrer Seite.
    Es fiel Rita schwer, von einem Wunder zu sprechen, für sie jedoch war es ein Wunder.
    Eine andere Erklärung konnte sie nicht abgeben. Die unsichtbaren Hände hatten sie gefangen, sie führten sie immer tiefer in den Wald hinein, fast wie im Märchen.
    Plötzlich blieb sie stehen.
    Nicht weil ein Hindernis vor ihr aufgetaucht wäre, nein, sie mußte es einfach. Die innere Stimme hatte ihr befohlen, keinen Schritt weiterzugehen.
    Das Ziel!
    Himmel, es war ganz in der Nähe. Rita spürte, daß etwas von ihm ausging, ein Strom, eine wirbelnde Gedankenwelt, die sich zu einem Willkommensgruß vereinte.
    Sie war da.
    Endlich!
    Sie schaute nach vorn.
    Froststarre Bäume mit bleichem Geäst. Der winterliche Tod in Form eines Bildes, einer Darstellung, die von drückenden Schatten überdeckt war.
    Jenseits der Baumgruppe würde sie das Ziel finden, das wußte sie mit hundertprozentiger Sicherheit, und ihre Seele durchrieselte ein Strom der Freude.
    Rita Thornball schaute sich um. Ihr Blick ging nach links und rechts, ohne daß sie etwas erkannte.
    Die Schatten waren geblieben, sie krallten und hakten sich fest. Sie sahen so aus, als hätten sie den Boden erhöht. Eine ungewöhnliche Vorstellung, aber nicht von der Hand zu weisen. Dieses Gebiet gehörte dem Unsichtbaren. Er herrschte darüber, er war der Götze, der Vertreter eines uralten, aber immer jung gebliebenen Wesens, das einmal verloren hatte, doch niemals aufgeben würde, solange es noch Menschen gab.
    Angst? Kehrte sie zurück? Sie lauschte in sich hinein. Auf keinen Fall, es war nicht wie im letzten Sommer, wo sie das kalte Grauen überfallen hatte.
    Erwartung und Hoffnung.
    Der Start in die

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