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0739 - Teufelsträume

0739 - Teufelsträume

Titel: 0739 - Teufelsträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tochter. Sie war bereits das Kind Luzifers…
    ***
    Sie lauerten vor uns, sie hielten den gesamten Vorgarten besetzt und hatten nur darauf gewartet, daß wir das Haus verließen. Sie brachten den Geruch der Hölle mit, der Menschen den Atem rauben konnte.
    Suko atmete aus, und vor seinen Lippen entstand eine Wolke. »Sieht so aus, als wollten sie nicht, daß wir das Haus verlassen und uns im Ort umschauen.«
    »Genau das haben sie vor.«
    »Und?«
    »Kennst du den dicken, schwarzen Strich, den wir ihnen durch die Rechnung machen können?«
    »Aber sicher.«
    »Ich werde ihn mit der Beretta zeichnen.«
    Suko lachte leise. Als ich ihn anschaute, sah ich, daß er seine Waffe bereits gezogen hatte.
    »Wen nimmst du?« fragte ich ihn.
    »Mir egal.«
    Es gab Augen genug. Wir hatten nicht so viele Kugeln in den Magazinen, um sie alle auslöschen zu können. Aber dazu mußten wir sie erst einmal treffen.
    Obwohl sie sich nicht bewegten und wie eingezeichnet in den Schatten standen, war es schon eine Kunst, sie zu erwischen.
    Ich zielte in ein Auge, das links von mir aufglühte. Die Entfernung war in der grauen Finsternis schwer zu schätzen. Ich dachte auch nicht mehr daran.
    Ich schoß.
    Laut zerriß der Knall die Stille. Es wurde zu einem Echo, das durch die Umgebung hallte, sich noch ausbreitete, als wollte es den gesamten Ort umfangen.
    Ein zweiter Schuß.
    Suko hatte ihn abgegeben - und auch getroffen. Jedenfalls waren zwei Augen verschwunden.
    Nein, nicht nur zwei, auch die anderen sahen wir nicht mehr. Die Schatten hatten sich wieder geschlossen. Es gab keine Lücke mehr. Die Dunkelheit war dicht wie eine Wand.
    »Das kann es doch nicht gewesen sein«, flüsterte Suko hinter mir. »Verdammt, John, wollen die uns verarschen?«
    Er war sauer, das entnahm ich seiner Stimme. Suko fühlte sich auf den Arm genommen.
    »Gib mir mal Rückendeckung«, bat ich, bevor ich dorthin ging, wo ich auf das Augenpaar gezielt hatte. »Ist klar.«
    Der Weg führte mich nach rechts. Auch hier war der Boden gefroren, hatte der Schnee eine unregelmäßige Kruste aus Eis bekommen, die protestierte, als sie unter meinem Gewicht knirschend zusammenbrach. Ich schob starre, sperrige Zweige zur Seite, um mir so meinen Weg bahnen zu können, und erreichte genau die Stelle, wo ich das Auge gesehen und auch getroffen hatte.
    Nichts zu sehen.
    Ich wollte auf Nummer Sicher gehen und leuchtete mit meiner kleinen Lampe die unmittelbare Umgebung ab.
    Der Lichtstrahl war wie ein bleiches, kaltes, verlängertes Stielauge, der sich über den Boden tastete und vom grauen Eis an manchen Stellen reflektiert wurde.
    Kein Rest, keine Asche, kein Staub, einfach gar nichts mehr. Als hätte es das Auge nie gegeben und auch die anderen nicht. Bei dieser Formulierung stolperte ich über meine eigenen Gedanken, und eine verrückte Idee schoß mir durch den Kopf.
    Konnte es möglich sein, daß wir uns die Augen eingebildet hatten oder daß diese verschwunden waren, als sie merkten, wie genau auf sie geschossen wurde.
    War alles nur Täuschung gewesen? Ein Spiel des übermächtigen Luzifers, der uns zeigen wollte, wie er den kleinen Ort beherrschte.
    Am Geräusch der Tritte merkte ich, daß es Suko nicht auf seinem Platz gehalten hatte. Er ging in die andere Richtung, um dort nachzuschauen, wohin er gezielt hatte.
    Auch er mußte sich seinen Weg bahnen, und ich hörte, wie die Zweige knackten.
    Ich ließ ihm etwas Zeit, bevor ich eine Frage stellte. »Hast du was gefunden?«
    »Nein, nichts, gar nichts. Dabei bin ich sicher, nicht daneben geschossen zu haben. Man hat uns genarrt, hereingelegt, verdammt!«
    »Bei mir ist auch nichts.«
    Suko schwieg. Er kehrte wieder um. Auf dem Weg und vor dem Haus trafen wir wieder zusammen.
    »Bleibt trotzdem das Problem Rita«, sagte er.
    Ich nickte. »Vergessen wir mal die Augen, die wahrscheinlich nur als Warnung gedacht waren, damit wir wissen, daß wir unter Kontrolle stehen. Wenn wir diesen verdammten Ort im Wald gefunden haben, kannst du auch Rita die Hand schütteln.«
    »Oder auch nicht. Sie wird sich kaum gegen die anderen Kräfte so wehren können wie wir.«
    Da hatte er leider recht.
    Ein verrückter Gedanke schoß mir durch den Kopf. Wollte sich Rita überhaupt wehren? Konnte es nicht auch sein, daß sie sich mit der neuen Existenz abgefunden hatte? Daß sie plötzlich auf der anderen Seite stand, trotz Jiris Tod?
    Suko sah mir an, daß mir etwas durch den Kopf ging. Er fragte nach dem Grund, und ich winkte ab und

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